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Aventador: Rohe Kraft auf Knopfdruck

Dieser Lamborghini ist Star der diesjährigen "Viertelmeile" in Nikolsdorf.

Es ist noch gar nicht lange her, da war die "Viertelmeile" auf dem Rollfeld des Flugplatzes in Nikolsdorf eine Insider-Veranstaltung, ein beinahe konspiratives Treffen von Motorsport-Wahnsinnigen, die sich einen Nachmittag lang die Zeit mit ihren Lieblingsbeschäftigungen vertrieben: dem Sound hochgezüchteter Motoren lauschen, das Gaspedal für ein paar Sekunden bis zum Anschlag durchtreten, ein Gemisch aus Benzindämpfen und Gummiabrieb einatmen, sich über eine offene Kühlerhaube beugen und fachsimpeln. All das macht auch heute noch die einzige "Viertelmeile" Österreichs aus. Aber das Event ist erwachsen geworden, hat gewaltig an Pferdestärken, Drehmoment und Tempo zugelegt. Tausende werden am 15. August nach Nikolsdorf pilgern. Sie werden Boliden sehen und hören, bei denen selbst hartgesottene Benzinbrüder weiche Knie bekommen. Unter den PS-Giganten, die auf dem Rollfeld wie Jets losdonnern, sind monströse Dragsters, Turbo-Porsches, Formel-Boliden, viele legendäre Sportwagen früherer Tage – und eine brachiale Ausnahmeerscheinung auf vier Rädern: der Lamborghini Aventador.
Gezählte vier seiner Art sind in Österreich zugelassen, zwei von ihnen werden in Nikolsdorf aufheulen. "Aventador" – wenn man das ausspricht, muss man das R am Ende ein wenig rrrrrollen lassen, spanisch, wild, ungezügelt. Aventador heißt nämlich frei übersetzt: "Jemanden in den Hintern treten". In den Neunzigern gab es einen Kampfstier dieses Namens, ein legendäres Tier, tapferer als alle anderen, trotz niedrigem Kampfgewicht. Apropos Kampfgewicht: 1575 Kilogramm wiegt das Aventador-Geschoss mit 700 PS. Der Lamborghini hat ein Leistungsgewicht von 3,06 kg/kW. Die Kisten, mit denen wir Otto-Normalverbraucher durch die Gegend kurven, haben zehn Kilo und mehr pro Kilowatt. Und weil der Leichte eben auch der Schnellere ist, sprintet der Aventador in aberwitzigen 2,9 Sekunden auf 100 km/h. Nach acht Sekunden sind´s dann schon 200 km/h und rein theoretisch – sagen wir es gäbe weder Verkehr noch Polizei – wären 350 Kilometer in einer Stunde zu packen. Dann sollte man nach einer Zapfsäule Ausschau halten. Detail am Rande: wer die für Lamborghini typischen "Scherentüren" hochklappt und auf den Ledersitzen des Aventador Platz nimmt, sollte nicht nach einem Zündschloss suchen. Dieses Geschoss startet man nicht mit einem schnöden Schlüssel, sondern mit einem Startknopf, der sich unter einer roten Abdeckung befindet, ähnlich dem Feuerknopf eines Kampfjets. Auf dem Rollfeld in Nikolsdorf darf er aufheulen und losschießen. Eine Viertelmeile weit. Wie das aussieht, zeigt das offizielle Aventador-Movie. Anschnallen und anklicken!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

atomsix
vor 10 Jahren

Da schau her:

https://www.youtube.com/watch?v=5JGsBJsQSbo

Das Geschoss geht wirklich gut. Mal sehen, ob mit "nur" 700 PS die 402 m unter 10 sec. zu schaffen sind ...

 
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