Nicht nur die Sperre des Felbertauern sondern auch das kühle Wetter drückt die Frühsommer-Zahlen ins Minus. Am Tristachersee war es im Juni noch ruhig und frisch.
Ganz schlimm war der Juni. So könnte man den bisherigen Verlauf der touristischen Sommersaison in Tirol und speziell in Osttirol beschreiben. Die teilweise katastrophalen Nächtigungszahlen für die Frühsaison zeigen aber auch, dass die spezifische Situation der Felbertauernsperre keineswegs einzige Ursache für die Auslastungsprobleme sein kann. Zum einen gibt es Nordtiroler Regionen, die im Mai und Juni genauso schlecht oder sogar noch schlechter bilanzieren als Osttirol, zum anderen gibt es einige wenige positive "Ausreißer" aus der generell eher negativen Statistik.
Hier die Ergebnisse einiger ausgewählter TVBs deren Nächtigungszahlen mit Osttirol vergleichbar sind. Grafik anklicken, um sie zu vergrößern.
Naheliegend ist der Schluss, dass die schweren Flutkatastrophen in Deutschland und Ostösterreich einen zumindest ebenso starken Einfluss auf das Urlaubsverhalten haben, wie die Katastrophenschäden vor Ort, von denen nicht nur Osttirol sondern in teilweise stärkerem Umfang auch Nordtiroler Orte wie etwa Kössen betroffen sind.
Wirtschaftliche Probleme in südeuropäischen Herkunftsländern – allen voran Italien – und das kalte, fast winterliche Wetter in der Vorsaison dürften ebenfalls zum Minus beigetragen haben.
Im Juni wurden in gesamt Tirol 7,1% weniger Nächtigungen verzeichnet, in Osttirol betrug das Minus 16%, in der Region Wilder Kaiser 14,6%. Die genaue Statistik aller TVBs des Bundeslandes bieten wir unten als Excel-Tabelle zum Domwnload an. Auch eine Gemeindestatistik kann man herunterladen.
Die Junistatistik der nächtigungsstärksten Osttiroler Gemeinden. Grafik anklicken um sie zu vergrößern.
Hier schneidet im Juni Lienz mit -27,2 noch katastrophaler ab als Matrei (-24,2%) oder Kals, das trotz Gradonna-Ressort ein Minus von -17,2% einstecken muss. Schwacher Trost: in Nordtirol gibt es Gemeinden, die im Vergleich zum Vorjahr mehr als 30% der Gästenächtigungen eingebüßt haben, zweistellige Minusergebnisse sind im Juni nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Doch wo Schatten ist, ist auch Licht. So schlug sich etwa das Defereggental – und hier speziell Hopfgarten – recht wacker, auch Lavant mit dem erweiterten Golfressort und Obertilliach können mitten in der Krise punkten.
Hier für alle, die sich in die Statistik vertiefen möchten, die kompletten Zahlen für ganz Tirol (Gemeinden und TVBs) für den gesamten Frühsommer den Monat Juni.Gemeinden_Sommer_bisherGemeinden-Juni-2013TVBs-Sommer-bisherTVBs-Juni-2013
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.
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