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Galerie eingestürzt! Felbertauernstraße gesperrt

30.000 m3 Fels donnerten auf Lawinengalerie. Keine Klarheit über Opfer.

30.000 Kubikmeter Fels donnerten am 14. Mai kurz nach Mitternacht etwa einen Kilometer vor dem Südportal auf die Felbertauernstraße B 108 nieder. Dabei wurde die 175 Meter lange "Schildalmgalerie" auf einer Länge von 95 Metern zerstört. Um 1.47 Uhr traf der Notruf eines holländischen Pkw-Lenkers ein und setzte die Einsatzkräfte in Bewegung. Der Holländer erinnerte sich an ein Fahrzeug mit Wiener Kennzeichen, das ihn bei Matrei-Seblas überholt hatte. Weil an der Mautstelle am Südportal nach diesem Zeitpunkt kein Wiener registriert wurde, befürchtete die Einsatzleitung, dass der Pkw unter den Schuttmassen begraben sein könnte. Der Einsatz von Suchmannschaften und Spürhunden ist derzeit nicht möglich, weil tausende Tonnen labiler Gesteinsmassen noch "nachkommen" könnten. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera flog die Katastrophenstelle ab und ortete keinen Pkw. Deshalb wird derzeit davon ausgegangen, dass der Wiener vermutlich in Matrei von der B 108 abgebogen ist. Das ganze Ausmaß der Verwüstung wurde erst in den Morgenstunden sichtbar. "Eine Lebensader Osttirols ist schwer getroffen", erklärte der Vorstand der Felbertauernstraße AG, Karl Poppeller. Die Landesgeologen Hans Schroll und Gunther Heissel sind vor Ort und überprüfen, wie labil der Fels oberhalb des betroffenen Straßenabschnitts ist. Die Felbertauernstraße ist in diesem Bereich dreispurig, wobei eine Spur auf einer Brückenkonstruktion geführt wird. Der Schaden an der Galerie und die Gefahrensituation könnten auch eine längerfristige Sperre nach sich ziehen. Über das Pfingstwochenende ist die Felbertrauernstraße sicher gesperrt. Derzeit wird geprüft, ob die Straße über den Stallersattel früher aufgesperrt werden kann. Die Züge der Autoschleuse Mallnitz-Böckstein fahren stündlich. Lkw können nur großräumig etwa über die Tauernautobahn ausweichen. Wer die Alpen auf Glocknerstraße überquert, soll, sofern man eine Jahreskarte der Felbertauernstraße vorweisen kann, einen "Umfahrungsnachlass" bekommen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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