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Übergriffe auch im SOS-Kinderdorf Nußdorf-Debant

Zwei Frauen, die in den 1990er-Jahren dort ihre Kindheit verbrachten, gehen nun an die Öffentlichkeit.

Mit dem Standort Nußdorf-Debant in Osttirol ist ein zweites Tiroler SOS-Kinderdorf von Misshandlungsvorwürfen betroffen. Zwei Frauen, die in den 1990er-Jahren dort ihre Kindheit verbrachten, haben sich nach jüngsten Medienberichten über Übergriffe in den SOS-Kinderdörfern Altmünster, Hinterbrühl, Imst, Moosburg, Seekirchen, Stübing und einer Einrichtung in Wien an die APA gewandt. Sie berichten über erlebte und von ihnen wahrgenommene strukturelle, auch sexualisierte Gewalt.

„Es würde mich wundern, wenn es in einem SOS-Kinderdorf keine Gewalt oder Missbrauch gegeben hätte. Das geschlossene, patriarchale System in der Vergangenheit war der Nährboden dafür“, berichtete eine Frau, die ab 1994 zehn Jahre im SOS-Kinderdorf Nußdorf-Debant aufwuchs. Ihren Schilderungen zufolge kam es zu Gewalt durch Erwachsene - auch durch den damaligen Dorfleiter, der in der Region hoch angesehen war und bis zu seiner Pensionierung mehr als 20 Jahre die pädagogische und administrative Verantwortung für den Standort inne hatte.

Betroffene: Dorfleiter übte bei Regelverstößen Gewalt aus

„Ich war häufig betroffen. Ich galt als rebellisch, weil ich etwa meine Rechte einforderte. Immer wieder kassierte ich vom Dorfleiter eine Watsche“, erinnert sich die Frau. Diese Übergriffe hätten oft vor anderen Kindern stattgefunden, „um ein Exempel zu statuieren“.

Die zweite, jüngere Frau, die auch in den 1990-er Jahren im Osttiroler SOS-Kinderdorf aufwuchs, bestätigt das. Dazu sei es gekommen, „damit jedes Kind weiß, was ihm blüht, wenn es nicht brav ist, Fehler macht oder sich nicht an die Regeln hält.“ Der Dorfleiter hätte Kinder an den Ohren oder Haaren gezogen, „wenn sie sich nicht an seine Regeln gehalten haben.“

Auch einzelne Kinderdorf-Mütter hätten Gewalt ausgeübt, vertrauten die beiden Betroffenen der APA übereinstimmend an. „Ich selbst wurde von meiner nie geschlagen, jedoch andere Kinder in unserem Haus. Ich habe früh beschlossen, dass ich meine Kinderdorf-Mutter nicht überfordern will. Ich glaube gespürt zu haben, dass es an ihrer Überforderung lag, dass sie Kinder geschlagen hat. Ich habe daher versucht, ein „braves Kind“ zu sein“, gibt die Jüngere an.

Ihre Kinderdorf-Mutter sei „Teil eines Systems“ gewesen, „das von patriarchalen Strukturen geprägt war. Der Dorfleiter hat die Regeln bestimmt. Dieses Machtgefälle hat viele zum Schweigen gebracht - auch Erwachsene, die eigentlich helfen wollten.“

Standort Nußdorf-Debant gibt es seit 70 Jahren

Die ältere Frau erinnert sich an „Essensentzug und Ohrfeigen“. Im Winter sei ihr Kinderzimmer mitunter strafweise nicht geheizt worden. Das SOS-Kinderdorf Nußdorf-Debant - nach dem Gründungsstandort Imst im Tiroler Oberinntal das zweitälteste Kinderdorf in Österreich - existiert fast auf den Tag genau seit 70 Jahren. Über Jahrzehnte hinweg lebten dort sieben „Familien“, die jeweils von einer so genannten Kinderdorf-Mutter geführt wurden, die für fünf Kinder zuständig war. Jedenfalls bis in die 1990er-Jahre hinein waren die Kinderdorf-Mütter nicht adäquat pädagogisch ausgebildet.

Von sogenannten Hausbrüdern sexuell belästigt

Die so genannten Geschwister-Kinder waren bunt zusammengewürfelt. Ältere, dominantere Buben hätten psychische, physische und sexualisierte Gewalt zulasten der Jüngeren ausgeübt, offenbarten die beiden Frauen der APA. „Zwei so genannte Hausbrüder haben mich über Jahre hinweg sexuell belästigt“, legte die Jüngere gegenüber der APA offen. Sie habe sich schließlich ihrer Kinderdorf-Mutter anvertraut. Konsequenzen für die Täter hätte es keine gegeben.

„Bei sexueller Gewalt unter Kindern wurde weggeschaut“, pflichtete die ältere Frau den Schilderungen der Jüngeren bei. Die Opfer hätten keinerlei Unterstützung erfahren: „Sie mussten weiterhin mit den Tätern unter einem Dach leben.“

SOS-Kinderdorf rechnet „mit weiteren Fällen aus Vergangenheit“

„Das Leid, das die jungen Menschen in der Betreuung von SOS-Kinderdorf erfahren haben, macht uns tief betroffen, und wir wollen uns aufrichtig dafür entschuldigen“, reagierte SOS-Kinderdorf Österreich Montagmittag auf APA-Anfrage. „Wir verstehen, dass sich manche Betroffene auch an Medien wenden, um ihre Erfahrungen zu teilen. Es zeigt den nachvollziehbaren Wunsch, Missstände öffentlich und Geschehenes sichtbar zu machen“, hieß es in einer Stellungnahme.

Zugleich appellierte die Einrichtung an Betroffene, auch die bestehenden Meldewege bei SOS-Kinderdorf zu nutzen, „damit wir jeden einzelnen Fall möglichst sorgfältig dokumentieren, prüfen und aufarbeiten können“. Man rechne „mit weiteren Fällen aus der Vergangenheit - und das ist wichtig und gewollt. Alles muss auf den Tisch, jeder einzelne Fall soll aufgeklärt werden. Nur so können wir einen echten Neuanfang gewährleisten.“

Die Aufarbeitung betreffe „ausnahmslos alle - unabhängig von Rolle, Funktion, Verdiensten, Zeitraum, Einfluss oder Symbolkraft.“ Nur durch konsequente Transparenz, Verantwortung und Mitgefühl könne neues Vertrauen entstehen.

Jugendamt forderte nach sechs Jahren erstmalig Bericht an

Bei einer der seinerzeit am Standort Nußdorf-Debant untergebrachten Betroffenen dürfte auch das zuständige Jugendamt der gesetzlich vorgeschriebenen Kontroll-Funktion möglicherweise nicht im nötigen Ausmaß nachgekommen sein. Wie die jüngere Frau später aus ihrer Akte erfuhr, forderte das Jugendamt in Innsbruck erst nach sechs Jahren erstmalig vom SOS-Kinderdorf einen Bericht an, um überhaupt feststellen zu können, ob das Kindeswohl des fremduntergebrachten Mädchens gewährleistet war.

„Es ist anzunehmen, dass es dem Kind gut geht. Als zuständige Sozialarbeiterin zweifle ich nicht daran. Jedoch ist neuerdings etwas mehr Formalismus gefragt, und deshalb darf ich Sie um einen Entwicklungsbericht ersuchen“, hieß es in einem an das Osttiroler SOS-Kinderdorf gerichteten Behördenschreiben.

Vorerst offen ist, ob und allenfalls seit wann der Tiroler Kinder- und Jugendhilfe (KJH) und der Tiroler Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA) gewalttätige bzw. sexualisierte Übergriffe zulasten unmündiger Kinder bzw. minderjähriger Jugendlicher am Standort Nussdorf-Debant bekannt waren. Diesbezügliche schriftliche Anfragen der APA blieben vorerst unbeantwortet.

„Habe mich oft gefragt, warum nie jemand gekommen ist.“

„Ich habe mich oft gefragt, warum nie jemand gekommen ist, um zu prüfen, wie es mir tatsächlich geht und wie die Zustände bei uns im Kinderdorf sind“, meint dazu die seinerzeit von sexualisierter Gewalt Betroffene heute. Die psychischen Folgen des Erlebten seien massiv gewesen. Mit ihren schulischen Leistungen sei es bergab gegangen: „Niemand hat nach dem Warum gefragt. Obwohl ich vorher eine sehr gute Schülerin war.“

Stattdessen habe sie der Dorfleiter gegen ihren Willen zwei Mal von höheren Schulen abgemeldet: „Am Anfang des Schuljahres kam die Direktorin nach ein paar Tagen in die Klasse und bat mich mitzukommen. Sie hat mir gesagt, dass ich leider nicht mehr auf die Schule gehen dürfe und dass sie das noch nie erlebt hat, dass eine Jugendliche zur Schule gehen will, es aber nicht darf.“ Ihr Wunsch, die Matura zu machen, sei ihr verwehrt worden: „Das hat mein Selbstvertrauen zerstört.“ Ihren Selbstwert habe sie „in langer Therapie mühsam wieder aufbauen müssen“.

Betroffene wandte sich an Ombudsstelle und wurde entschädigt

Die Betroffene wandte sich schließlich an eine SOS-Kinderdorf-Ombudsstelle und legte das ihr Widerfahrene dar: „Dieser Schritt war unglaublich schwer. Die Hürde, sich an eine Ombudsstelle zu wenden, ist hoch. Viele schaffen das nicht. Aus Angst, aus Scham oder weil sie gar nicht wissen, dass ihnen ein Recht auf Aufarbeitung zusteht.“ Heute absolviert die Frau ein Studium, finanziell unterstützt von SOS-Kinderdorf.

SOS-Kinderdorf Österreich bot der Frau auch eine Entschädigung an, nachdem sich die unabhängige Opferschutzkommission mit ihrem Vorbringen befasst hatte. Das Schreiben wurde von der aktuellen Geschäftsführung unterzeichnet. Darin wird ausdrücklich betont, dass das von der Betroffenen erlittene Unrecht anerkannt wird. Die beiden Frauen, die mit der APA Kontakt aufgenommen haben, versichern, dass im Zusammenhang mit gewalttätigen Übergriffen im Osttiroler SOS-Kinderdorf weitere Entschädigungsverfahren für betroffene Zöglinge abgewickelt wurden. Konkret sind den zwei Frauen zwei weitere Fälle bekannt.

Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt derzeit nur zu Imst

Der Staatsanwaltschaft Innsbruck dürften strafrechtlich relevante Vorwürfe in Bezug auf den Standort Nußdorf-Debant bisher nicht gemeldet worden sein. Bei der Tiroler Anklagebehörde laufen aktuell lediglich Erhebungen zu Misshandlungen am Standort Imst - „konkret in acht Fällen“, wie Mediensprecher Hansjörg Mayr am Wochenende auf APA-Anfrage bekräftigte. Es bestünde ein „Anfangsverdacht“, die Staatsanwaltschaft habe Anfang Oktober das Tiroler Landeskriminalamt mit Ermittlungen beauftragt.

„Es bleiben die Ermittlungen der Polizei abzuwarten. Wir prüfen auch laufend, ob sich aus der medialen Berichterstattung im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Innsbruck weitere Verdachtslagen ergeben“, stellte Mayr fest. Das inkludiere auch allfällige Handlungen, „mit denen bereits Verstorbene bei ihren Straftaten unterstützt wurden. Dazu werden wir auch die Erkenntnisse der eingesetzten Untersuchungskommission berücksichtigen“.

Den beiden Frauen, die nun mit ihren Erlebnissen im Kinderdorf Nußdorf-Debant an die Öffentlichkeit gehen, „geht es nicht um Rache. Sondern darum, dass niemand mehr so allein gelassen wird“, betont die Jüngere. Sie habe als Kind „oft Wut auf jene verspürt, die weggesehen haben“. Heute wolle sie „nicht mit dem Finger zeigen, sondern Teil einer Lösung sein.“ Sie hätte das Glück gehabt, Menschen zu begegnen, „die an mich geglaubt haben“. Das wolle sie weitergeben: „Die Aufarbeitung darf nicht enden. Es darf nicht vom Zufall abhängen, ob man Unterstützung bekommt. Veränderung gelingt nur, wenn Betroffene mitsprechen dürfen.“

„Ich hoffe, dass ehemalige Kinderdorfkinder, die es bisher nicht geschafft haben, sich nun an die Ombudsstellen wenden, dort ernst genommen werden und eine Entschuldigung für erlittenes Unrecht erhalten“, bekräftigt die ältere Frau. Sie verweist darauf, dass bisher deutlich mehr als 200 Meldungen bei der unabhängigen Opferschutzkommission zur Aufarbeitung von gewaltbehafteten Vorkommnissen in SOS-Kinderdörfern eingegangen sind. Möglicherweise sei das nur die Spitze eines Eisbergs. „Warum gibt es keine umfassende Untersuchung in allen Kinderdörfern? Studien wie in Moosburg und Imst?“ In ihrem Kinderdorf in Osttirol hätten „die Mitarbeitenden von den Vorfällen gewusst. Alle schauten weg. Externe Kontrolle, etwa durch das Jugendamt, gab es kaum.“

28 Postings

Motl
vor einer Stunde

Wie schon einige Vorposter geschrieben haben - es war eine andere Zeit und die "gesunde Watsche" war leider eine Erziehungsmethode. Gott sei Dank hat sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt und duldet solche Maßnahmen nicht mehr! Was micht stört - die heutigen Verantwortlichen versuchten diese damaligen Misstände lange zu vertuschen oder haben diese zumindest nicht öffentlich gemacht. Jetzt wo der Journalist alles in Rollen brachte, bleibt ihnen nur nichts anderes übrig. Nochwas - auffallend ist, dass man von der Kirche nichts hört?!? Eine öffentliche Stellungsnahme zu den SOS-Vorfällen wäre schon angebracht!

 
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Spitzkofel
vor 2 Stunden

Auszug Artikel: ....Die beiden Frauen, die mit der APA Kontakt aufgenommen haben, versichern, dass im Zusammenhang mit gewalttätigen Übergriffen im Osttiroler SOS-Kinderdorf weitere Entschädigungsverfahren für betroffene Zöglinge abgewickelt wurden.....

Bringen wir es auf den Punkt:

Einrichtungen dieser Art sind notwendig, gehören professionell geführt und gehören auch dementsprechend unterstützt!

ABER: Misshandlung hat es gegeben (in den unterschiedlichsten Ausprägungen). Waren zum Teil bekannt - deshalb Entschädigungsleistungen. Sollte strafrechtlich relevantes vorgefallen sein - dementsprechende juristische Aufarbeitung.

Gewalt, Missbrauch oder Misshandlungen können NIE geduldet oder verharmlost werden (Und hört mir auf mit der "gesunden Watsche" oder "war eine andere Zeit - lange her", ... - Auch unser damaliger Pfarrer oder auch der Schuldirektor, ... hat so gehandelt! - Finde ich es deshalb heute OK nur weils "lange her" ist??? )

Alles gehört seriös aufgedeckt - und aufgearbeitet! Ansonsten wird nie ein Neustart möglich sein.

P.S. Alle Denkmäler, Straßennamen, ... etc. müssen ohne Diskussion entfernt/umbenannt werden!

 
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Ist es so
vor 12 Stunden

Schon traurig, was inzwischen aus der Marke SOS Kinderdorf geworden ist! Dieser Name ist nun dermaßen negativ belastet, da sollte im Zuge der Aufarbeitung auch über eine Namensänderung nachgedacht werden.

Eine moderne Organisation mit moderner Bezeichnung. Und hoffentlich endlich mit modernen Unterbringungsmethoden, die den Kindern ein positives und gesundes Leben ermöglicht, um deren seelische Wunden zu heilen und nicht noch weiter zu verstärken!

 
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Oggu84
vor 13 Stunden

In der "Vorzeigeanstalt" Osttirols wütete in den späten 1980ern ein (mittlerweile verstorbener) Musikprofessor, der Kopfnüsse mit Ring und Schlüsselbund verteilte. Ich hab 2 von ihm "empfangen". Wir hatten große Angst vor ihm. Ein anderer "Pädagoge" gab einem Mitschüler von mir eine Ohrfeige, die ihn gegen eine Glasscheibe beförderte. Man traute sich nichts zu sagen.

 
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chiller336
vor 13 Stunden

an dieser stelle sollte man auch gewisse vorfälle im seinerzeitigen bundeskonvikt hinterfragen .....

 
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r.ingruber
vor 15 Stunden

§ 146a. AGBG "Das minderjährige Kind hat die Anordnungen der Eltern zu befolgen. Die Eltern haben bei ihren Anordnungen und deren Durchsetzung auf Alter, Entwicklung und Persönlichkeit des Kindes Bedacht zu nehmen; die Anwendung von Gewalt und die Zufügung körperlichen oder seelischen Leides sind unzulässig."

Gilt in Österreich seit 1989. Arschknapp für die Beschuldigten also.

 
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    senf
    vor 14 Stunden

    ... wer sind die Eltern dieser Kinder und gilt das auch für die Erziehnungsberechtigten?

     
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    ruhigblut
    vor 14 Stunden

    Laut Chat GPT... :-)....gilt seit 1974..........Mit dem Schulunterrichtsgesetz (§ 47 Abs. 3 SchUG) wurde die körperliche Züchtigung durch Lehrpersonen ausdrücklich untersagt

     
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    F_Z
    vor 12 Stunden

    das sieht mir überholt aus - die aktuelle Fassung gibts hier: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10001622

     
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      r.ingruber
      vor 8 Stunden

      Danke für den Hinweis! Es müsste heißen "galt von 1989 bis 30.01.2013"; und es müsste heißen: ABGB.

       
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    Joe B. Tolliver
    vor 37 Minuten

    § 146a ABGB ist am 31.01.2013 außer Kraft getreten, die entsprechende Regelung ist nun § 161 ABGB. Die Anwendung von Gewalt und die Zufügung körperlichen oder seelischen Leides waren allerdings auch schon vor dem 01.07.1989 (Inkrafttreten des § 146a ABGB) unzulässig (siehe zB § 92 StGB, Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, Strafdrohung bis zu drei Jahren).

     
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keinexperte
vor 17 Stunden

Jede Art von Gewalt ist auf das Entschiedenste zu verurteilen. Wenn aber viele von uns an ihre Kindheit, Schulzeit und auch Lehre zurückdenken, hätten viele von uns an die Öffentlichkeit gehen müssen. Eine gesunde Watsche galt über Generationen als legitimes Erziehungsmittel. Der damalige Kinderdorfleiter hat eben dieser Generation angehört, darf sein Verhalten aber nicht entschuldigen. Das Kinderdorf in Debant ist seit dem Neubau zu einem Vorzeigeprojekt geworden. Fast alle Kinder und Jugendliche stammen aus zerrütteten Familien und mussten den Eltern aus welchen Gründen auch immer, abgenommen werden um ihnen ein halbwegs normales Aufwachsen zu ermöglichen. Aus eigener beruflicher Erfahrung weiss ich was die Bediensteten dort leisten.

 
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heli52
vor 17 Stunden

In welcher Welt der Pharisäer leben wir denn? Was ist denn "Missbrauch" an Kindern? Bitte nicht absichtlich falsch verstehen! Zwischen "an den Haaren ziehen", "ins Zimmer einsperren", "von Spielen ausschließen" und sexuellen Übergiffen besteht ein riesiger Unterschied! Ganz schlecht wird mir, wenn das System der Kinderdorfmutter als altmodisch, schlecht für die Entwicklung und "endlich zu überwinden" dargestellt wird! Wie vielen (vom Schicksal gebeutelten) Kindern wurde durch diese "Mütter" eine Ersatzfamilie gegeben, in der sie Geborgenheit, Zusammenhalt und Liebe - und auc die manchmal nötige Strenge - erfahren haben? Dass es manchmal Strenge gebraucht hat, wenn einzelne Kinder besonders "kreativ" waren, ist wohl auch nachvollziehbar! Was da besser ist, wenn sich 5 oder gar mehr "wissenschaftlich ausgebildete" Pädagogen die Erziehungsarbeit in einer Gruppe teilen, täglich wechseln etc, möchte ich gerne wissen! Anscheinend hat sich irgendjemand (oder ein Gruppe "modernster Pädagogen" und gewisse Medien) vorgenommen, das System SOS-Kinderdorf zu zerstören! Und wenn es eine Geldprämie gibt, werden sich noch viele melden .....

 
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    Gertrude
    vor 15 Stunden

    Was gibt ihnen das Recht über Menschen zu urteilen, deren Schicksal sie nicht kennen und das sie sicher nicht beurteilen können? Die Zeiten haben sich glücklicherweise verändert, die Gesellschaft wurde großzügiger zu Kindern- und das ist gut so. Täter- Opferumkehr, schon mal was davon gehört?

     
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      beobachter52
      vor 11 Stunden

      Und alle, die jetzt über den früheren Dorfleiter und die Mütter urteilen, kennen diese.....????

       
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    MVP
    vor 14 Stunden

    ich kann nur hoffen, dass dieser beitrag nicht ernst gemeint ist!

    als jemand, der in direkter nachbarschaft in den 70ern und 80ern aufgewachsen ist und mit einigen aus dem kinderdorf zur schule gegangen ist, kann ich sagen, dass es diese kinder bei gott nicht leicht hatten und unter ihnen ein "riesen respekt", um nicht angst zu sagen, vor dem dorfleiter herrschte.

    also bitte bitte nochmal kurz drüber nachdenken und dann nochmals posten

     
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      Ist es so
      vor 4 Stunden

      Wer war dieser Dorfleiter eigentlich, offenbar wissen viele ältere Gemeindebürger, wer gemeint ist? Er dürfte also bekannt gewesen sein.... 😪

       
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    lilli
    vor 13 Stunden

    Das "System SOS-Kinderdorf" hat sich mit ihrer Unehrlichkeit selbst zerstört. Viele Menschen haben gespendet in der Hoffnung, dass es benachteiligten Kindern besser geht. Den meisten hat man vermutlich geholfen. Aber wo das nicht der Fall war, muss man alles aufklären, damit solche Missstände Kindern gegenüber NIE wieder vorkommen

     
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isnitwahr
vor 17 Stunden

Die Kinderdorfkinder haben in den 70er Jahren auch viel Gewalt an der Volksschule Debant erfahren. Ein hoch angesehener Lehrer hat die Kinder regelmäßig geschlagen, an den Haaren und Ohren gezogen, bis sie manchmal sogar geblutet haben, sie mussten oft lange in der Ecke stehen. Es war für mich immer entsetzlich, als Kind die Gewalt, die diesen armen Seelen angetan wurde, mitanzusehen. Aber als Volksschulkind hat sich keiner etwas zu sagen getraut, es hätte auch nichts genützt, wer hätte schon 8jährigen geglaubt. Dieser Peiniger lebt leider nicht mehr, schade....

 
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    ruhigblut
    vor 15 Stunden

    ...das war auch in den 80igern in Nussdorf so....selbst erlebt Ohrfeigen usw.....gsd haben sich die Zeiten geändert!

     
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      oha
      vor 13 Stunden

      ... und in nahezu jeder anderen Schule auch. Bis die neue Lehrergeneration die Kriegsgeneration ersetzt hat, beginnend mit den frühen 80ern.

       
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      Joe B. Tolliver
      vor 15 Minuten

      Das war auch in anderen Schulen in den 70er Jahren so - ganz ohne SOS-Kinderdorf. Das hängt wohl stark mit der Zeit zusammen in der viele der damaligen Lehrpersonen sozialisiert wurden. Bei meiner Volksschullehrerin habe ich manche Verhaltensweisen erst viel später einordnen können (zB in Reih und Glied aus der Bank heraustreten und gemeinsam "Grüß Gott!" rufen, Winkelstehen, stramm knien, Watschen, Ohrenziehen, Kopfnüsse, Demütigungen vor versammelter Klasse etc.; der Schlüsselbund des Pater J. fällt mir auch gerade wieder ein). Und wenn die Kinder zu Hause davon erzählt haben, haben sie meistens von den Eltern auch noch eine mitbekommen.

       
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    denker
    vor 14 Stunden

    wurde früher generell in allen Schulen so praktiziert. mann müsste da auch mal alle ehemaligen lehrer in die mangel nehmen.

     
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    karlheinz
    vor 14 Stunden

    Nicht nur den Kinderdorfkindern erging es in der Schule N/D so und mussten Gewalt ertragen. Dies geschah wohl auch an anderen Schulen. Näher möchte ich mich dazu nicht äußern. Beweise hiefür gäbe es genug!

     
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    MVP
    vor 14 Stunden

    wir wissen wer gemeint ist! aber er war da nicht ganz allen... er hatte quasi segen und hilfe von oben ;)

     
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    spitzeFeder
    vor 13 Stunden

    "Dieser Peiniger lebt leider nicht mehr, schade...."

    Ich würde sagen: Gottseidank.

     
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tomba1895
vor 18 Stunden

Man sollte sich schon mal ehrlich machen und akzeptieren, dass eine Heimunterbringung ein erhöhtes Missbrauchsrisiko mit sich bringt. Die Kinder bringen oft eigene Gewalterfahrung mit ins Heim und führen es hier fort. Die Heimunterbringung ist meist die letzte Option. Daher: Respekt allen Idealisten, die sich dieser Herkules Aufgabe stellen. PS: ich relativiere das erlittene Leid der Betroffenen in keiner Weise. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute, da gerade die Zeit des Outings für sie selbst nochmal belastend wird.

 
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    Ist es so
    vor 3 Stunden

    .... die Betroffenen werden durch ihr Outing seelisch eher befreit, da sie diese Last endlich los werden und Gerechtigkeit erfahren können! Ist wahrscheinlich ein sehr reinigender Prozess, der Heilung bringt und sicher gut tut!!!! Die Belastung sollte dadurch eher verschwinden können und man kann endlich abschließen!!!

     
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