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Skischaukel-Befürworter in Sexten „klagen an“

Aufruf zur Pro-Skilift-Demo am 31. August wurde auch in Osttirol plakatiert.

rodung-sexten Seit der überfallsartigen Rodung von zehn Hektar Wald am ersten Ferragosto-Wochenende auf den Hängen der Rotwand in Sexten gehen nicht nur im Hochpustertal die Wogen hoch. Umweltschützer protestierten heftig gegen den Kahlschlag während eines noch nicht abgeschlossenen Gerichtsverfahrens und so läge es eigentlich nahe, die Kundgebungsplakate mit dem fast drohenden Zeigefinger und dem beschwörenden Slogan "Wir klagen an!" den Gegnern einer neuen Skischaukel Helm-Rotwand zuzuschreiben. Plakat SextendemoDoch der Kampfschrei kommt aus der entgegengesetzten Ecke. Der Tourismusverband des Hochpustertales reagiert gemeinsam mit Wirtschaftsverbänden auf die landesweite Kritik an der Waldschlägerung mit einem "Organisationskomitee Pustertal: Zukunft oder Stillstand“ und dem Aufruf zu einer Demonstration für den Pistenausbau am 31. August in Sexten. Was die Touristiker in Rage bringt, ist ein Beschluss des Verwaltungsgerichtes in Bozen, das nach der Blitzrodung  am Montag, 12. August, demonstrativ alle bisherigen Beschlüsse und Genehmigungen im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss der Skigebiete Helm und Rotwand aussetzte. Nun ruhen alle Arbeiten bis zur Hauptverhandlung am 24. September. Für die Touristiker ein Drama, weil das Timing für den Skischaukelbau durcheinanderkommt. „Das Hochpustertal braucht die Skiverbindung Helm – Rotwand, um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Wenn nun alles getan wird, um das Projekt zu verhindern, sägen diese Fundamental-Blockierer am Ast, auf dem unsere gesamte Region sitzt“, warnt der Präsident des Tourismusverbandes", Erwin Lanzinger. Er wähnt eine breite Mehrheit in Sexten und im Hochpustertal hinter sich, deshalb die Kundgebung. Und auch auf Osttiroler Verbündete kann Lanzinger zählen. Das "Wir klagen an!"-Plakat hängt auch im Osttiroler Oberland, etwa bei Hella in Abfaltersbach. Firmenchef Franz Kraler hat ein unmittelbares Interesse am skitechnischen Helm-Rotwand-Zusammenschluss, der unabdingbar für eine Skischaukel von Sexten bis nach Sillian wäre. Ein Projekt, das seit Jahren in den Startlöchern wartet und bislang auch an mangelnder politischer Unterstützung scheiterte.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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beobachter52
vor 11 Jahren

Tolle Idee! Sillianer, Villgrater .... demonstrieren für einen Liftausbau in Sexten - initiiert von der "heimischen Wirtschaft"! Sexten baut neben neuen Schipisten zwei neue Gondelbahnen, eine Bahnhaltestelle bei der Talstation Vierschach, saniert das Schigebiet Padola und arbeitet an einem Liftzusammenschluss Kreuzberg - Padola. Wann dann wirkliches Interesse - und Geld - für die Schischaukel Sillian - Sexten vorhanden sein wird, kann sich eigentlich jeder ausrechnen. Ob sich da die "heimische Wirtschaft" nicht selber schwächt?

 
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