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Demokratiepreis für Bildungsprojekt des RMO

Unter den prominenten Preisträgern der Margaretha Lupac-Stiftung war auch eine Osttiroler Initiative.

Montag abends fand im Parlament die feierliche Verleihung des Demokratiepreises und des Wissenschaftspreises der Margaretha Lupac-Stiftung statt. Der Demokratiepreis 2024 ging an die Journalistin Barbara Coudenhove-Kalergi und an Gina Streit als Vertreterin des Regionsmanagements Osttirol. Den Wissenschaftspreis 2025 teilen sich Zoe Lefkofridi und Jürgen Pirker für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu demokratiepolitischen Grundsatzfragen.

In seinen Eröffnungsworten erinnerte Nationalratspräsident und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums Walter Rosenkranz an die Namensgeberin des Preises Margaretha Lupac. Obwohl sie nie im Licht der Öffentlichkeit gestanden habe, sei Lupac eine bemerkenswerte Frau gewesen, die aus ihrer Lebenserfahrung einen tiefen Glauben an die Republik Österreich entwickelt habe.

Dem Parlamentsgebäude als dem sichtbaren Ausdruck der Demokratie sei sie besonders verbunden gewesen. Sie habe sich daher entschlossen, ihr ganzes Vermögen dem Parlament zu vermachen. 2001 sei im Gedenken an sie eine Stiftung gegründet worden, die seit 2004 alternierend alle zwei Jahre einen Demokratiepreis und einen Wissenschaftspreis vergebe.

Für eine Auszeichnung der Stiftung in Frage kämen Personen und Arbeiten, die die Werte der Republik, aber auch der Wissenschaft hochhielten, indem sie das Verständnis für die Grundlagen, die Funktionsweise und die Grundwerte der österreichischen Republik fördern. Die Auswahl treffe eine Jury, in der höchste Expertise versammelt sei, hob Rosenkranz hervor.

In Vertretung des kurzfristig erkrankten Historikers und Jurymitglieds Oliver Rathkolb begründete die ORF-Journalistin Lisa Totzauer die Entscheidung der Fachjury für die Vergabe des Demokratiepreises 2024. Über viele Jahrzehnte hinweg sei Barbara Coudenhove-Kalergi mit ihrer journalistischen Arbeit für Aufgeschlossenheit und eine aktive Stimme im Sinne der Stärkung der Demokratie gewesen. In Würdigung ihres Eintretens für die liberale Demokratie erhalte sie den Demokratiepreis der Margaretha Lupac-Stiftung für ihr Lebenswerk zugesprochen, führte Totzauer aus.

Von links: Moderatorin Elisabeth Totzauer, Gina Streit vom RMO, Barbara Coudenhove-Kalergi, Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, Uni-Professorin Zoe Lefkofridi, Univ.-Prof. Jürgen Pirker und Uni-Dekanin Brigitta Zöchling-Jud. Foto: Parlamentsdirektion/​Ulrike Wieser

Für das Regionsmanagement Osttirol nahm Gina Streit den Demokratiepreis 2024 entgegen. Das Regionsmanagement Osttirol führe generationenübergreifende Projekte im gesamten Dolomitenraum durch, erläuterte Totzauer. Einer der Schwerpunkte sei dabei die Demokratiebildung, für die etwa ein länderübergreifendes Projekt für Erwachsene und ein Schulprojekt mit entsprechenden Workshops entwickelt worden sei.

Überzeugt habe die Jury die Arbeitsweise der Initiative, die es verstehe, viele Gruppen einzubeziehen, Barrieren zu überwinden und Brücken zu bauen. Wichtig sei in den Augen der Jury auch, dass die Initiative vorbildlich gezeigt habe, wie Demokratiebildung abseits der großen Ballungsräume stattfinden könne.

Als Mitglied der Jury begründete die Dekanin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Brigitta Zöchling-Jud die Entscheidungen über die Vergabe des Wissenschaftspreises 2025 der Margaretha Lupac-Stiftung. Die Universitätsprofessorin Zoe Lefkofridi vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Salzburg werde für ihr bisheriges wissenschaftliches Gesamtwerk ausgezeichnet. Darin würden die Bedeutung der Themen Politik, Geschlecht, Diversität und Gleichheit für die Demokratie in innovativer Weise miteinander in Beziehung gesetzt. Besonders habe die Fachjury ihre Fähigkeit zu kreativer Wissenschaftskommunikation gewürdigt, sagte Zöchling-Jud.

Der Grazer Universitätsprofessor Jürgen Pirker wurde für sein Werk "Kollektive Rechte - Strukturfragen und Entwicklung in der Rechtsprechung zu den Freiheiten der Assoziation, Nationalität und Religion im Staatsgrundgesetz seit 1848" ausgezeichnet, das sich mit Fragen der Versammlungs- und Religionsfreiheit, sowie der Gleichberechtigung der Nationalitäten auseinandersetzt. Er habe sich mit den Rechten von religiösen und ethnischen Minderheiten auseinandergesetzt, die immer wieder im Zentrum politischer Auseinandersetzungen standen. Dabei habe er gezeigt, wie eng Recht, Identität und Demokratie miteinander verknüpft seien und wie wichtig es sei, diese Zusammenhänge zu verstehen.

Auf die Überreichung der Preise folgte ein Podiumsgespräch mit den Preisträgerinnen und Preisträgern, das der Sprecher der Parlamentsdirektion Karl-Heinz Grundböck moderierte.

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