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Isel wird nicht bis Ende September nominiert

Landesregierung wartet zu – Blanik fordert ein Entwicklungskonzept.

Foto: Wolfgang C. Retter
Foto: Wolfgang C. Retter
Laut Umweltdachverband läuft am 30. September 2014 die Frist für die Nachnominierung der ersten Tranche für neue Natura 2000-Gebiete an die Europäische Kommission ab. Der Ausweisungsvorschlag für eine Nachnominierung der Isel ist offenbar dennoch nicht auf dem Weg nach Wien oder gar Brüssel. Wir haben heute in den Büros der Landesräte Ingrid Felipe und Josef Geisler nachgefragt. Paul Aigner, Felipes Pressesprecher übermittelte uns eine kurze Stellungnahme, Geislers Pressemann Andrä Josef Fankhauser schloss sich inhaltlich an. Wörtlich schreibt Aigner: "Das Amt der Tiroler Landesregierung steht in Bezug auf die Nominierung der Isel und ihrer Zubringer in gutem Einvernehmen mit der Europäischen Kommission. Dass in Osttirol Natura 2000 nominiert wird, steht außer Frage. Der konkrete Zeitpunkt und der konkrete Ausweisungsvorschlag müssen noch zwischen dem Amt der Tiroler Landesregierung und der Europäischen Kommission abgestimmt werden. Gespräche dazu laufen." Während also noch kein konkreter Termin für die Nachnominierung zu erfragen war, meldet sich Elisabeth Blanik als Bürgermeisterin der Iselgemeinde Lienz und SP-Landtagsabgeordnete zu Wort. Sie war bei den "Runden Tischen" in Matrei und Kals nicht dabei. Jetzt bringt Blanik mit anderen SP-Mandataren als "Erstantragstellerin" einen Dringlichkeitsantrag im Tiroler Landtag ein, dessen inhaltliche Position eher Nähe zur Position der Iseltaler Bürgermeister als zur Haltung der Tiroler Landesregierung erkennen lässt. Blanik fordert eine Nominierung "ausschließlich auf der Basis wissenschaftlich fundierter und europarechtlicher Kriterien". Bevor überhaupt nominiert werde, müsse ein Gesamtentwicklungskonzept für das Iseltal und die Seitentäler beschlossen werden. Der Antrag, der im Oktober-Landtag behandelt werden dürfte, kann unter diesem Artikel heruntergeladen werden. Dringlichkeitsantrag-Natura2000-SPOE
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

iseline
vor 9 Jahren

"The show must go on" so nennt sich ein lesenswerter Artikel in der aktullen Monatszeitschrift Echo/Tirol, in dem es um die Kalkkögel, die Kraftwerkspläne und Natura 2000 an der Isel geht.

E. Blanik - outet sich zur Natura 2000 Diskussion, wie des öfteren bei anderen Themen feststellbar, spät und in zeitlicher Abgrenzung zur ÖVP. Das fällt sicher unter Strategie. Sie spricht sich für ein Hinauszögern der Ausweisung aus, bis das EINVERNEHMEN der betroffenen Gemeinden hergestellt ist. Mit dieser Aussage werden wir Bürger wirklich für dumm verkauft, wenn man nur an die Kraftwerksgemeinden Prägraten und Virgen denkt. Plötzlich, nach über 10 Jahren erkennt auch sie die Dringlichkeit des Themas an und alle Parteien einschließlich ihrer, müssen sich schon die Frage gefallen lassen, ob nicht die Einleitung eines Prozesses vor Ort zur Entwicklung einer Zukunftsstragie, nicht schon längst, ganz unabhängig von Natura 2000 oder den "Vordenkern", fällig gewesen wäre. Statt einer intensiven Eigeninitiative wird wiederum vom Land ein Entwicklungsplan gefordert. Diese Grundhaltung unserer Politiker ist zum Davonlaufen - und viele Junge tun das auch.

Die SPÖ war bereits unter Naturschutzlandesrat Gschwentner und seinem kuzzeitigen Nachfolger Th. Pupp gegen Natura 2000. Frau Blanik hätte trotzdem bei den zwei Runden Tischen in Matrei und Kals mitreden können, denn sie war eingeladen. Diese Termine waren aber scheints nicht so dringlich. Bei der Veranstaltung zum Modell des Lechweges war die Gemeindechefin auch nicht zu sehen.

Mehr show als Substanz, könnte man sagen.

 
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le corbusier
vor 9 Jahren

@bergfex

ja, in den letzten jahren waren auch die ein oder andere wahl zu gewinnen/verlieren. an dem thema hätt man sich schon die finger verbrennen können. jetzt verstehts die blanik nicht schlecht aus der diskussion zwischen iseltal, land und eu politisches (bitter notwendiges) kleingeld zu schlagen. populismus? vielleicht.

 
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bergfex
vor 9 Jahren

Die derzeitigen Gegebenheiten weiß man nun schon Jahre. Nun wird ein Dringlichkeitsantrag eingebracht.

Was hat man die Jahre her gemacht? Geschlafen?? Leichenstarre? Abgewartet bis zum Geht-nicht-mehr? 5 vor 12 wird man munter.

 
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