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Impuls für ein Osttiroler Gesundheitsmodell

Wie sichert man medizinische Nahversorgung in Randgebieten?

Impuls Tirol, vormals Vorwärts Tirol, lud am 28. Mai zu einem Diskussionsabend in das Lienzer Hotel  Holunderhof, bei dem sich aus einer Reihe von angebotenen Themen eines als besonders spannend herauskristallisierte: "Weil wir angekündigt haben, dass wir auch unsere Gedanken zu einer Gesundheitsregion Osttirol vorstellen wollen, waren einige Ärzte hier. Es wurde bis spätabends diskutiert", erzählen die Impuls-Abgeordneten Sepp Schett, Maria Zwölfer, Hans Lindenberger, flankiert von "Tourismusbeirat" Josef Falkner.
Die Impuls-Abgeordneten Sepp Schett, hans Lindenberger und Maria Zwölfer, flankiert von Josef Falkner. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Die Impuls-Abgeordneten Sepp Schett, Hans Lindenberger und Maria Zwölfer, flankiert von Josef Falkner (von links). Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Tatsächlich ist die medizinische Nahversorgung in Osttirol ein durchaus akutes Thema. Noch haben auch eher entlegene Gemeinden wie St. Jakob, Virgen oder Obertilliach niedergelassene Ärzte, die der Bevölkerung praktisch rund um die Uhr zur Verfügung stehen und jeweils auch Hausapotheken betreiben, weil sie von der nächsten regulären Apotheke weit genug entfernt sind. Allerdings stellt sich beispielsweise in St. Jakob vermutlich bald die Nachfolgefrage und junge Allgemeinmediziner in ein Bergdorf zu locken ist schwierig, zumal die Verdienstchancen in Relation zur Arbeitszeit und permanent nötiger Bereitschaft recht mager sind. Schett & Co. haben deshalb einen Landtagsantrag eingebracht, der auch angenommen wurde und zwischenzeitlich bereits mit dem zuständigen Landesrat Tilg diskutiert wird. Es sei darum gegangen, das komplexe Thema einmal auf´s Tapet zu bringen und "ernsthaft in den Gremien zu diskutieren", erklärt das Impuls-Team. So könnten etwa Fachärzte nicht die Sprengelärzte ersetzen, das gesamte Notarztsystem muss in die Überlegungen eingebunden werden – hier leistet Osttirol bereits Pionierarbeit – und vom Krankenhaus bis zu den Krankenkassen müssten alle an einen Tisch, um neue Wege zu einer qualitätvollen medizinischen Nahversorgung zu suchen. Weil diese Versorgung oft mit einem Notfall beginnt und im Bergland solche Notfälle nicht selten nur mit Hubschraubern rasch erreichbar sind, sprechen sich die Impuls-Mandatare für einen zweiten fix in Osttirol stationierten Hubschrauber aus. Derzeit sind in Tirol im Winter 13 und im Sommer sieben Hubschrauber im Einsatz, nur einer davon in Osttirol, nämlich der ÖAMTC-Hubschrauber in Nikolsdorf.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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