Der Schwerpunkt „Gleichstellung“ des Regionsmanagements Osttirol unter der Leitung von Mirjam Reith befindet sich in der Anfangsphase eines neuen Projekts. Unter dem Motto „Chancengleich“ wird in den kommenden Monaten ein Theaterstück erarbeitet, bei dem das Publikum Teil der Aufführung sein wird und die Handlung interaktiv erlebt. Die Umsetzung dieser Theaterproduktion übernehmen dabei Jugendliche.
Bis Anfang Juli konnten sich interessierte Klassen der Lienzer Oberstufenschulen für das Projekt anmelden. Am Montag, 3. November, fand die Auftaktveranstaltung in der LLA Lienz statt. „Chancengleichheit betrifft uns alle“, betonte Direktor Markus Einhauer in seiner Begrüßung. Gerade deshalb finde er dieses Theaterprojekt so bedeutend und sei gespannt, welche Perspektiven die jungen Menschen in das Stück einbringen werden.

Die von Einhauer genannten jungen Menschen sind Schüler:innen. Insgesamt 100 nehmen an dem Projekt teil und sind dazu aufgerufen, ein Theaterstück zu gestalten, das Rollenbilder hinterfragt, Privilegien sichtbar macht und ihre Perspektive auf Chancengleichheit vermittelt. In der Umsetzung werden sie vom RMO begleitet und durch Workshops mit Expert:innen unterstützt – Anna Lukasser-Weitlaner, Theaterpädagogin, ist unter anderem als Referentin dabei.
Bis zu den Aufführungen, die Ende Juni 2026 geplant sind, umfasst die Vorbereitung die sieben Bereiche Skript, Schauspiel, Bühnenbild und Requisite, Kostüm und Maske, Marketing sowie Eventmanagement. Die teilnehmenden Schulen – LLA, BORG, Gymnasium, HAK und HLW – haben dabei die Umsetzung der einzelnen Aufgabenbereiche unter sich aufgeteilt. Die Musikschulen Lienz und Sillian übernehmen die musikalische Gestaltung. Die Lebenshilfe Lienz wirkt in allen Bereichen mit.
„Das Besondere an diesem Projekt ist der kreative Ansatz und die schulübergreifende Zusammenarbeit. Es ermöglicht Jugendlichen, sich mit Fragen sozialer Gerechtigkeit auseinanderzusetzen, Erfahrungen zu teilen und kreative Lösungen zu finden, die sie schließlich auf die Bühne bringen“, erklärt Mirjam Reith, Projektverantwortliche.



Zum Einstieg in das Thema und das Schauspiel fand im Rahmen der Auftaktveranstaltung ein interaktives Rollenspiel namens „Walk of Privilege“ statt. Dabei schlüpften die Teilnehmenden in vorgegebene Rollen, beispielsweise als Person mit Migrationshintergrund, mit Beeinträchtigung oder privilegierter Herkunft. Im Anschluss fasst eine Schülerin zusammen: „Ich habe verstanden, was es heißt, Dinge ganz selbstverständlich zu haben, die für andere nicht selbstverständlich sind.“ Ein Schüler, dessen Rolle alle Fragen mit „Ja“ beantwortete, erzählte, wie gut es sich anfühlte, immer weitergehen zu dürfen. Andere berichteten, wie es ist, stehen bleiben zu müssen und sich so am Rand der Gesellschaft wiederzufinden.
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