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Volksbank: Nächste Runde im Fusionspoker

Die VB Osttirol-Westkärnten will nach wie vor nicht in den Verbund.

Er hat die Bank mitbegründet und sieht einen klaren Auftrag zur Selbständigkeit: Leo Gomig.
Leo Gomig will den Zentralisten der Finanzmarktaufsicht zeigen, wo in Osttirol der Hammer hängt.
"Unbeirrbar" wollen der starke Mann der Lienzer Volksbank – Leo Gomig – und deren Vorstandsdirektor Hansjörg Mattersberger am Ziel festhalten, als Volksbank Osttirol-Westkärnten selbständig zu bleiben. Gegen eine Eingliederung in den neu formierten Großverband und eine neue "Volksbank Kärnten" wehrt man sich am Lienzer Südtirolerplatz mit Händen und Füßen. In einer Aussendung wird zwar – entgegen ursprünglicher Behauptungen – eingeräumt, dass man zu Gesprächen mit der Finanzmarktaufsicht eingeladen war. Aber: "Der FMA-Vorstand hat uns ersucht, die Entscheidungen doch nochmals zu überdenken und doch beim neuen Verbundvertrag inklusive Fusionsmodell mitzumachen. Wir haben um Verständnis gebeten, dies nicht tun zu können." Dabei habe man auf die regionale Bedeutung der Volksbank vor Ort hingewiesen und den FMA-Vorstand darüber informiert, "dass wir unsere Generalversammlung bereits abgehalten haben und diese mit 100% für die Selbstständigkeit gestimmt hat. Wir haben ersucht, dieses rechtsstaatliche Ergebnis zu respektieren." Das höchste Gremium der Bank sei die Generalversammlung. Über Fusionen oder Verbundverträge könne nur sie entscheiden.
Die Volksbanken in Osttirol und im Gailtal fusionieren.
Die Volksbanken in Osttirol und im Gailtal möchten unter sich bleiben.
Laut Gomig und Mattersberger sei die Volksbank Osttirol-Westkärnten mit einer Bilanzsumme von 380 Millionen Euro und 80 Mitarbeitern die größte Regionalbank im Marktgebiet: "Aufgrund unseres regionalen Geschäftsmodells sind wir kerngesund, stark und erfolgreich. Die Großbanken, u.a. die ÖVAG, haben durch maßloses Wachsen und Ostexpansion massive Verluste eingefahren, wir konnten uns trotz Finanz- und Wirtschaftskrise weiter stärken." Offenbar hoffen die Osttiroler darauf, dass sie als einzige im gesamten Sektor unabhängig bleiben können, weil für das neue Verbundmodell eine Fusionsquote von 90% angepeilt werde und die FMA Druck mache, diesen Wert auch zu erreichen. "Wir gehen davon aus, dass bis Ende März 2015 deutlich über 90% erreicht werden", hoffen Gomig und Mattersberger offenbar in der Annahme, dass die Volksbank Lienz-Westkärnten dann nicht mehr unter Fusionsdruck kommt. Die Stellungnahme der Volksbank Osttirol-Westkärnten im Original zum Download!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

Leonhard
vor 9 Jahren

Ich wünsche mir auch, dass heimische Unternehmen selbständig bleiben. Aber so wie das bei der Molkerei nicht gegangen ist, gehts glaube ich bei der Volksbank auch nicht. Da nützt wahrscheinlich alles an Arschbacken zusammenziehen der Vorstände und Aufsichtsräte nichts. Auch wenn die Generalversammlung einstimmig für die Selbständigkeit stimmt, die großen Verbände und die FMA sind einfach zu mächtig. Und als Kunde wäre mir ehrlich gesagt lieber, meine Bank ist bei einem großen Verbund dabei. Wenns ums Geld geht, hört sich bei mir der Patriotismus auf. Aber ich habe Gott sei Dank nicht so viel Geld veranlagt, als dass ich mir da Sorgen machen müsste.

 
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skeptiker
vor 9 Jahren

Ich wünsche der VB Osttirol dass sie es schafft, aber als Kunde der VB Osttirol würde ich mit Aufklärung wünschen wie sich die VB den Alleingang vorstellt. Wie Refinianziert sich die Bank bei Selbständigkeit, wie schaut's betreffend Zahlungsverkehr, Wertpapierabwicklung und Geldversorgung aus ? In welchen Haftungsverbund ist die Bank, Eigenkapital nach Basel III usw. Die FMA und das Finanzministerium mögen medial vielleicht "nur" mt dem Säbel rasseln (ich kann's nicht beurteilen) - aber die Aussagen zu Alleingängen der VBs lassen einen schon nachdenklich werden. Am krassesten wurde es z.B. im Kurier fomuliert: ".... Jeder einzelne Chef dieser Regionalbanken wurde nach Wien zur Aufsicht zitiert. Dort wurde ihm klar gemacht, was ein Ausscheren aus dem Verbund-Modell bedeute: die Pleite der Regionalinstituts. ..." http://kurier.at/wirtschaft/unternehmen/volksbanken-rebellen-geben-auf/119.272.550

Weiters gibt es auch genug Aussagen z.B. der FMA dass sie keinen Alleingang dulden - und hier sitzt die FMA leider am längeren Ast ...

Als Kunde bin ich da schon etwas verunsichert ...

 
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nanny
vor 9 Jahren

Hoffentlich gelingt es, dass sich David gegen Goliath behaupten kann. Wie stark der Fusionsdruck ist kann ich nicht beurteilen. Es heißt doch aber immer, gerade geografisch abgelegenere Gebiete, wie es Osttirol ja ist, gehören gefördert - und dann soll zur Verlustminimierung einer zentralen maroden Großbank eine erfolgreiche Regionalbank "ausgequetscht" werden, was das Zeug hält. Das erklär mir mal einer!

 
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Hot doc
vor 9 Jahren

Kämpfen, kämpfen,....

 
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