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Das Fernweh ist stärker als das Heimweh

Andrea Schneeberger 
hat eine Leidenschaft: Sprachen.

Das ist die 13. Folge der Interview-Serie “Heimweh?” Im Introvideo zur Serie erfahren Sie mehr. Unsere heutige Gesprächspartnerin ist Andrea Schneeberger aus Oberlienz, geboren am 31. März 1993.

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Andrea Schneeberger, porträtiert von Linda Steiner.

Erzähl mal, was du zurzeit machst

Ich studiere jetzt im 3. Semester allgemeine Linguistik auf der Uni Wien und habe dieses Semester Translationswissenschaft Sprachkombination Deutsch-Englisch-Französisch angefangen. Außerdem studiere ich auf der Uni noch nebenbei Slowakisch.

Wann hast du deine Leidenschaft für Sprachen entdeckt?

Als ich ungefähr 13 Jahre alt war und noch nicht wirklich gut Englisch konnte, habe ich angefangen, Bücher auf Englisch zu lesen, weil ich entweder nicht auf die deutsche Übersetzung warten wollte oder weil ich sie im Original einfach besser fand. Auch die deutsche Sprache hat mich immer begeistert, ich habe in der Schule sehr gern Aufsätze geschrieben oder mich für deutsche Autoren interessiert. In den anderen Sprachfächern war ich in der Schule leider nie besonders gut. Dass ich z.B. Französisch studieren möchte, hat sich erst bei diversen Auslandsaufenthalten herauskristallisiert. Außerdem reise ich sehr gerne in andere Länder und unterhalte mich mit den Leuten. Die Sprache ist einfach der erste Schritt, um jemanden kennen zu lernen.

Willst du dich auf Übersetzung spezialisieren?

Ich bin mir noch nicht sicher, ich möchte auf jeden Fall darauf zurückgreifen können, aber es wäre auch interessant, im Bereich der Forschung in der Linguistik zu arbeiten.

Gibt es ein Forschungsgebiet, das dich besonders interessiert?

Nächstes Semester werde ich mich auf Psycho- und Patholinguistik spezialisieren. Dabei geht es um die Erforschung gestörter Sprache auf dem Gebiet der Neurologie, Psychologie und Pädagogik.

Hast du einen starken Bezug zu deiner Heimat?

Ja, das sicher. Ich liebe die Natur und die Bodenständigkeit der Leute. So gern ich wegfahre, komme ich auch zurück.

Kannst du dir vorstellen in Osttirol zu leben?

Irgendwann später möchte ich auf jeden Fall zurück. Zurzeit könnte ich es mir aber nicht vorstellen; das Fernweh ist noch stärker als das Heimweh.

Gibt es in Osttirol überhaupt Einrichtungen, die deiner Ausbildung entsprechen?

Ich denke, mit Sprache und fundierten Kenntnissen darüber, kann man in vielen verschiedenen Bereichen tätig sein. Ich bin ein offener Mensch und glaube, wenn man gute Ideen hat, sind einem (auch in Osttirol) keine Grenzen gesetzt. Ich fixiere mich jetzt nicht auf einen genauen Plan, sondern halte mich lieber für verschiedene Optionen frei.

–––

In der Serie "Heimweh?" entstehen vorerst 50 Porträts von Studentinnen und Studenten aus Osttirol, geschrieben und gezeichnet von Linda Steiner. Unterstützt wird dieses Dolomitenstadt-Projekt von Durst Phototechnik. Außerhalb Osttirols lebende Studierende, aber auch andere junge "Bildungsauswanderer" können sich per Mail an redaktion@dolomitenstadt.at bei uns melden, wenn sie an diesem Projekt teilnehmen möchten.

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