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Neben Energie verstärkte sich auch bei Lebensmitteln, Tabak und Alkohol der Preisauftrieb. Foto: iStock/Sergey Ryzhov

Neben Energie verstärkte sich auch bei Lebensmitteln, Tabak und Alkohol der Preisauftrieb. Foto: iStock/Sergey Ryzhov

Teure Feiertage: Inflation in Österreich bleibt hoch

4,1 Prozent im November. Preistreiber Energie. Auch Gesundheitskosten steigen überdurchschnittlich.

Die Inflation in Österreich ist weiter deutlich höher als im Euroraum. Im November lagen die Preise hierzulande im Schnitt um 4,1 Prozent über jenen vom November 2024, wie die Statistik Austria am Dienstag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. In der Eurozone betrug die Teuerung im November 2,2 Prozent. „Die größte Preisdynamik sehen wir bei Energie“, erklärte Statistik-Austria-Chefin Manuela Lenk. Auch bei Lebensmitteln, Tabak und Alkohol verstärkte sich der Preisauftrieb.

Höher war die Inflation im November nur in Estland und Kroatien. Ein Grund für die heuer so hohe Inflation in Österreich ist die Streichung der Energiehilfen durch die Bundesregierung mit Jahresbeginn sowie die mit Jänner 2025 stark gestiegenen Netzkosten bei Strom und Gas. Energie kostete laut Schnellschätzung im November um 10,9 Prozent mehr als vor einem Jahr, nach 9,4 Prozent im Oktober.

Experten gehen davon aus, dass ab Jänner 2026 die Inflation deutlich niedriger ausfallen wird. Das liegt vor allem an einem statistischen Effekt: Da für die Inflationsberechnung die Preise des Vorjahresmonat herangezogen werden, wirkt sich das Auslaufen der Energiehilfen ab Anfang 2026 nicht mehr aus. Fachleute sprechen von einem Basiseffekt.

Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) erklärte, das Ziel der Regierung sei es, die Inflation auf 2 Prozent zu senken. Einen Beitrag dazu soll auch die angekündigte Strommarktreform, das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG), liefern, das die Regierung nun plakativ „Billig-Strom-Gesetz“ nennt.

All das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass einzelne sehr wichtige Segmente der Lebenshaltungskosten besonders stark steigen, darunter auch die Gesundheitskosten, die sich das Momentum Institut näher angesehen hat. Die Analyse zeigt, dass die Teuerung im Bereich Gesundheitspflege (statistische Überkategorie von Gesundheitsausgaben) insgesamt sogar 5,0 Prozent beträgt.

Während die Kostenentwicklung bei Allgemeinärzt:innen (1,1 Prozent) und Medikamenten (2,4 Prozent) moderat bleibt, muss man für viele andere zentrale Gesundheitssegmente deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Kosten für Dienstleistungen von Wahlfachärzten, Zahnärzten, Physiotherapie, Spitalskosten, Brillen und Hörgeräte sowie Kur- und Reha-Aufenthalte weisen Teuerungsraten zwischen 6,0 und 7,1 Prozent auf.

Erhöhen Unternehmen oder Einrichtungen ihre Preise für Waren und Dienstleistungen, belastet das nicht alle Personen gleichermaßen, die diese Güter auch nachfragen. So auch der Fall bei den Gesundheitskosten.

Eine Analyse basierend auf der Konsumerhebung der Statistik Austria zeigt: Haushalte im ärmsten Einkommensfünftel müssen 12,1 Prozent ihres Einkommens für Gesundheitsausgaben aufwenden – zweieinhalbmal so viel wie das einkommensstärkste Fünftel, die nur 4,8 Prozent ihres Einkommens für Gesundheit ausgeben. Damit wird sichtbar: Steigende Gesundheitskosten treffen Menschen mit wenig Einkommen überdurchschnittlich und verschärfen bestehende Ungleichheiten.

2 Postings

Milieubedingte Unmutsaeusserung
vor 3 Stunden

Es gibt keinen Grund, warum die Inflation in Österreich höher sein muss, als im Rest der Währungszone und v.a. im strukturell ähnlichen Deutschland. Was wir gerade erleben, ist das Resultat andauernden Regierungsversagens, das von Kurz II ("Koste es was es wolle!") ausgehend bis heute anhält. Das schließt natürlich Länder und zum Teil auch Kommunen mit ein. Man blicke nur nach Wien, wo der Bürgermeister gerade erneut den Inflationsturbo gezündet hat.

 
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    senf
    vor 48 Minuten

    Was hat er denn angestellt, der Böse ...

    Du meinst vielleicht, das Wiener Schnitzel, für das man hier in Tirol bereits 19,-- bis 24,-- Euro berappen muss.

     
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