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Felssturz Felbertauern: Ein Bild der Verwüstung

Poppeller: Eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Straße.

„Dieser Felssturz ist eine der größten Katastrophen in der Geschichte der Straße“, resümiert der Vorstand der Felbertauernstraße AG, Karl Poppeller, nach der Zerstörung der Schildalm-Galerie im Matreier Tauerntal durch einen gigantischen Felssturz kurz nach Mitternacht am 14. Mai. Trotz des enormen Schadens, dessen finanzielles Ausmaß noch nicht abschätzbar ist, überwog bei der Pressekonferenz der Einsatzleitung am Vormittag des Katastrophentages doch die Erleichterung darüber, dass das Unglück kurz nach Mitternacht und nicht tagsüber passierte. „Es ist ungewöhnlich, dass die Felsmassen mitten in der Nacht ins Tal gedonnert sind. Solche Felsstürze passieren in der Regel nur bei starken Regenfällen oder bei direkter Sonneneinstrahlung“, erklärte Landesgeologe Gunther Heissel den Medien. Bis Dienstagnachmittag wurde nicht explizit ausgeschlossen, dass sich ein Fahrzeug unter den Gesteinsmassen befindet. „Wir haben zwar mit Suchscheinwerfern und einer Wärmebildkamera die Unglücksstelle abgesucht und nichts gefunden, aber aufgrund der instabilen Lage der Fels- und Schuttmassen innerhalb der Galerie konnten wir keinen Suchtrupp losschicken“, erklärte Bürgermeister Andreas Köll als Einsatzleiter vor Ort. Das Vorhaben, an den Ein- und Ausfahrten der Galerie Suchhunde einzusetzen, wurde nach kurzer Zeit abgebrochen. „Die Sicherheit der Hundeführer und ihrer Tiere war einfach nicht gewährleistet“, erklärte Christoph Schneider, Chef der Osttiroler Lawinenhundestaffel. Die Räumung der Straße kann Tage oder Wochen dauern, niemand wagt derzeit eine Prognose. Das Gelände muss an der Abbruchstelle geräumt und gesichert werden. „Aufgrund der wechselnden Wetterverhältnisse und der brüchigen Gesteinsformation muss man davon ausgehen, dass noch mehrere tausend Kubikmeter Fels ins Tal donnern werden“, ist Heissel überzeugt. Daher zieht man eine Sprengung in Betracht. „Erst wenn der Hang als unbedenklich gilt, darf man Räumtrupps in die Galerie schicken". Der Landesgeologe ist sich allerdings nicht sicher, ob überhaupt gesprengt werden kann. Heissel: „Es war ein typisches Naturereignis, wie es überall im Alpenraum passieren kann.“ Es habe sich im steil abfallenden Gneis-Gestein im Lauf vieler Jahre sehr viel Schmelz- und Regenwasser angesammelt, das die Felsformation so lange lockerte, bis sie auseinander brach. In der zentralen Leitstelle der Felbertauernstraße AG erfahren Verkehrsteilnehmer den aktuellen Stand der Dinge. Die telefonische Hotline 0043/4875/8806-11 ist rund um die Uhr besetzt. Auch dolomitenstadt.at informiert laufend. Ein Bild von der Verwüstung machten sich unsere Fotografen Tobias Tschurtschenthaler und Expa/Fotograf Jürgen Feichter. Hier sind ihre Eindrücke:

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