Bei den neuen Gratis-Impfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken werden noch im November 95.000 weitere Dosen bereitgestellt. Der Start mit Anfang des Monats war "äußerst erfolgreich", hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Bisher wurden rund 100.000 Dosen an Gürtelrose- und 150.000 Dosen an Pneumokokken-Vakzinen von den impfenden Stellen geordert. "Die hohe Nachfrage ist ein Zeichen des Erfolgs der Ausweitung des Impfprogramms", betonte Ressortchefin Korinna Schumann (SPÖ).
Die bisher von Ordinationen und weiteren Einrichtungen bestellten Impfstoffe befinden sich derzeit in der Auslieferung und werden in ganz Österreich verteilt, wurde gegenüber der APA betont. Die Ärztekammer hatte kurz nach Beginn der Bestellmöglichkeit für Mediziner vor rund zwei Wochen kritisiert, dass teils keine Impfstoffe vorhanden seien.
Appell an bestellende Mediziner
Rund 2.000 unterschiedliche Einrichtungen haben bisher Gürtelrose-Vakzine bestellt, 2.700 Impfstellen die Pneumokokken-Vakzine, erläuterte das Gesundheitsministerium nun. Dazu wurde an alle impfenden Einrichtungen appelliert, nur jene Mengen an Impfstoffen zu bestellen, die tatsächlich benötigt werden, um eine faire Verteilung in ganz Österreich sicherzustellen. Besonders bei der Gürtelrose-Impfung, die aus zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten besteht, sollten Zweitimpfungen erst dann bestellt werden, wenn sie unmittelbar anstehen, hieß es aus dem Büro von Schumann.
Noch im November 2025 werden weitere 70.000 Dosen an Gürtelrose-Impfstoffen sowie 25.000 Dosen an Pneumokokken-Impfstoffen bereitgestellt und - je nach Bestellaufkommen - noch heuer ausgeliefert. Ein weiterer großer Nachschub an Pneumokokken- und Gürtelrose-Impfstoffen wird im Jänner 2026 erwartet. Das Impfprogramm wurde bis Ende 2028 beschlossen - somit ist gewährleistet, dass alle anspruchsberechtigten Personen mittelfristig geimpft und geschützt werden können, betonte das Ministerium.
Auch Großteil von Influenza-Vakzin ausgeliefert
Das kostenlose Impfprogramm von Bund, Ländern und Sozialversicherung war mit November für bestimmte Risikopersonen sowie Personen ab 60 Jahren um die Immunisierungen gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) und Pneumokokken erweitert worden. Die hohe Nachfrage "zeigt, wie groß das Vertrauen der Bevölkerung in die öffentlichen Impfprogramme ist", freute sich Schumann. "Mit dem Ausbau um kostenlose Impfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um die Gesundheit von Menschen ab 60 und Risikogruppen langfristig zu schützen."
Seit September stehen zudem rund 1,4 Millionen Influenza-Impfdosen kostenlos für die Bevölkerung zur Verfügung. Der Großteil davon wurde bereits von impfenden Einrichtungen bestellt und ausgeliefert, informierte das Ministerium.
4 Postings
Gratisimpfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken - bezahlt von der Österreichischen Gesundheitskasse, also letztlich von uns allen.
Laut Artikel zeigt die hohe Nachfrage das Vertrauen der Bevölkerung. Man könnte aber auch sagen: Die Impfprogramme laufen - zur Freude der Pharmaindustrie, die hier bekanntlich sehr gut mitverdient.
Bei Pneumokokken-Impfstoffen wie PCV13 hält der Schutz laut Studien nur etwa 3-5 Jahre und die deutsche STIKO (ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in Deutschland) empfiehlt die alleinige Impfung wegen zu geringer Abdeckung gar nicht. Infektionen sind also trotz Impfung weiterhin möglich.
Gesundheitsförderung sollte meiner Meinung nach mehr sein als Impfkampagnen - etwa mit Fokus auf Ernährung, Bewegung und Aufklärung. Das würde langfristig wohl mehr bringen.
Gesundheitsförderung , wie sie wianui offensichtlich versteht, kann eine Impfung garantiert nicht ersetzen, und das eine schließt das andere auch nicht aus. Der Pneumokokkenimpfstoff PCV13 wird wegen geringerer Serotypenabdeckung nicht mehr empfohlen. Der PCV20 impfstoff ( Prevenar 20 ) wird auch von der STIKO für Personen über 60 empfohlen. Oft genügt eine einmalige Impfung,bzw. eine Auffrischung nach 6 Jahren. Es existiert auch eine saubere Studie mit über 80000 Senioren, die diese Empfehlungen unterstützt. Wenn man sieht, welche fatale Folgen eine Pneumokokkenpneumonie haben kann, bei der oft auch eine Antibiotikatherapie zu spät kommt, kann zu keinem anderen Schluss kommen. Die Gürtelrose ist keine harmlose Hauterkrankung. Gerade bei Älteren geht sie oft mit monatelangen, schweren neuralgischen Schmerzen mit hohem Analgetikaverbrauch einher. Der Impfstoff Shingrix ist gut verträglich und hochwirksam.
Danke für den sachlichen Beitrag! Impfungen sind sicher ein bedeutender Teil der Prävention. Trotzdem finde ich, dass Gesundheit auch durch Ernährung, Bewegung und vor allem Stressreduktion gefördert werden sollte. Gerade bei Gürtelrose zeigen Studien, dass Stress oft eine große Rolle spielt und das Risiko eines Ausbruchs deutlich steigern kann. Und über Impffolgen sollte man offen sprechen dürfen - Transparenz schafft Vertrauen.
@ wianui. Da gebe ich Ihnen recht. Aber bei der Impfmüdigkeit der österreichischen Bevölkerung können entsprechende Kampagnen nicht schaden. Wenn durch Impfungen Krankheiten verhindert werden, erspart das unserem Gesundheitssystem oft auch erhebliche Behandlungskosten.
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