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Barbara Schulz: Eine Managerin kehrt heim

Die gebürtige Osttirolerin leitet ab sofort Durst Digital Technology.

Die neue Durst-Managerin Barbara Schulz bei ihrer Vorstellung im "Durst-Kristall". Fotos: Ramona Waldner
Die neue Durst-Managerin Barbara Schulz bei ihrer Vorstellung im "Durst-Kristall". Fotos: Ramona Waldner
Die Botschaft, dass in Osttirol ein hochkarätiger Industriejob auf sie wartet, erreichte Barbara Schulz in Kalkutta. "Für mich hat sich ein Lebenstraum erfüllt", gestand die 52 Jahre alte Managerin bei der offiziellen Vorstellung am 7. Jänner im "Glaskristall" der Firma Durst. Schulz leitet ab sofort die Durst Digital Technology GmbH mit 130 Mitarbeitern in Lienz und übernimmt damit die Aufgaben von Klaus Schneider, der im März 2013 bei einer Skitour tragisch verunglückte. Für Durst-Konzernchef Richard Piock, der über internationale Headhunter nach einem Nachfolger für Schneider suchen ließ, ist Schulz ein Volltreffer in vielerlei Hinsicht. Ihr Werdegang passt zu seiner Vordenker-Philosophie. Schulz ist kompetent, weiblich, hat Osttiroler Wurzeln und ist viel in der Welt herumgekommen, immer im Auftrag von Technologieunternehmen, zuletzt in China, Malaysia und Indien. Dort leitete Schulz die asiatischen Vertriebsaktivitäten des Anlagenbauers Ipsen Technologies. Der Wechsel von Kalkutta nach Lienz sei "ziemlich herausfordernd, aber willkommen" erklärt die frischgebackene Durst-Managerin, die nicht gedacht hatte, "dass ich je die Gelegenheit haben würde, zu Hause eine Aufgabe auf diesem Niveau zu erhalten." Es war ein maßgeschneidertes Angebot für die gebürtige Lienzerin, die mit einem Düsseldorfer verheiratet ist. Sie managt seit 20 Jahren weltweit Teams von Technikern, deren Respekt sie sich mit zwei Stärken sichert:  "Wertschätzung und Respekt im Umgang, dazu fachliche Kompetenz im Management."
Konzernchef Richard Piock stellte seine neue Managerin vor. Ihrer Bestellung ging ein "intensives Auswahlverfahren" voraus.
Konzernchef Richard Piock stellte seine neue Managerin vor. Ihrer Bestellung ging ein "intensives Auswahlverfahren" voraus.
Bei Durst sei technische Kompetenz im Übermaß vorhanden, ebenso ein starker internationaler Fokus. "Die größte Herausforderung wird sein, den bisherigen Erfolg von Durst noch zu übertreffen", erklärt Schulz ihre Perspektiven. Im Vorjahr legten die Inkjet-Spezialisten bei Umsatz und Ertrag um rund neun Prozent zu, die Umsatzrendite nach Steuern sei zweistellig, erklärt Konzernboss Piock. Er will in einer neuen Division, der "Durst Industrial Inkjet Application", im Jahr 2014 bis zu 20 neue Mitarbeiter einstellen und peilt schon im ersten Jahr zehn Millionen Euro Umsatz im neuen Segment an. Die Fertigungshalle wird im Frühjahr in Betrieb gehen. Barbara Schulz will vor allem ihr Know-how in der globalen Vernetzung von Technikerteams ausspielen, eine Kompetenz, "die es so im Haus noch nicht gibt". Die Tochter der ehemaligen ÖVP-Bundesrätin Therese Lukasser und des ehemaligen Bezirksschulinspektors Konrad Lukasser verbrachte ihre Kindheit in Außervillgraten, maturierte in Wien und studierte zunächst Sinologie, bevor sie ins Wirtschaftsfach wechselte. Schulz hat einen 24 Jahre alten Sohn, der derzeit in der Schweiz für einen US-Konzern arbeitet. Zu Weihnachten fragte ihn seine Mutter, wo er sich nach fünf Umzügen in den letzten Jahrzehnten denn emotional zu Hause fühle. "Auf unserer Alm am Thurntaler", war die Antwort. Neben dieser Alm hat die Familie Schulz eine Wohnung in Lienz, die schon gekauft wurde, bevor sich die Jobchance bei Durst ergab. Für Barbara Schulz eine Heimkehr mit guten Vorzeichen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

5 Postings

Weibsteufl
vor 10 Jahren

Freu mich über jeden einzelnen, der nach Studium oder Erfahrung außerhalb des Bezirkes wieder zurückkommt. Die wissen, dass der Rest der Welt auch nur mit Wasser kocht, meist großzügiger, weniger kritisch sind und sich nicht konstant gegenseitig die Augen auskratzen.

Bei diesem Thema fällt mir der Satz eines Gym-Lehrers ein: "Osttirol ist die Sakristei von Tirol" - vielleicht sogar von Österreich?

 
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roithmayr
vor 10 Jahren

das ist sehr gut für Barbara Schulz und auch sehr gut für Lienz: Gratuliere und wünsche viel Erfolg!

 
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Churchill
vor 10 Jahren

Macki: das "können" hätten Sie ruhig groß schreiben können.

aber das gilt (zwar insbesondere) nicht ausschließlich für Akademiker, sondern auch für Erwerbstätige aller Sparten

 
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Macki
vor 10 Jahren

Es wird auch Zeit, dass mehr einheimische Akademiker zurückkehren (können).

 
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SusiCat-frankfurt
vor 10 Jahren

... das hört sich gut an - klingt vielversprechend - die neue Durst-Managerin Barbara Schulz wirkt sehr sympathisch - ich wünsch ihr viel Glück ...

 
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