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Lienz mit 50 Millionen Haushaltsvolumen 2015

Hallenbad-Ausbau erhöht den Verschuldungsgrad der Stadt deutlich.

  In mancher Hinsicht bemerkenswert ist der Haushaltsvoranschlag 2015 für die Stadt Lienz. Zum einen fällt erstmals die 50-Millionen-Marke, mit einem Budgetvolumen von 35,7 Millionen Euro im ordentlichen und 14,9 Millionen Euro im außerordentlichen Haushalt. Vor allem die außerordentlichen Vorhaben haben es in sich, allen voran Um- und Ausbau des Dolomitenbades. Von 6,25 Millionen Euro an neuen Darlehen werden fast 5,9 Millionen allein auf dieses Projekt entfallen. Damit steigt der Schuldenstand der Stadt, der derzeit bei rund sieben Millionen Euro liegt, auf knapp mehr als zwölf Millionen Euro an. Rund eine Million Euro wird der Nettoaufwand für die Schuldentilgung im Jahr 2015 betragen, der Verschuldungsgrad steigt auf 38,88 Prozent nach zuletzt 32,22 Prozent, die voraussichtliche Pro-Kopf-Verschuldung auf gut 1000 Euro pro Bürger der Stadt. Steigen werden im kommenden Jahr aber auch die Rücklagen von 4,3 auf 4,9 Millionen Euro. In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurden am 22. Dezember alle wesentlichen Posten der neun Budgetgruppen einstimmig oder mit eher strategischen Enthaltungen durchgewunken. Für welche Projekte wird 2015 das meiste Geld ausgegeben? Neben dem Bad, für das in Summe 7,7 Millionen Euro veranschlagt sind, fallen beispielsweise 746.000 Euro Kostenanteil am neuen Wohn- und Pflegeheim in Nußdorf-Debant an, der Neubau des Zivilschutz- und Katastrophenlagers der Freiwilligen Feuerwehr kostet 600.000 Euro und Schloss Bruck schlägt mit 817.600 Euro zu Buche. Zwar sind im ordentlichen Haushalt rund 600.000 Euro für diverse Sanierungsmaßnahmen an Kindergärten und Pflichtschulen vorgesehen, darunter auch 65.000 Euro für dringend notwendige Sanierungsarbeiten an der Volksschule Nord, an einen Neubau der bereits stark abgewohnten Bildungseinrichtung ist in den nächsten Jahren aber nicht zu denken. Der sogenannte "mittelfristige Finanzplan" für die Jahre 2016 bis 2019 lässt eher Konsolidierungsansätze nach dem Finanzierungs-Kraftakt für das Schwimmbad erkennen. "Irgendwann müssen wir uns zum Schulprojekt bekennen", forderte FP-Abgeordneter Sepp Blasisker im Zuge der Diskussion. "Das wird das Großprojekt für den nächsten Gemeinderat ab 2016" erklärte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

bergfex
vor 9 Jahren

........ an einen Neubau der bereits stark abgewohnten Bildungseinrichtung ist in den nächsten Jahren aber nicht zu denken. Was macht (muss) ein Häuslbauer machen , wenn sein Haus "abgewohnt" ist? Richtig, er macht keinen Neibau, er saniert das Haus. Das ganze Problem liegt daran, daß nicht früher mit der Sanierung angefangen wurde.

 
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F_Z
vor 9 Jahren

Wie passt eigentlich die Kreditaufnahme von 10,7 Millionen (https://www.dolomitenstadt.at/2014/12/23/raika-erhielt-zuschlag-fuer-dolomitenbad-kredit/) zu den budgetierten 5,9 Millionen die oben genannt werden? Weiß das wer?

 
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