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Darf das Biomüllsackerl auch in die Biotonne?

FAQs: Der Abfallwirtschaftsverband Osttirol sammelt die meistgestellten Fragen und hat die Antworten.

Wer kennt es nicht – man steht mit dem Biomüllsackerl in der Hand vor der Biotonne und fragt sich: „Darf ich das da rein werfen?“. Oder man liest von vermehrtem „Littering“ und kann sich nicht erinnern, was der Begriff beschreibt. Fragen rund um Müll tauchen täglich auf. Für die am häufigsten gestellten Fragen hat der Abfallwirtschaftsverband Osttirol die Antworten. (Auf das + klicken, um die Antwort aufzudecken)

Darf ich Biomüllsackerl aus Biokunststoff in die Biotonne werfen?

Es wird grundsätzlich empfohlen, biologisch abbaubare Kunststoffsäcke nicht für die Entsorgung von Bioabfällen zu verwenden, da diese bei Übernahme der Bioabfälle in der Kompostierungsanlage nicht von herkömmlichen Kunststoffsäcken unterschieden werden können und daher manuell aussortiert werden müssen. Zudem ist die biologische Abbaubarkeit der Biobeutel nur unter Laborbedingungen zu 100 Prozent gewährleistet. In der Realität können Rückstände der Sackerl die Qualität des fertigen Kompostes verringern.

Warum darf Plastik, das keine Verpackung ist, nicht auch in den gelben Container?

Der Grund ist die Finanzierung der Entsorgung: Das Sammel- und Verwertungssystem ist in Österreich über Lizenzentgelte finanziert und dieses besteht bislang nur für Verpackungsmaterialien. Das bedeutet, dass die Entsorgung der Verpackungen bereits vom Hersteller bezahlt wurde und daher für alle ÖsterreicherInnen im Grunde kostenlos ist. Die Entsorgung von Kunststoffgegenständen, die nicht als Verpackung dienten, ist demnach noch nicht bezahlt und muss über den kostenpflichtigen Restmüll erfolgen.

In Deutschland gibt es in manchen Bundesländern bereits die Wertstofftonne – dort dürfen alle Wertstoffe, egal ob Verpackung oder Nicht-Verpackung, in die selbe Tonne. Das macht durchaus Sinn, denn der kaputte Plastikeimer, der in Österreich als „Nicht-Verpackung“ gilt und in den Restmüll muss, darf in Deutschland gemeinsam mit stoffgleichen Plastikgegenständen entsorgt werden und kann somit recycelt werden. Aus Umweltsicht wäre es demnach besser, wenn es überall eine Wertstofftonne anstatt der Gelben Tonne gäbe.

Gibt es Unterschiede bei der Entsorgung von Energiesparlampen, Halogenlampen, LEDs und herkömmlichen Glühbirnen?

Energiesparlampen

Eine Energiesparlampe ist eine fluoreszierende Kompaktleuchtstofflampe, die Quecksilber enthält und dadurch bei der Entsorgung zu einem Problemstoff wird. Daher dürfen diese keinesfalls im Restmüll entsorgt werden, sondern müssen am Recyclinghof der Gemeinde oder im Zuge der mobilen Problemstoffsammlung entsorgt werden. Um zu vermeiden, dass die nicht mehr funktionstüchtige Energiesparlampe bricht und der giftige Quecksilberdampf austritt, empfiehlt es sich, die Energiesparlampe bis zur Entsorgung sicher aufzubewahren – am besten in der Verkaufsverpackung.

Halogenlampen und herkömmliche Glühbirnen

Glühbirnen und Halogenlampen bestehen aus Glas und Metall und enthalten somit keine Inhaltsstoffe, die die Umwelt belasten könnten. Da die feinen Drähte in den Glühbirnen beim Einschmelzen von Altglas zu kleinen Einschlüssen führen und somit Flaschen und Gläser unbrauchbar machen, müssen diese unbedingt im Restmüll entsorgt werden!
Wichtig: Glühbirnen gehören nicht in den Altglascontainer!

LEDs

LEDs dürfen keinesfalls im Restmüll entsorgt werden – diese enthalten wertvolle Rohstoffe, die nur recycelt werden können, wenn sie fachgerecht entsorgt werden. LEDs müssen daher am Recyclinghof der Gemeinde zu den Elektrokleingeräten.

Warum müssen Bunt- und Weißglas getrennt gesammelt werden?

Eine einzige grüne Sektflasche färbt 500 kg farbloses Glas grünlich. Daher darf nur völlig farbloses Glas zum Weißglas. Buntglas hingegen wird für Produkte eingesetzt, für die Lichtschutz erforderlich ist (Medikamente, Bier,…). Zuviel Weißglas im Buntglas kann dieses entfärben. Zum Buntglas darf daher nur grünes, braunes, blaues und anderes gefärbtes Glas.

Altglas wird zu 100 Prozent recycelt. Gebrauchte Glasverpackungen werden in den Glaswerken eingeschmolzen und zu neuen geformt. Leider landen alleine in Tirol immer noch etwa 3.430 Tonnen Glasverpackungen im Restmüll. Das ist schade, denn damit sind sie für das Recycling ein für alle Mal verloren. Zudem wird Naturraum belastet und unnötig Geld ausgegeben. Denn die Verbrennung von Altglas kostet mehr als Recyceln und erhöht die Müllgebühren – abgesehen davon, dass Glas nicht verbrennt, sondern sich in der Schlacke ablagert und somit keinen Mehrwert für die Energiegewinnung liefert.

Macht Mülltrennung wirklich Sinn?

Mülltrennung wirkt. Denn nur mit der richtigen Trennung können Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Verbundstoffen, Glas, Papier und Karton recycelt werden und die Rohstoffe bleiben dem Kreislauf erhalten. Die richtige Mülltrennung durch die Konsumenten ist dafür besonders wichtig. Restmüll sollte unter keinen Umständen in die Sammelbehältnisse für gebrauchte Verpackungen entsorgt werden. Der Restmüll behindert die Sortierung und das Recycling der gesammelten Verpackungen erheblich oder macht sie teilweise sogar unmöglich.

Was versteht man unter dem Begriff „Littering“ eigentlich?

Littering ist ein Begriff aus dem Englischen und bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Abfällen an öffentlichen Plätzen und in der Natur. Das beinhaltet sowohl Zigarettenstummel, Kaugummi als auch achtlos weggeworfene Autoreifen und Haushaltsgeräte. Littering verunstaltet die Landschaft, hat große negative Auswirkungen auf Mensch und Tier und verursacht hohe Kosten. Viele Dinge, die wir einfach so wegwerfen ohne darüber nachzudenken, bleiben sehr lang in der Umwelt bis sie vollständig abgebaut sind. Selbst ein Parkticket benötigt bis zu einem Monat dafür und Plastik kann sogar einige Jahrhunderte bestehen bleiben. Nicht selten wird der Müll auch von den Tieren gefressen und gelangt damit in den Nahrungskreislauf, was wiederum uns Menschen betrifft. Litteringabfälle lassen sich kaum in den Stoffkreislauf zurückführen und müssen als Restmüll entsorgt werden.

Was macht eigentlich die „ARA"?

Die Altstoff Recycling Austria (ARA) ist ein österreichisches Sammel- und Verwertungsunternehmen für Verpackungen. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. Ausschlaggebend war damals die Verpackungsverordnung. Diese hat nämlich zum Ziel, die Umwelt und die Deponien von Verpackungsabfällen zu entlasten und Maßnahmen für die Abfallverringerung umzusetzen. Mit den Lizenzeinnahmen jener Betriebe, die in Österreich Verpackungen in Verkehr bringen, organisiert und finanziert die ARA die Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen in Österreich. Ungefähr 40 Prozent der von der ARA gesammelten Verpackungen stammen aus der Industrie. Doch nicht nur für Betriebe, auch für private Haushalte organisiert die ARA die Verpackungssammlung. Dabei arbeitet sie mit Gemeinden, Städten, Abfallwirtschaftsverbänden, Entsorgungsunternehmen und anderen Organisationen der Mülltrennung zusammen.

Warum ist Recycling so wichtig?

Jedes Jahr werden der Erde rund 60 Prozent mehr Ressourcen entnommen als innerhalb desselben Zeitraums auf natürliche Weise nachwachsen können. Deshalb ist die Kreislaufführung von Wertstoffen eine wichtige Aufgabe für die Menschheit, denn es gilt, die bisherige einmalige Nutzung von Ressourcen durch die Kreislaufwirtschaft zu ersetzen. Das Recycling von Verpackungen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Ebenso schützt Recycling das Klima. Durch die Sammlung und Verwertung von Verpackungen leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn durch das Recycling von Verpackungen werden unzählige Tonnen Co² eingespart – im Vergleich zur Herstellung von neuen Verpackungen aus Primärrohstoffen.


Der Abfallwirtschaftsverband Osttirol zielt mit einer aktuellen Kampagne unter dem Motto „Werde Teil vom Trennteam“ auf mehr Bewusstsein rund um die Themen Mülltrennung, Abfallvermeidung und Ressourcenschonung. Bis Dezember 2026 werden 52 Abfallfraktionen, die im Bezirk getrennt gesammelt werden, auf Instagram, Facebook und der Homepage des Abfallwirtschaftsverbandes Osttirol genauer unter die Lupe genommen. So kann jede:r im Bezirk sein Wissen erweitern und spannende Fakten zur Osttiroler Abfallwirtschaft erfahren. 

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