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TVB und Stadtmarketing basteln an Flugplatz-Ausbau

Offen diskutiert werden die Pläne bisher nicht.

Es gibt Ausbaupläne für den Flugplatz Lienz-Nikolsdorf. Um beim An- und Abflug dem Berg auszuweichen, soll das vergrößerte Rollfeld gedreht werden.
Wer auch immer im hart geführten Streit zwischen Lienz Flyers und Lienzer Fliegerclub im Recht oder Unrecht ist, der Wirbel lenkt den Blick auf ein Thema, über das öffentlich noch nicht gesprochen wird: den geplanten Ausbau des Lienzer Flughafens. In den Schubladen des Stadtmarketings liegen schon seit Bürgermeister Hiblers Zeiten detaillierte Pläne für dieses Vorhaben. Marketingmann Oskar Januschke hat wie immer ganze Arbeit geleistet, den Bedarf erhoben, möglichst stichhaltige Argumente für dieses Vorhaben ausgearbeitet und sogar eine alternative, zur Bundesstraße hin versetzte Landebahn für den Fall angedacht, dass Grundbesitzer oder Pächter am derzeitigen Standort diese Pläne durchkreuzen. Ein Verkauf der Grundflächen steht für die Eigentümerfamilie Astner nämlich nicht zur Diskussion. Parallel dazu arbeitet auch der Tourismusverband, der den Flughafen seit zehn Jahren führt, an einer Erweiterung. Der TVB Osttirol ist Inhaber der Flugplatzgenehmigung und laut Obmann Franz Theurl mit einer Rückbauverpflichtung behaftet, sollte nicht demnächst ausgebaut werden. Und zwar auf eine Asphalt-Pistenbreite von 18 statt bisher 12 Meter und eine Länge von ca. 850 statt bisher rund 600 Meter. Kostenvoranschläge würden bereits eingeholt, sagt Theurl. Auch Finanzierungsgespräche mit dem Landeshauptmann habe er bereits geführt. Rund 800 Meter Pistenlänge wünscht sich auch das Stadtmarketing. Nach den Plänen Oskar Januschkes wäre dabei eine Drehung der Piste erforderlich, um bei Starts und Landungen eine gefährliche Nähe zum Berg zu vermeiden. Öffentlich wird all das nicht diskutiert. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik findet die Idee toll, in einer halben Stunde in München zu sein, fürchtet aber vermutlich eine Umweltdiskussion, die jeder Vergrößerungsplan des Flugplatzes unweigerlich auslösen würde. Solche Baumaßnahmen machen ja nur dann Sinn, wenn dadurch auch größere Flugzeuge starten und landen können. Und dieses Ziel peilen sowohl Touristiker Theurl als auch Stadtmarketingmann Januschke an. Der eine denkt "an den Segelflugbetrieb und einen Sportflugplatz für gehobene Gäste wie Golfer", der andere an den Unternehmensstandort Lienz und den Mobilitätsbedarf von Managern und Kunden angesiedelter Unternehmen wie Liebherr und Durst.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

WinK
vor 13 Jahren

Diejenigen die hier juhu zum Ausbau des Flugplatzes schreien die sollten mal in Nikolsdorf an einem schönen Tag im Garten sitzen und sich den sinnlosen Lärm der Motorflieger anhören und das nicht nur eine Stunde lang. Ganz wenige Personen haben ein Vergnügen und tausende Unschuldige haben den Lärm. Tourismusförderlich ! - Das ich nicht lache. Wieviele Gäste kommen denn nie mehr wegen dem Fluglärm? Das scheint leider in keiner Statistik auf.

Ein lärmgeplagter Nikolsdorfer.

 
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nanny
vor 13 Jahren

Als Außenstehenbder bekommt man derzeit nur eine Riesenstreiterei zwischn Fliegerclubs mit. Verursacht großes Kopfschütteln. Sind da Spätpubertierende am Werk? Ein kleiner Flugplatz - und soviel Lärm. Einmal nicht durch kleine nette Sportflieger verursacht ....

 
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Lienz Flyers
vor 13 Jahren

Tolle Sache so ein Flugplatz Ausbau!

Klar dass der schon seit Jahren im Hintergrund von einer sehr illustren Runde geplant wird. Wir begrüßen diese Entwicklung asudrücklich- weisen allerdings auf die örtlichen und topographischen Bedingungen hin, die einen Allwetterbetrieb höchst unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich machen.

Nicht ausser Acht zu lassen sind hier neben den etwas heiklen wirtschaftlichen Fragestellungen, aber vor allem auch die zu erwartenden Umwelt- und Lärmbelastungen, die durch größere Flugzeuge hervorgerufen werden können. Da wünschen wir schon jetzt ganz, ganz viel Glück und hoffen dass es bei der zu erwartenden UVP nicht etwa zu einer Vielzahl von Einsprüchen besorgter Bewohner des Lienzer Talbodens kommt.

Die Bedenken der Frau Bürgermeisterin könnten sich sonst als selbst erfüllene Prophezeihung erweisen. Bereits aus Lebenserfahrung mit diesen Themata empfehlen wir daher eine frühzeitige, allumfassende Informatuon und Einbindung der Bürger/Wähler in diese Entscheidungen. Schliesslich müssen die ja auch n a c h einem Ausbau auch noch d o r t leben....

 
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Pflanzerl
vor 13 Jahren

Man muss ganz klar sagen, dass bei der Projektierung dieses Flugplatzes "LOKL NEU" einiges schöngerechnet wurde. Ein angedachter "Allwetterflugbetrieb" ist in Lienz weder technisch möglich, noch wäre er finanzierbar. Somit sind regelmäßige Flüge - nach München oder für den Firmenjet von Liebherr oder andere - nicht möglich. Auch dürften 850m Piste für den wirtschaftlichen Betrieb solcher Flugzeuge nicht ausreichend sein. Hinzu kämen zu asphaltierende Bewegungs- und Abstellflächen. Es müsste z.B. ein paralleler Rollweg zur Piste gebaut werden. Solche Flugzeuge können eben auch nicht im Gras parken, wie kleinere Sportmaschinen. All das würde große Summen verschlingen. Aber rechnen würde es sich wahrscheinlich nie - schon weil Flugzeuge dieser Größenordnung wohl relativ selten in Lienz landen würden.

Viel zielführender wäre es, den Flugplatz so zu adaptieren, dass er für die Sportfliegerei attraktiv würde. Dazu fehlt es an einem Restaurant oder Café, sonstigen Angeboten wie Mietwagen oder Mietfahrrädern, Flugzeughangars oder einen kleinen Werftbetrieb (der Arbeitsplätze schafft und für Verkehr und damit Einnahmen sorgt). Nicht umsonst hat Lienz keine 3.000 Flugbewegungen pro Jahr, der Nachbar Zell-am-See 36.000. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Lienz mit die höchsten Landegebühren verlangt (ohne entsprechende "Gegenleistung") und weit und breit die höchsten Flugbenzinpreise - derzeit rund 18 Cent/Liter mehr als Zell-am-See). Das nenne ich gekonntes Marketing!

 
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