Andreas Pfurner, Bürgermeister von Nußdorf-Debant, bestätigt auf Anfrage von Dolomitenstadt, dass auch in seiner Gemeinde eine Umbenennung der Hermann-Gmeiner-Straße diskutiert werden wird, nachdem gegen den 1986 verstorbenen Gründer der SOS-Kinderdörfer schwere Missbrauchsvorwürfe bekannt wurden.
„Das ist jetzt noch sehr frisch“, sagt Pfurner, am Freitagfrüh auf die Causa angesprochen. „Aber selbstverständlich werden wir schon im kommenden Gemeinderat dieses Thema auf die Tagesordnung setzen. Ich werde mich auch noch umfassend informieren, bis jetzt kenne ich all das nur aus den Medien.“

Für das Kinderdorf in seiner Gemeinde, dessen Kinder und die Mitarbeiter:innen sei die Situation sehr herausfordernd. „Wir haben fast wöchentlich Kontakte zum Kinderdorf, das von der Gemeinde nicht direkt subventioniert wird. Aber es gibt Themen wie Schulassistenzen und Kindergartenstützkräfte. Die Frage ist ja, was passiert mit den Kindern? Viele von ihnen sind traumatisiert und brauchen diesen Platz.“
Pfurner will sich in den nächsten Tagen mit allen Beteiligten absprechen und die Situation keinesfalls verharmlosen: „Wir werden darüber reden.“
8 Postings
SOFORT! entfernen! Enttäuschung pur, gell?!🤦
♀️
Was hier passiert ist, ist wirklich kaum noch in Worte zu fassen, zumal es ohnehin bereits schon schwerst belastete bzw. traumatisierte Kinder getroffen hat. Und trotzdem muss auch das öffentliche Bewusstsein dafür sensibilisiert werden, wie wichtig diese Einrichtung für viele Kinder, ihre Familien und letztlich für die gesamte Gesellschaft ist. Im Fokus sollten nicht nur Maßnahmen zur Sicherstellung des Kinderschutzes stehen, sondern vor allem auch die Etablierung wirkungsvoller Strukturen, die es Kolleg:innen auf allen hierarchischen Ebenen ermöglichen, interne Gefährdungsmomente zu melden, ohne dass das Konsequenzen für ihre eigene berufliche Laufbahn hat.
Strasse ist leider umzubenennen, auch wenn das Aufwand bedeutet.
Und den Namen "SOS Kinderdorf" sollte diese Institution auch entfernen, gibt sicher modernere und bessere Betitelungen für diesen Verein.
Dass jetzt sogar Gmeiner selbst an Untaten beteiligt war und das intern schon länger klar/bekannt war, ist unfassbar traurig.
Was gibt es da noch groß zu diskutieren?
Für die Be-/Umbenennung einer Strasse braucht's nun mal einen Gemeinderatsbeschluss; und vor allem einen neuen Namen.
Ach Hannes, wenn wir dich mit deinen belehrenden Kommentaren nicht hätten.
Na ja, das ist eh klar Hannes! Hätte mir von unserem Bgm. halt schon eine persönliche Ansicht zu dieser Causa gewünscht, er wird ja wohl (s)eine Meinung dazu haben.
Dass dieser Name nicht mehr halten kann, sollte wohl mit 100% durch den Gemeinderat gehen. Das ist halt das gefährliche daran, wenn man Personen heranzieht, um eine Strasse danach zu benennen. Man weiß nie, was später doch noch ans Licht tritt, dies hat ja Lienz in den letzten Jahren auch miterlebt und musste Strassenbezeichnungen ändern.
Ein neuer Name dürfte wohl nicht das große Problem sein, haben genug Berge, Bäche oder Weilerbezeichnungen, die (neutral) als Straßennamen verwendet werden können. Wird halt ein bisserl was kosten und die betroffenen Bürger müssen alle ihre Adressdaten ändern lassen, hilft in solchen Fällen halt nichts.
Da lob ich mir Sillian, die haben bis heute keine Straßennamen, dafür halt ein ordentliches Nummernwirrwarr...
Mal schauen, wann und ob dort (ebenso) mal Personen als Straßenbezeichnungen verwendet werden.
Genau, die Straße wird umbenannt, früher oder später. Besser ist gleich.
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