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AK droht mit rechtlichen Schritten gegen Gästekarten

Erwin Zangerl: „Tiroler:innen dürfen im eigenen Land nicht Gäste zweiter Klasse werden.“ 

Bei der 190. Vollversammlung der AK Tirol stellte Präsident Erwin Zangerl generell das Thema Teuerung in den Mittelpunkt und erinnerte daran, dass die Arbeiterkammer bereits 2021 vor einer Teuerungswelle gewarnt und Maßnahmen vorgeschlagen habe, etwa das Einfrieren der Mieten und der Energiekosten. Die Regierung habe nicht reagiert und eine ungebremste Inflation in Kauf genommen.

Erwin Zangerl wird nicht müde gegen die Teuerung zu wettern und zu kämpfen. Erfolgreich war die AK damit bei der Tiwag, jetzt hat Zangerl die Lebensmittelriesen und die Wintersportbetriebe im Visier. Foto: Dolomitenstadt

Um die Lebensmittelpreise zu senken, fordert die AK mehr Kontrolle und Einblicke in die Preisgestaltung entlang der Wertschöpfungskette. Beim Wohnen treffe die Teuerung vor allem Menschen, die in Miete wohnen. Abhilfe könnten eine Zweckbindung der Wohnbauförderung, Baulandmobilisierung, die Bekämpfung des Leerstands und ein schärferes Vorgehen gegen Grund- und Immobilienspekulation schaffen.

Zangerl griff dann auch das Thema der Einheimischen-Tarife auf. „Dass Tirol ein Hochteuerland ist, ist teilweise auch dem Tourismus geschuldet. Umso wichtiger ist es, die Einheimischen-Tarife endlich rechtlich abzusichern, um zu garantieren, dass die Tiroler:innen wieder in den Genuss dieser Tarife kommen.“

„Leider zeigt sich bei einigen Unternehmen, dass ihnen der ausländische Gast wichtiger ist und der Einheimische möglichst nicht die Piste verstopfen soll. Das wird die Tourismusgesinnung nicht stärken.“

Erwin Zangerl, Tiroler AK-Präsident

Die vom Verein für Konsumenteninformation Wien und dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen losgetretene Diskussion über die Abschaffung der Einheimischen-Tarife sei ein Schlag ins Gesicht der Konsumentinnen und Konsumenten gewesen, so Zangerl. Dies gelte es nun auf EU-Ebene auszubügeln und die rechtlichen Grundlagen für den Erhalt der Einheimischen-Tarife zu sichern. 

„Leider zeigt sich bei einigen Unternehmen aber, dass ihnen der ausländische Gast wichtiger ist und der Einheimische möglichst nicht die Piste verstopfen soll. Das wird die Tourismusgesinnung nicht stärken“, sagt Zangerl. Er sieht in diversen Gästekarten eine Diskriminierung der Einheimischen: „Wir haben davor gewarnt, dass die Tiroler:innen im eigenen Land nicht Gäste zweiter Klasse werden dürfen und hoffen, dass auch jene Betriebe, die nur mehr den ausländischen Gast im Sinn haben, ihre Haltung den Tirolerinnen und Tirolern gegenüber ändern werden.“

Falls nötig, werde die Arbeiterkammer vor Gericht ziehen: „Ich möchte klarstellen, dass wir nicht nur die Einheimischen-Tarife sichern wollen, sondern auch nicht davor zurückschrecken, die Gästekarte rechtlich zu bekämpfen.“

7 Postings

Gerhard Burger
vor einem Monat

Es ist gut, dass AK-Präsident Erwin Zangerl endlich klar anspricht, was viele Tirolerinnen und Tiroler seit Jahren empfinden: Die Preise steigen überall, und immer öfter fühlt man sich als Einheimischer im eigenen Land benachteiligt. Ob beim Wohnen, beim täglichen Einkauf oder auf der Skipiste – vieles ist inzwischen für Normalverdiener kaum mehr leistbar.

Zangerl hat recht: Wenn Tirol zum Hochteuerland wird, dann darf es zumindest für jene, die hier leben und arbeiten, faire Bedingungen geben. Ein rechtlich abgesicherter Einheimischen-Tarif ist kein ungerechtes Privileg, sondern eine längst überfällige Anerkennung für die Menschen, die dieses Land tragen – in der Arbeit, in der Pflege, in den Betrieben, im Tourismus selbst.

Dass einige Unternehmen lieber den ausländischen Gast umwerben, ist kurzsichtig. Ohne die Einheimischen gäbe es den Tourismus in dieser Form gar nicht. Tirol muss wieder ein Land sein, in dem sich nicht nur Gäste, sondern auch die Tirolerinnen und Tiroler willkommen fühlen.

lg.euer Gerry

 
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chiller336
vor einem Monat

bleibt nur nach vierschach zu fahren - dort gibts den einheimischentarif ohne diskussion

 
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Villgrater
vor einem Monat

Ich vermute, der Einheimischen-Tarif soll das Ausgleichen, was die Gäste mehr ausgeben, wenn sie nach der Abfahrt in der Eden-Bar für Skihasen, Schampus und Prosecco konsumieren, während die Inländer zur Mutti nach Hause gehen und dort vorm Patschenkino Dosenbier vom Supermarkt saufen.

Leute, wir Tiroler und Innen leben vom Schampus und Prosecco und nicht vom Dosenbier! Von Skiliften und nicht von Radfahrwegen, von Bergrestaurants und nicht von Almhütten, auch wenn bei jeder zweiten Hütte ein Mercedes mit Berliner Kennzeichen davorsteht. LG

 
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Nicht die Mama
vor 2 Monaten

Falls die einheimischen Preise zurückkehren tun mir jetzt schon wieder die Kassiererinen leid. Habe mehrmals erlebt, dass sie ewige Diskussionen mit *sogenannten Einheimischen* hatten, die gar keinen Hauptwohnsitz mehr in Osttirol haben. Da fallen auch schon mal unschöne Worte, seitens der *Einheimischen*.

 
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    brummi123
    vor einem Monat

    So viel gehn eh nimma schifahren und sonst müssens halt a zweite Kassa aufmachen (bei uns zumindest!).

     
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      Nicht die Mama
      vor einem Monat

      und was hat jetzt eine 2. Kasse nit den einheimischen Tarife zu tun? Es geht darum, dass auch diejenigen die keinen Anspruch auf einen einheimischen Tarif haben, darauf bestehen einen zu bekommen. Das sorgt für Diakussionen an der Kassa. Und die Leidtragenden sind die Kassiererinen die nur ihre arbeit machen!

       
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      Gerhard Burger
      vor einem Monat

      @nicht die Mama

      Da hast du völlig recht – die Diskussionen an der Kassa sind wirklich unfair gegenüber dem Personal, das nur seine Arbeit macht. Vielleicht wäre es eine Lösung, wenn man beim TVB spezielle Karten ausgeben würde, die nur Einheimische nach einem Authentifizierungscheck bekommen. Damit könnte man an der Kassa schnell und eindeutig feststellen, wer Anspruch auf den Einheimischen-Tarif hat – und so wären Missverständnisse und Streitigkeiten gleich vermieden.

      lg. euer Gerry

       
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