Bereits im Sommer gab das Medienhaus Wien die Gewinner des Walther-Rode-Preises 2025 bekannt. Ausgezeichnet für besonders qualitätvollen Lokaljournalismus wurden Soraya Pechtl, verantwortlich für den täglichen Newsletter „Falter.morgen“ und Gerhard Pirkner, Chefredakteur von dolomitenstadt.at. Am 13. November fand im Coworking-Space am Markhof im 3. Wiener Gemeindebezirk die feierliche Verleihung statt. Sie wurde zur wissenschaftlich begründeten Hommage für den kritischen Lokaljournalismus.

Medienhaus-Geschäftsführer Andy Kaltenbrunner wies darauf hin, dass die Wahl der Location – am Markhof arbeiten vorwiegend Startups an kreativen Projekten – ebenso wie die Stiftung des 5000 Euro-Preisgelds, das weder von der Wirtschaft noch von politischen Institutionen gesponsert wird, auf den unabhängigen und unmittelbaren Charakter der gewürdigten Berichterstattung hinweist.

Alfred Noll, Jurymitglied, Jurist und Publizist, stellte pointiert und unterhaltsam den Namensgeber des Preises vor. Der 1876 in Czernowitz geborene Walther Rode nahm als Strafverteidiger an aufsehenerregenden politischen Prozessen teil und war als scharfzüngiger Kritiker von autoritärer Willkür auch literarisch aktiv. Seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt.
Das Medienhaus Wien würdigt Soraya Pechtl und Gerhard Pirkner vor diesem Hintergrund auch für ihre journalistische Haltung: „Mit ihrem kritischen Blick auf lokale Obrigkeiten und Eliten stehen sie in der Tradition von Walther Rode, der gegen staatliche Willkür, Doppelmoral und Korruption auftrat – und dabei für jene eintrat, die dieser besonders ausgeliefert waren.“

Ebenfalls kein Zufall war die geteilte Vergabe des Preises an zwei Journalist:innen aus sehr unterschiedlichen Regionen: „Es soll die Zusammenführung von zwei Teilen eines Ganzen sein – eine Anerkennung des Lokaljournalismus in seiner Vielfältigkeit“, erklärte Renée Lugschitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Medienhaus Wien.
Sie würdigte gemeinsam mit Kollegin Sonja Luef die Arbeit von Pechtl und Pirkner in einer ausführlichen, wissenschaftlich unterfütterten Laudatio, geprägt von intensiver Beschäftigung mit der journalistischen Arbeit der beiden Geehrten, die sich am Ende des Abends einig waren: „Wir sollten ein gemeinsames Projekt in Wien und Lienz starten“. Man darf gespannt sein.
Slideshow: Karo Pernegger






Link zum TV-Bericht über die Verleihung auf W24.
Laudatio Walter Rode-Preis 2025 zum Download
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