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Flugplatz Osttirol wird in Angriff genommen

Drei Varianten aber noch kein Betreiber. Alle Gemeinden an Bord.

Jets werden auf dem Flugplatz Nikolsdorf in nächster Zukunft wohl nicht landen.
Die neue Gemeinsamkeit zwischen Osttirols Planungsverbänden hat neben dem Bekenntnis zu einem gemeinsamen kommunalen Hallenbad in Lienz noch eine Infrastruktureinrichtung  des Lienzer Beckens zum Bezirksthema erhoben: den Flugplatz Nikolsdorf. Pläne für dessen Erneuerung existieren schon lange, waren bisher aber eher ein Thema zwischen dem TVB als Pächter und der Stadt Lienz, die den Managern ihrer Industriebetriebe eine Landebahn vor der Haustüre bieten möchte. Jetzt wird der "Flugplatz Osttirol" von allen Gemeinden bzw. Planungsverbänden gemeinsam diskutiert. Schon im Dezember wurde Landeshauptmann Günther Platter mit Ausbauwünschen konfrontiert, zumal wichtige Fristen auslaufen. Die Touristiker, die andere Sorgen haben, steigen als Halter und Betreiber aus, wohl auch deshalb, weil demnächst gesetzlich vorgeschriebene Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen am Rollfeld fällig sind. Bis Ende März 2012 soll ein neuer Betreiber gefunden werden. Landesförderung sei nur in Sicht, wenn eine bezirksübergreifende Betreibergesellschaft das Ruder in die Hand nehme, erklärte der Matreier Bürgermeister Andreas Köll in einem Pressegespräch mit den Kollegen Josef Mair (Dölsach) und Erwin Schiffmann (Sillian) nach der gemeinsamen Sitzung der Osttiroler Planungsverbände.
Als Obleute der der Osttiroler Planungsverbände vertreten sie 33 Gemeinden (von links): Josef Mair (Dölsach), Erwin Schiffmann (Sillian) und Andreas Köll (Matrei). Foto: Martin Lugger
Mair, der als Dölsacher Bürgermeister praktisch Anrainer ist, kennt drei mögliche Ausbauvarianten, die aber noch konkreter ausgearbeitet werden müssten. Einfachste Variante ist die Sanierung der Rollbahn bei ansonsten unveränderter Ausstattung des Platzes. In der Maximalvariante, die alle drei Bürgermeister für derzeit unrealistisch halten, würden sogar zwei Düsenjets der Firma Liebherr, die derzeit in Klagenfurt stationiert sind, künftig in Lienz landen können. Dazu müsste das Rollfeld fast doppelt so lang sein wie bisher. Ein mittleres Szenario, entworfen von Pilot und Architekt Martin Valtiner, wurde bereits dem Landeshauptmann vorgelegt und würde die reguläre Landung populärer Lufttaxi-Maschinen mit 6-8 Sitzplätzen ermöglichen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

19 Postings

Pepi Kreuzer Parkhotel Tristachersee
vor 12 Jahren

Viel wurde inzwischen über den Lienzer Flugplatz gemeldet, interpretiert und auch der Öffentlichkeit preis gegeben. Nach den Vorkommnissen in den letzten Monaten und den Aktionen, wie "ausgesprochenes" Flugverbot und dergleichen untragbare Querelen, Verleumdungen, die man sich auf diesem schönen Platz, der weit und breit seinesgleichen suchen würde, zumutet, gibt schön langsam Grund, die Führung des Flugplatzes Lienz und ihren Funktionären bis zum höchsten Vertreter des Tourismusverbandes Osttirol, Franz Theurl, anzuzweifeln. Die Informationen, die von dort ausgehen, gleichen eher mehr eines geenterten "Piratenflugplatzes". Und dies alles auf dem Rücken des Tourismusverbandes Osttirol. Es drängt mich, in Zukunft mehr über den sinnlosen Luftkrieg, der ja sogar in Gerichtsverhandlungen mündet, zu berichten. Weiterhin guten Flug, aber hoffentlich nicht mehr mit dieser Führungs-Mannschaft! Es wäre schade, wenn aufgrund dieser seit 10 Jahren grassierenden Privat-Flugplatz-Allüren unser gutes Stück zugrunde gehen würde.

 
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Klaus09
vor 12 Jahren

@anton2009 Warum so erregt? Mich interessiert das zugegeben nur am Rande, aber es sollte doch um die Sache gehen, nicht um Personen. Wer offensichtlich nicht bereit ist eine Email zu schreiben aber hier laut und mit vielen Ausrufungszeichen "Aufklärung" fordert kommt schnell in den Verdacht, nur vernadern zu wollen.

 
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anton2009
vor 12 Jahren

@an Klaus09 Das wundert mich nicht! Ich danke für die Belehrung, denn wer dahinter steht, würde auch andere Leser interessieren! Hier ist nur eine banale E-Mail-Adresse angegeben, die auch "susi1@gmx.at" heißen könnte!

 
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WinK
vor 12 Jahren

Im Namen aller lärmgeplagten Anwohner des Flugplatzes bin ich natürlich gegen einen Ausbau! Wenn ich nicht in der Nähe wohnen würde wäre mir der unnötige Lärm sicher egal. Ich stimme dem ersten Kommentar von eduard voll und ganz zu.

 
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Klaus09
vor 12 Jahren

@Anton2009 Ich verstehe Dein Posting nicht. Es ist doch eine Kontaktadresse angegeben. Warum benutzt du nicht die.

 
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anton2009
vor 12 Jahren

Als Nicht-Flieger sei mir die Frage gestattet: Welche Personen stehen hinter der GADGroup? Ich bitte um Aufklärung!

 
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FlyNorth
vor 12 Jahren

Gratulation zu dem Schritt gleich an die Öffentlichkeit zu gehen und damit der Region die Möglichkeit zu geben gemeinsam an dem Fortbestand des Flugplatzes zu arbeiten. Es ist allerhöchste Zeit die passenden engagierten Leute aus den Bereichen Tourismus, Aviation und Öffentlichkeit an einem Tisch zu versammeln und konstruktiv sowie offen über das Projekt zu diskutieren. Wichtig wird es sein, dass die Unabhängigkeit gewahrt bleibt, damit in Zukunft nicht noch einmal so eine Zweiklassengesellschaft entsteht und denjenigen die Bühne genommen wird, die nur nach persönlichem Interesse und Narzissmus gehandelt haben. Es ist jetzt die beste Gelegenheit für diejenigen, denen der Flugplatz auch am Herzen liegt, sich einzubringen und aktiv mitzuarbeiten. Ich freue mich über diese Entwicklung und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit...

 
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Glockner Airport Development
vor 12 Jahren

Wir nehmen Bezug auf die aktuelle Berichterstattung und die überraschend öffentliche Auseinandersetzung, die sich mit der Situation rund um das Thema Flugplatz befasst.

Abgesehen von diversen Unklarheiten bzw. Ungereimtheiten scheint gesichert zu sein, dass für den Flugplatz Lienz Nikolsdorf eine künftige Betriebsgesellschaft gesucht wird.

Aus wohlüberlegter Überzeugung haben wir - als Fachleute und Manager aus den Bereichen Unternehmensführung, Aviation und Luftfahrtrecht - die Projektgruppe Glockner Airport Development gegründet und erarbeiten ein an wirtschaftlicher Nachhaltigkeit orientiertes, erweitertes Betreiberkonzept.

Es erscheint uns vorteilhaft, einen Beteiligungsmix unter Einbeziehung der führenden Hoteliers, Touristikern und Industriebetrieben aus der Bezirksregion Lienz, sowie aus den Nachbarregionen Oberkärntens und Südtirols in ein solches Modell aktiv partizipierend einzubinden.

Wir ermitteln zunächst mit unseren Partnern vor Ort vorbehaltlos und ergebnisoffen den wahren Bedarf, Bedürfnisse und die realen Bedingungen, unter welchen der Glockner Airport als Leuchtturm-Projekt für den Bezirk Lienz entwickelt werden muss, um nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich zu bestehen.

Uns interessieren nicht vorgefasste Meinungen, sondern wertungsfreie Erkenntnisse. An der scharf geführten medialen Auseinandersetzung beteiligen wir uns aus offensichtlichen Gründen nicht. Gerne werden wir Sie periodisch an dieser Stelle über neue Sachstände informieren. Wir laden alle Interessierten ein, die substantiell zu diesem für die Region sehr wichtigen Projekt beitragen möchten, uns jederzeit unter der dafür eingerichteten Adresse gadevgroup@live.at zu kontaktieren.

 
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Berufspilot
vor 12 Jahren

Nachdem mein Kommentar hier irgendwo verschluckt wurde, versuche ich es jetzt nochmal:

@ Valtiner

Mein lieber Herr Valtiner! So wie nicht jeder, der ein Haus zeichnen kann gleich ein Architekt ist, so ist auch nicht jeder der eine Pilotenlizenz besitzt gleich Flugkapitän oder Luftfahrtexperte. Dazu gehört in erster Linie sehr viel Erfahrung. In Pilotenkreisen ist es übrigens durchaus Konsens, dass "furchtlose" Piloten in der Regel die "dummen Piloten" sind, eventuell sogar die "Gemeingefährlichen". Wer hier seriös ist und wer nicht, darüber soll sich jeder selbst ein Bild machen. Die Presse und das Internet sind hier hilfreich, wenn man vielleicht auch nicht alles glauben muss. Architekt bleib bei Deinen Leisten! möchte man rufen. Denn völlig unrealistische Planungen die sich niemals rechnen werden fliegen irgendwann auf und dann fliegt vielleicht keiner mehr in Nikolsdorf.

 
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Cyanistes caeruleus
vor 12 Jahren

@ FlyNorth witziger Eintrag "Herr Architekt Veltiner" 100 Point´s.

 
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INNflieger
vor 12 Jahren

Wirklich interessant, was da bei euch in Osttirol so abgeht. Habe mir die Artikel im Echo durchgelesen und bin schokiert darüber. Da wird einfach mal ein paar Piloten die Landeerlaubnis entzogen. Warum ist mir schleierhaft. Und ich denke,dass sich das auch noch nicht geändert hat!? Und ob sich solche Lufttaxis in Osttirol überhaupt rentieren würden ist auch fraglich. Ich kann allen Interessierten nur mal raten, den Namen des Architekten zu googlen, so wie ich es gerade gemacht habe. Ich war doch ziemlich erstaunt darüber. Aber nichts für ungut, ich hoffe nur,dass dieser schöne Platz in den Dolomiten weiter für ALLE Piloten offensteht. Nicht,dass ich auch eines Tages im Landeanflug ein Landeverbot bekomme.

mit freundlichen Fliegergrüßen aus Nordtirol

 
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FlyNorth
vor 12 Jahren

Also dieses ewige HickHack was hier so exzessiv öffentlich publiziert wird ist schon sehr amüsant. Als Außenstehender, dennoch an der Sache an sich sehr Interessierter, finde ich diese immer wieder auftauchenden Stellungnahmen und Beschwichtigungsversuche von so manchen in Osttirol sehr bedenklich. Warum muss sich zB Herr Architekt Veltiner immer wieder in der Öffentlichkeit als der Retter darstellen, der wie man ja aus den Medien in den letzten Jahren des öfteren erfahren musste, auch nicht der Unbestrittenste ist.. Krieg in der Sandkiste? Es geht ja eigentlich um einen für die Region sehr wichtigen Faktor, sei es für die Wirtschaft oder den Tourismus....!! Wie unschwer zu erkennen ist gibt es zwei Lager. Auf der einen Seite eine Gruppe die ja wirklich sehr Sachliche und Fachlich sehr schlagende Argumente vorbringen, und auf der anderen die alt eingesessene Gesellschaft die einfach nicht von den alten Strukturen ablassen will und durch dieses Verhalten den ganzen Flugplatz gefährden! Unprofessionell ist es nicht Argumente und Vorschläge vorzubringen, sondern sich persönlich angegriffen zu fühlen und sich immer wieder öffentlich rechtzufertigen und im selben Atemzug andere anzugreifen.  Wenn man sich die derzeitigen Infrastrukturen in Nikolsdorf realistisch anschaut sind diese Pläne mit Jets und Co auch extrem unrealistisch, und woher soll den auch das ganze nötige Geld - Geldgeber kommen? Schuster bleib bei deinen Leisten.. An dem Erhalt und Ausbau des Flugplatz sind auch noch andere interessiert. Dazu gibt es auch schon konkrete Konzepte und es sind auch schon erste Kontakte zu Behörden etc. aufgenommen worden. Dieser Eintrag ist neutral zu werten und ist kein Angriff gegen einen der anderen Verfasser der letzten Einträge.

Es wird spannend...

 
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escoffier
vor 12 Jahren

@ Architekt Valtiner

Gratuliere zum Mut mit dem eigenen Namen eingeloggt zu sein!! Aber ich verstehe auch die anderen, die darauf verzichten. Sonst kommen wohl wieder solche Droh-SMS wie in der Dezeberausgabe vom ECHO zu lesen ist. Deswegen würde ich sie auch nicht gerade als seriös bezeichnen. Das ist jedenfalls meine persönliche Meinung, denn sowas ist einer Person, die sich so in die Öffentlichkeit zu stellen versucht wirklich nicht würdig.

Und ich finde auch,dass "Berufspilot" die Fakten sehr gut darstellt, auch wenn ich selbst kein Pilot bin. Mir kommt wirklich vor, als ob die Pistenverlängerung nur ihnen mit ihrer Maschine entgegenkommen würde, weil dann die Ausnahmegenehmigung wegfallen würde.

Die Vorstellung, dass die Firma Liebherr ihre 2 Jets in Nikolsdorf stationieren würde halte ich für utopisch. Und wenn es wirklich ein Anliegen dieser Firma ist sollten sie sich auch beim Ausbau finanziell beteiligen.

Aber wie kann es sein, dass einer Gruppe von ambitionierten und fähigen Piloten (immerhin sind 2 Airlinepiloten dabei) verboten wird in Nikolsdorf zu landen? Es ist auf gut österreichisch ausgedrückt "a Kasperltheater".

 
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Architekt Valtiner
vor 12 Jahren

Das Thema scheint ja den "anonymen Berufspilot" sehr zu interessieren. Ich war immer der Meinung, diese Berufsgruppe ist furchtlos und scheut das Tageslicht nicht. Richtige Piloten fliegen ja meines Wissens nach sehr weit oben - aber es gab und gibt auch Tiefflieger oder Kamikaze. Das Thema verdient es, dass sich seriöse Leute offen dazu äußern wenn sie der Meinung sind, dass sie sich wirklich auskennen und nicht verstecken müssen (ich bin mit meinem Namen eingeloggt??). Dumme Äußerungen im Dunkeln der Anonymität nützen dem Thema nicht wirklich. Ich darf jenen Leuten und Freunden Osttirols versichern, dass sich unter meiner Leitung eine seriöse Gemeinschaft formiert hat, die an einer positiven Entwicklung für unseren Bezirk arbeiten und ich lade euch alle ein, dran mitzubauen. Die "Anderen" werden sich früher oder später wieder verabschieden. Wir werden bleiben und unser schönes Land geniesen! Ich wünsche unserem Flugplatzprojekt GLÜCK AUF und viele positive Gedanken!

 
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Berufspilot
vor 12 Jahren

@ GegenTheurl Deine Informationen sind korrekt - aber so detailliert braucht man das hier gar nicht, weil ein Blick auf die Grundvoraussetzungen schon genügt: Selbst auf Flughäfen wie Klagenfurt rechnen sich Flüge mangels Aufkommen selbst dann nicht, wenn den Airlines sämtliche Abfertigungsgebühren erlassen werden, oder wie im Falle RyanAir auch noch die Werbung gesponsert wird. Wie soll das dann in Lienz funktionieren, wer soll da noch Landegebühren zahlen? Wieviele Menschen möchten denn tatsächlich (täglich??) von Lienz nach München fliegen? Als absolut ahnungsloses Nachgeplapper lässt sich die jüngst in der 'Kleinen Zeitung' wiederholte Forderung von Elisabeth Blanik nach einer Anbindung von Lienz an München entlarven: Weder kann man - wie kolportiert - in 25 Minuten von Lienz nach München fliegen (alleine das Anflugverfahren in München dauert etwa 20 Minuten, selbst wenn keine Warteschleifen geflogen werden), noch erfüllt der Flugplatz Lienz - wie beschrieben - die notwendigen technischen Voraussetzungen, noch sind Flugzeuge mit 6-8 Sitzplätzen in München überhaupt erwünscht (sie "verstopfen nur den Anflug"), noch dürften zu interessanten Tageszeiten überhaupt Slots (also zugewiesene Zeitfenster für die Landung) verfügbar sein. Im Übrigen sind "Lufttaxis" in der Regel einmotorige Maschinen. Diese dürfen laut den geltenden Vorschriften im gewerblichen Betrieb nicht unter Instrumentenflugbedingungen (also in schlechtem Wetter) eingesetzt werden. Jedes Mal wenn in Lienz oder in München oder irgendwo dazwischen schlechte Sicht herrscht, müsste der Flug also ausfallen. Wer braucht soetwas? Die Anflug- und Flughafengebühren sind auf Großflughäfen wie München erheblich. Für ein Lufttaxi mit ca. 6 Passagieren liegen sie bei über 70 EUR je Passagier (oneway!). Hinzu kämen natürlich die eigentlichen Kosten für den Flug selbst (Fluggerät, Sprit, Personalkosten). Daher fliegt man solche Flughäfen üblicherweise mit größeren Maschinen an, bei denen sich die Kosten auf mehr Passagiere aufteilen lassen. Jede Planung für Investitionen in jeglicher Höhe - insbesondere in Millionenhöhe - fängt seriöserweise mit einer ehrlichen Bestands- und Bedarfsanalyse an. Davon ist die Seilschaft Valtiner-Blanik-Mair (J.) meilenweit entfernt.

 
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Der GegenTheurl
vor 12 Jahren

Im Zusammenhang mit den Planungen von Herrn Valtiner für den Ausbau des Flugplatzes Lienz-Nikolsdorf wie im Exposé „LOKL Neu“ werden zum Teil irreführende Angaben verwendet.

Hierzu folgende Anmerkungen:

„Allwetterflugbetrieb“ Hierunter versteht man im Allgemeinen Präzisionsanflugverfahren der Betriebsstufe II oder III, auch ILS der Kategorie II oder III genannt. Ein solches Anflugverfahren wäre in Lienz technisch unmöglich (die Topographie lässt das nicht zu), nicht einmal Innsbruck hat ein solches Verfahren, obwohl die Berge in Innsbruck deutlich weiter vom Platz entfernt sind. Selbst wenn es technisch möglich wäre, wäre es nicht finanzierbar. (Teuer in der Anschaffung und im Betrieb – z.B. Messflüge alle 6 Monate).

Was ggf. mit dem hier fälschlich verwendeten Begriff Allwetterflugbetrieb gemeint sein dürfte ist die Einrichtung eines (Nicht-Präzisions-) Instrumentenanflugverfahrens für Lienz, einen sog. GPS-Approaches.

Das wäre sicherlich prinzipiell möglich, wäre aber mit immensen Kosten verbunden und aufgrund der Hindernissituation in Lienz bei Nebelwetterlagen wenig hilfreich.

Auch hier bietet sich ein Vergleich mit Innsbruck an: Der GPS-Anflug beginnt in Innsbruck in 9500 ft Höhe (das entspricht der Mindesthöhe für Radarführung in diesem Bereich). Die Höhe, in der man den Platz sehen müsste liegt hier bei 700 ft. Mit anderen Worten: Bei Bodennebel oder tiefliegenden Wolken ist eine Landung nicht möglich.

In Lienz wäre die Situation noch ungünstiger: Der Anflug müsste in 15000 ft Höhe beginnen und das „Minimum“ wäre sicherlich deutlich höher als die 700 ft in Innsbruck. Der praktische Nutzen wäre sehr begrenzt. Wenn überhaupt könnte man damit eine hohe, geschlossene Wolkendecke durchfliegen.

Erheblich wären allerdings Kosten und Aufwand: Der deutsche Verkehrslandeplatz Schönhagen bei Berlin ist seit Ende 2006 damit beschäftigt, ein solches Verfahren zu etablieren. Man hofft in nächster Zeit die Betriebsgenehmigung zu erhalten, nach 5 Jahren!

Herr Klaus-Jürgen Schwahn vom Flugplatz Schönhagen beziffert die ungefähren Kosten für ein solches Verfahren im Falle von Schönhagen auf etwa 2,5 Millionen Euro – ohne die Kosten für den eigenen Personalaufwand.

Die genannten Kosten umfassen eine Instrumentenflugtaugliche Befeuerung, Gutachten, Kosten der Hindernisbereinigung, kleinere technische Installationen wie Sprachaufzeichnung des Funkverkehrs, Aufrüstung der Wetterstation, Fortbildung der Flugleiter etc.

In Lienz wären die Kosten sicherlich höher, da hier keine professionellen Flugleiter vorhanden sind und angestellt werden müssten, keine Wetterstation, keine Pistenbefeuerung etc. Auch die Piste selbst müsste natürlich adaptiert werden.

Bedarfsfliegerei / Geschäftsfliegerei

Die Bedarfsfliegerei (also Charterbetrieb für Touristen) machte nur Sinn, wenn der Platz auch bei ungünstigen Wetterbedingungen anfliegbar wäre. Kein Unternehmen würde Lienz in den Flugplan aufnehmen, wenn nur nach Sicht angeflogen werden kann. Darüber hinaus müssten am Boden erhebliche Infrastrukturmaßnahmen ergriffen werden, u.a. Sicherungsmaßnahmen (Zaun), PAX-abfertigungseinrichtungen (Gepäckkontrolle, Sicherheitskontrolle der Passagiere etc.), es müsste ein ausreichend dimensioniertes Vorfeld gebaut werden (solche Maschinen können nicht auf dem Gras rollen und parken) sowie ein Flugplatzgebäude (für die Sicherheitskontrollen, die Gepäckabfertigung, Toiletten etc.) Es entstünde auch erheblicher Personalaufwand.

Nicht nur mit Hinblick auf die wirtschaftlichen Probleme z.B. Klagenfurts wäre ein Erfolg äußerst zweifelhaft.

Die reine Geschäftsfliegerei (kleine Firmenjets) braucht natürlich keine Passagierabfertigungseinrichtungen, dennoch müssten am Boden zusätzlich zur Pistenverbreiterung und –Verlängerung Rollwege und ein Vorfeld gebaut werden. Ein zuverlässiger Betrieb ist auch hier ohne Instrumentenanflugverfahren nicht möglich.

Die Piste müsste allerdings erheblich verlängert werden. Eine Cessna Citation CJ2 (der Firmenjet von Liebherr) benötigte laut Herstellerangabe in Lienz eine Startstrecke von etwa 1300 Metern, an heißen Sommertagen mehr. Mit einer Verdoppelung der jetzigen Pistenlänge auf ca. 1000 Meter ist es also nicht getan. Auch hier stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit: Über Landegebühren solcher Jets ließe sich der Mehraufwand einer solchen Pistenverlängerung sicherlich nicht lukrieren, sie müssten absurd hoch sein oder es müssten mehrfach täglich Business-Jets in Lienz landen. Das hätte dann aber sicherlich andere Probleme (Lärm!) zur Folge.

Nein- anders herum wird ein Schuh daraus- In Wahrheit werden mehrere Varianten aufgetischt damit am Ende “die nicht ganz so schlimme” gebaut wird- damit der Platz endlich groß genug ist für die Maschine von Herrn Valtiner. Und wie man es gewöhnt ist, richtet man sichs eben so, bis es passt. (Es grüßen die Diplomatenpässe).

Nur- was bitte schön hat der Steuerzahler mit dem Privatflugzeug des Herrn Valtiner zu tun? Wenn er das braucht, soll er sich doch selber eine Bahn bauen, die auch zu seinem Flieger passt. Sonst will ich sofort ein Wellen-Wellness-Strandbad mit Rutschenpark in Lienz und der Steuerzahler solls mir kaufen ud zwar schnell....lol

 
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Berufspilot
vor 12 Jahren

Im Bericht ist einiges nicht korrekt. Für den sinnvollen Betrieb von Business-Jets à la Liebherr müsste die Bahn (derzeit 500m) nicht "fast doppelt so lang" werden, sondern eher knapp die dreifache Länge aufweisen. Auch die mittlere Variante von Martin Valtiner hat so ihre Tücken: In Wirklichkeit geht es Herrn Valtiner nicht darum, dass zukünftig "poluläre Lufttaxis" Lienz ansteuern können, sondern schlichtweg darum mit seinem eigenen (für den derzeitigen Platz zu großen und schweren Flugzeug) in Lienz landen zu können. Und das soll bitteschön die Allgemeinheit bezahlen. Für den sinnvollen Betrieb von Lufttaxidiensten fehlt es nicht nur an einer breiteren und längeren Piste, es fehlt an jeglicher Boden-Infrastruktur (Hangarplätze, Passagierabfertigung, Sicherheitskontrollen etc.) sowie an einem Instrumentenanflugverfahren (für Anflüge auch bei schlechterem Wetter - ein Muss für jeden planmäßigen Flugdienst). Ein solches Instrumentenanflugverfahren ist in Lienz aufgrund der Topographie kaum möglich und nicht sinnvoll; die Kosten für die Einrichtung eines (wenig brauchbaren) GPS-Anflug allein liegen bei ca. 2,5 Millionen Euro. Wieviele Passagiere sollen eigentlich von und nach Lienz fliegen? Alle Planungen in dieser Richtung sind nichts als Hirngespinste.

Die Zukunft des Flugplatzes Nikolsdorf liegt in der Sportfliegerei und nicht im Passagiergeschäft - es gibt genug defizitäte Flughäfen in Reichweite (z.B. Klagenfurt).

 
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Cyanistes caeruleus
vor 12 Jahren

Denken Sie bei “flüsternde” und alternativ angetriebene Flugobjekte an UFO´s ?

 
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eduard
vor 12 Jahren

wenn wir uns als die "naturarena" profilieren wollen, dann dürften nur "flüsternde" und alternativ angetriebene flugobjekte landen. ich glaube nicht, dass unsere potentiellen gäste (natur-liebhaber, wanderer, bergsteiger, rafter, paddler, paraglider & radler mit dem flugzeug anreisen werden. wenn es ein leitbild für die region gibt (?), dann müssten zukunftsvisionen (wer sind wir und wo wollen wir gehen) hier klar dokumentiert sein. ein flugplatz - damit ein paar "wichtige" schneller in innsbruck sind und das "fußvolk" mit dem lärm belästigt ist? ökonomischer und ökologischer wäre eine direkte bus & bahnverbindung in die landeshauptstadt!

 
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