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Föger erhöht Druck auf TVB Aufsichtsrat

Die stärksten Sager des streitbaren Beamten im Originalton!

Gerhard Föger bleibt stur, die Osttiroler Touristiker ebenso. Foto: Brunner Images
Von "Knalleffekten" und "blankem Entsetzen" ist derzeit in den Tageszeitungen zu lesen, weil Gerhard Föger, Leiter der Tourismusabteilung des Landes, vor kurzem auch schriftlich formulierte, was er bereits beim Tourismustag den 700 Zuhörern im Lienzer Stadtsaal zurief: die Osttirol Werbung ist eine Parallelstruktur, also muss sie aufgelöst werden. Zugleich muss das Hickhack rund um den "Fusionsvertrag" ein Ende haben. Föger unterstrich bereits im März, was dieses Vertragswerk prägt: Misstrauen zwischen fast allen Beteiligten und eine Unkultur der institutionalisierten Geldbeschaffung für regionale Infrastrukturprojekte aus dem Topf des Tourismus. Die schriftliche Neuauflage seiner mündlichen Zurufe am Tourismustag 2011 sorgt jetzt für Rauschen im Blätterwald und die erwarteten Reaktionen, sprich die Bekräftigung längst bekannter Positionen. Während die Lienzer Touristiker trotzig ankündigen, dann eben zum Ursprung zurückzukehren, also zur Vor-Fusionsvertragszeit, wird in den Tälern nach effizienterem Marketing gerufen. Der konkret von Föger ins Visier genommene Aufsichtsrat will zuwarten und allgemein wird ausgeblendet, dass von den rund zehn Millionen Euro, die der TVBO für 2011 budgetiert hat, in jedem denkbaren Szenario nur maximal zwei Millionen für Marketing zur Verfügung stehen werden. Vier Fünftel des großteils von der regionalen Wirtschaft aufgebrachten Geldes fließen in Verwaltung, in die Schuldentilgung der Teilregionen und in die Mitfinanzierung von neuen Lift-, Schwimmbad-, Golf- oder Büroprojekten. Welche Projekte subventioniert werden, entscheiden die Regionen, sprich Lokalpolitiker, nicht der Gesamtverband. Das ist ein Osttirol-Spezifikum. Im Gegensatz zu Nordtirol ersetzen hierzulande hohe öffentliche Förderung inklusive Beteiligung der Tourismusverbände als "Ersatzinvestoren" das fehlende Engagement privatwirtschaftlicher Investoren. Das erklärt den enormen Einfluss der Politik auf die Tourismusgremien. Gerhard Föger hat bereits im März klargestellt, dass nicht die Begehrlichkeiten von Ortskaisern, sondern der internationale Markt bestimmen sollten, welche Infrastruktur der Tourismus braucht. Er fordert jetzt die Erledigung dieser Hausaufgaben. Wir haben den streitbaren Beamten schon im März im Stadtsaal aufgenommen, hier ein paar Ausschnitte aus seiner – nach wie vor aktuellen – Rede: Föger über die Osttirol Werbung Föger zum Fusionsvertrag Föger regionale Begehrlichkeiten
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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