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Elektro Krautgasser will neu durchstarten

Unterzeichnete Aufträge in der Höhe von vier Millionen Euro liegen auf dem Tisch.

Firmenchef Franz Krautgasser in der Produktionshalle des Leisacher Unternehmens.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass über die Firma Elektro Krautgasser in Leisach ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet worden war. Die Gesamtverbindlichkeiten liegen bei rund 4,9 Millionen Euro. Das Unternehmen, das in den Bereichen Elektroinstallationen, Sicherheitstechnik und Medizintechnik tätig ist und in den vergangenen Jahren hohe Summen in die Entwicklung investierte, will sich durch einen Sanierungsplan entschulden. „Uns hat die Wirtschaftskrise voll erwischt, zuerst gab es starke Umsatzrückgänge in der Medizintechnik, dann auch im Installationsbereich“, erklärt Firmenchef Franz Krautgasser, der aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation bereits vor eineinhalb Jahren Umstrukturierungsmaßnahmen einleitete, um die Kosten zu  senken. Gründe für die Insolvenz liegen aber auch in den hohen Bankverbindlichkeiten und dem fehlenden Eigenkapital. „Es gab eine große Nervosität der finanzierenden Hausbank, deren Reaktion für mich überraschend kam“, so Krautgasser, der nun einen Neustart seines Unternehmens wagt. Parallelstrukturen seien abgebaut, die Materialflüsse umgestellt worden.  Die Elektrofachgeschäfte in Sillian und Leisach wurden bereits im Frühjahr 2011 geschlossen. „Die sehr gut laufende und produktive Filiale in Virgen wird hingegen weiterbestehen“, betont Krautgasser. Mitarbeiter des Unternehmens sollen während der Sanierungsphase keine freigesetzt werden, vielmehr möchte man intern umschichten. Derzeit sind bei Elektro Krautgasser 57 Beschäftigte tätig, davon 52 Vollzeitkräfte. Zukunftschancen sieht der Firmenchef vor allem im Bereich der gewinnträchtigen Sparte Medizintechnik, mit der das Traditionsunternehmen international tätig ist. Franz Krautgasser ist vom Erfolg des Weges zurück in die schwarzen Zahlen überzeugt. „Wir haben Aufträge in der Höhe von vier Millionen Euro im Haus, die bereits unterschrieben sind.“ Dem Unternehmen, das nun neu durchstarten will, bleibt der schwere Gang zum Landesgericht Innsbruck nicht erspart. Am 19. Oktober und 2. Dezember sind Verhandlungen anberaumt. Das Gericht entscheidet dann, ob der Sanierungsantrag angenommen wird. „Die Hauptgläubiger haben bereits mündlich zugestimmt“, verrät Krautgasser. „Innerhalb von zwei Jahren muss die 30 Prozent-Quote der Außenstände bezahlt werden.“ Auf die Außenstände für Kanal- und Wasseranschlussgebühren, die der Betrieb der Gemeinde Leisach schulden soll, wollte der Firmenchef nicht detailliert eingehen. „Es liegt bis dato noch kein rechtskräftiger Bescheid über die Höhe des Betrages seitens der Gemeinde vor“, so Krautgasser.  

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