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Dolomitenmann: Petro Mamu legt Grundstein zum Sieg

Kolland-Team mit Wyatt wird Zweiter. Die Favoriten scheitern am Hochstein.

Eines gleich vorweg – der Dolomitenmann 2013 war an Dramatik kaum zu überbieten. Zunächst sah alles nach einem sicheren Sieger aus, dann wendete sich das Blatt bei der letzten Etappe und am Ende stand das Team Kleine Zeitung/Panaceo doch ganz oben auf dem Stockerl. Doch der Reihe nach:
Foto: Expa/Gruber
Der Start zum 26. Dolomitenmann. An der Schusswaffe: Werner Grissmann. Foto: Expa/Gruber
Petro Mamu, zierlicher Bergläufer aus Eritrea, wurde gleich nach dem Start zum Held des Tages. Er hat schon den Glocknerlauf gewonnen und war auch am 7. September beim Extrem-Staffelbewerb "Dolomitenmann" unbesiegbar. Seine Fabelzeit von 1:20:12 für 12 Kilometer und 2000 Höhenmeter zwischen dem Lienzer Hauptplatz und dem auf 2.441 Meter Seehöhe in den Lienzer Dolomiten gelegenen "Kuhbodentörl" ist Allzeitrekord beim Dolomitenmann.
Foto: Expa/Groder
Foto: Expa/Groder
 
Andi Goldberger war für "Wings for Life" unterweg und schlu sich mit einer Zeit von 1:47:35 als Bergläufer ganz ausgezeichnet. Foto: Schuster/Red Bull Conten Pool
Andi Goldberger war für "Wings for Life" unterwegs und schlug sich mit einer Zeit von 1:47:35 als Bergläufer ganz ausgezeichnet. Foto: Schuster/Red Bull Conten Pool
Mamu brachte seinen Teamkollege Jakob Herrmann mit dem Paraglide-Schirm um unglaubliche 4.55 Minuten vor dem zweitplatzierten Japaner Miyahara Toru in die Luft. Damit wiederholte sich beim 26. Dolomitenmann eine Szene, die man aus vielen vorangegangenen Rennen kennt. Ein herausragender Bergläufer wirtschaftet einen Vorsprung heraus, den die drei folgenden Stafettenteilnehmer nur noch schwer egalisieren können. Eine spannende Verfolgungsjagd begann, ganz nach dem Geschmack des Publikums und des "Dolomitenmann-Erfinders" Werner Grissmann.
Der Schnellste mit dem Schirm: Paul Guschlbauer. Foto: Mirjah Geh Red Bull
Der Schnellste mit dem Schirm: Paul Guschlbauer. Foto: Mirjah Geh Red Bull
Jakob Herrmann ist ebenfalls ein Mitglied der Siegerstaffel. Foto: Expa/Gruber
Jakob Herrmann ist ein Mitglied der Siegerstaffel. Foto: Expa/Gruber
Schnellster Paraglider des Tages war Paul Guschlbauer vom Red Bull Team, das zwar aufholte, aber in dieser Phase  nicht an den Führenden Jakob Herrmann herankam. Er landete, verfolgt von den Japanern und Kolland Topsport bereits nach 1:37:12 auf der Moosalm. Mit Fortdauer des Rennens formierten sich wie erwartet die "bekannten Gesichter", sprich die Favoriten und Siegerteams früherer Jahre. Während das Team "Kleine Zeitung/Panaceo" auch bei der Übergabe von Flieger Herrmann an Kanute Manuel Filzwieser noch einen recht passablen Vorsprung hatte, wechselten die folgenden Ränge bereits beim Lauf- und Flugduell der Gleitschirmpiloten. Auf dem Leisacher Fußballplatz übergaben Markus Prantl von "Pure Encapsulations" und der drittplatzierte Christian Amon (Kolland Topsport) vor den sensationell kämpfenden Japanern an die Wassersportler. In der Luft hatte ein weiterer Favorit ausgeholt, Paul Guschlbauer vom Red Bull Team flog einen neuen Dolomitenmann-Rekord mit 29:10 Minuten. Und auch die Drau hatte es an diesem Tag in sich. Im Wildwasser verdichtete sich das Feld der Favoriten weiter und die Asiaten fielen zurück.
Im Wasser waren die Japaner nicht ganz in ihrem Element. im Bild Taro Ando vom Kazuna-Team. Foto: Expa/Gruber
Im Wasser waren die Japaner nicht ganz in ihrem Element. im Bild Taro Ando vom Kazuna-Team. Foto: Expa/Gruber
Nach 2:24:29 übergab Kanute Manuel Filzwieser nach einem Sprung aus sieben Metern Höhe, einer Regatta von fünf Kilometern und der Überwindung der Iselböschung an den letzten Mann im Kleine Zeitung/Panaceo-Team, den Schweizer Mountainbiker Urs Huber. Pure Encapsulations und Kolland folgten noch mit etwas Respektabstand, der sechsfache Dolomitenmann-Sieger Harald Hudetz übergab als Vierter unter frenetischen Anfeuerungsrufen an Red Bull-Schlussmann und Lokalmatador Alban Lakata auf dem Mountainbike. Die Publikumslieblinge aus Japan – heuer erstmals am Start – waren zu diesem Zeitpunkt auf Rang 12 zurückgerutscht und der letzte Akt des diesjährigen Dolomitenmann-Dramas begann, der 17,4 Kilometer lange Aufstieg der Biker über Schotterstraßen und Waldwege bis zum Hochsteinkreuz, ein Weg der Leiden über 1.695 Höhenmeter samt anschließender Jagd über die steile H2000-Skiabfahrtspiste und fast zehn Kilometer Downhill ins Ziel auf dem Hauptplatz der Dolomitenstadt.
Jiri Hudek trug wesentlich zum Stockerlplatz des tschechischen Global Assistance Teams bei. Foto: Expa/Gruber
Jiri Hudecek trug wesentlich zum Stockerlplatz des tschechischen Global Assistance Teams bei. Foto: Expa/Gruber
Alban Lakata duellierte sich vor allem mit Jiri Hudecek vom rein tschechischen Team Global Assistance, musste den Gegner schließlich vorbeiziehen lassen und sich mit Rang sechs begnügen, während sich die Japaner mit Kohei Yamamoto als Schlussmann beim Uphill-Duell zunächst wieder unter die Top-Ten vorschoben, am Ende aber auf Platz elf landeten.
Er trägt den Sieg ins Ziel. Der Schweizer Schlussmann Urs Huber vom Kleine Zeitung-Team beim Ritt über den Lienzer Hauptplatz. Foto: Brunner Images
Er trägt den Sieg ins Ziel. Der Schweizer Schlussmann Urs Huber vom Kleine Zeitung/Panaceo-Team beim Ritt über den Lienzer Hauptplatz. Foto: Brunner Images
Und es zeigte sich einmal mehr, dass der Dolomitenmann erst im Ziel auf dem Lienzer Hauptplatz entschieden ist. Auf dem Hochstein übernahm zunächst Hannes Pallhuber vom Titelverteidiger Pure Encapsulations die Führung und alles sah danach aus, als ob der Favorit und Vorjahressieger seinen Titel verteidigen könnte. Nach Stunden an erster Stelle mussten die Mannen des Kleine Zeitung/Panaceo-Teams den Favoriten ziehen lassen. Doch es kam anders und das Blatt wendete sich neuerlich. Der Berg, der schon für Skifahrer eine Herausforderung ist, warf den Spitzenbiker Pallhuber ab und die Konkurrenten zogen vorbei. Am Ende hatte jenes Team die Nase vorn, das über weite Strecken diesen Extrembewerb dominierte: die Mannschaft des Wunderläufers Petro Mamu.
Das Siegerteam mit Petro Mamu (ERI, Berglaeufer), Jakob Herrmann (AUT, Paragleiter), Manuel Filzwieser (AUT, Kanute) und Urs Huber (SUI, Mountainbiker) jubelt im Ziel mit Werner 'Grizzly' Grissmann.
Das Siegerteam mit Petro Mamu (ERI, Bergläufer), Jakob Herrmann (AUT, Paragleiter), Manuel Filzwieser (AUT, Kanute) und Urs Huber (SUI, Mountainbiker) jubelt im Ziel mit Werner 'Grizzly' Grissmann. Foto: Expa/Groder
  Die Siegerteams des Dolomitenmanns 2013: 1. Kl. Zeitung/Panaceo: Petro Mamu/Jakob Herrmann/ Manuel Filzwieser/ Urs Huber 2. Kolland Topsport: Jonathan Wyatt/Christian Amon/Herwig Natmessnig/Markus Kaufmann 3. Global Assistance: Jiri Magal/Tomas Lednik/Kamil Mruzek/Jiri Hudecek    
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Senf
vor 11 Jahren

den lienzern muss man zweimal gratulieren: . erstens zum internationalen sportevent DOLOMITENMANN (26 x) und . zweitens zum internationalen straßenfestival OLALA (22 x seit 1992)

durch diese grossveranstaltungen hat das kleine städchen lienz mit den beteiligten anreinergemeinden weitum bekanntheit und beliebtheit erlangt. den triebfedern mutschlechner und grissmann, den vielen sponsoren, förderer, helfern und dienstbarkeitsgebern sei hier auch einmal ein großes lob und ein dankeschön im namen der sportbegteisterten und kinder mit ihren eltern ausgesprochen! . ich denke, dass das hier im forum der dolomitenstadt große zustimmung findet.

 
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