Rund um seinen 40. Geburtstag am vergangenen Donnerstag hat Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl zu einer harschen Kritik am Österreichischen Skiverband (ÖSV) ausgeholt. Im Gespräch mit dem "Kurier" gab der Wahlosttiroler an, sich beim ÖSV als Sportler zweiter Klasse zu fühlen und bekrittelte fehlende Wertschätzung. Dies sei ein Mitgrund, weshalb er nach dieser Saison seine Snowboard-Karriere beende und künftig an Ultra-Radrennen teilnehme.

Karl akzeptiert sein Alter, aber mental werde es von Jahr zu Jahr anstrengender. "Es ist mühsam, wenn du ständig mit den gleichen Problemen konfrontiert bist." Denn für Snowboard sei im Weltverband (FIS) nie Geld da. "Aber bei uns in Österreich ist es nicht anders. Wir können nie nach Übersee fahren zum Trainieren. Wir sind eine extrem erfolgreiche Sparte des ÖSV, aber es ist einfach kein Geld da, damit wir wirklich professionell trainieren. Das nagt seit Jahren an mir. Es wird einfach nicht gewürdigt, welche Leistungen wir bringen."
Karl habe sein Leben lang als Snowboarder kämpfen müssen. "Meine Mission war, den Snowboardsport sichtbar und größer zu machen. Und das habe ich teilweise sicher geschafft." Trotz aller Erfolge wurde er nie "Sportler des Jahres". "Skifahren ist bei uns die Obersportart. Wenn du in Österreich Skifahrer bist und auch noch beim ÖSV, dann geht jeder vor dir in die Knie. Ich habe Marcel Hirscher einmal gefragt, was ich denn tun müsse, damit ich in Österreich Sportler des Jahres werde. Er hat gesagt: 'Du musst dein Snowboard in zwei Hälften teilen.' Und das hat mir zu denken gegeben."

Roswitha Stadlober, Präsidentin des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) gibt sich überrascht. „Gerade um den Snowboardsport hat sich der Verband und habe ich mich besonders bemüht," wird sie vom Standard zitiert. Man habe auch versucht, den Sportler zu kontaktieren, aber Benjamin Karl sei für ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer wegen seiner Geburtstagsfeierlichkeiten nicht zu sprechen gewesen.
11 Postings
Bei allem Respekt vor seinen Leistungen. Alpin Snowboard interessiert seit seit 15 Jahren keinen mehr. Null Zuschauer bei den Bewerben. Das da weniger gefördert wird ist doch verständlich. Auf den Pisten habe ich schon lange keinen Boarder mehr gesehen. Diese Aussagen hätte er sich sparen können. Es werden ihn nicht viele vermissen.
was für ein verklärtes Ego.....man sollte dem kleinen Junge mal auf die Schulter Klopfen ..... wie erbärmlich ist das und im Alltag eine Arroganz das zwei genug damit hätten ...! Sorry kein Veständnis für solche Krokodilstränen !
gibt es überhaupt noch lebende schalbrettfahrer? in einer sportart mit konkurrenz wäre er längst weg vom fenster. liest sich wie das letzte aufbäumen eines menschen, der angst vor einem normalen alltag hat
mit 40 gehen sehr viele sportler schon in die sportpension oder sind dort schon lange und suchen sich neue arbeitsgebiete. man erinnere sich nur an all die koryphäen die heute werbung machen, orf sprecher sind oder eben einen anderen beruf ausüben - manche sollen ja sogar einen beruf erlernt haben. vielleicht sollte man einfach akzeptieren, dass ein alter körper in vielerlei hinsicht nicht mehr so sein kann wie ein junger. das festhaltenwollen um jeden preis halte ich persönlich für falsch. und sollte der ösv ältere sportler nicht mehr so stützen wie junge, dann hat das bestimmt seinen grund
Snowboarden und Benjamin Karl...wen interessierts? Gibt es wirklich nichts wichtigeres?
Gehts da womoeglich darum das Er selber was zahlen muss und nicht wie gewohnt aus dem vollen schoepfen kann ???
Wenn man sieht wieviele Medaillen die Österreicher in dieser Sportart gemacht haben kann das Umfeld nicht so schlecht sein.
Mit einer etwas größeren Brille betrachtet besteht der gesamte Wintersport aus Randsportarten. Extrembeispiel: Bob, Rodeln, Skeleton. Für ein paar hundert Personen "welweit" wurde z.B. die Bahn in Innsbruck um ca. 28 Mio. Euro saniert und wenige 100 km weiter in Cortina wird für die Olympischen Spiele um ca. 80 Mio. Euro eine komplett neue Bahn gebaut - "wenn das nicht nachhaltig ist". Da kann man wenigen Snowboard-Sportler die es noch gibt schon auch entsprechend unterstützen - die Leistungen und Erfolge sind ja da. Benjamin Karl wünsche ich alles Gute für die kommende Olympiasaison. Wenn er eine Medaille holt, lässt sich die Frau Präsidentin sicherlich mit ihm fotografieren.
Wieso soll man in eine Randsportart ohne Nachwuchs etwas investieren? Da sind die Fehler, die der ÖSV auch unter Stadlober im alpinen Nachwuchsbereich macht, viel gravierender.
...und bei Olympischen Spielen dann wieder jubeln: 'Wir haben gewonnen!'
Wenigstens wenn nicht gewonnen wird sind es "DIE", während "WIR" uns am Sofa vor dem Fernseher den Hintern breitsitzen.
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