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Osttiroler Kletterstars beim Filmfest in St. Anton

Und: Neuer Winterfilm der Tirol-Werbung – Top oder Flop?

Das Filmfest in St. Anton hat bereits Tradition. Zum 21. Mal laufen die besten Berg- und Outdoorfilme aus aller Welt über die große Leinwand. Arlberg-well.com. Berge, Menschen, Abenteuer ist der Untertitel der Veranstaltung und unter den großen Berg- und Actionhelden, die in Fels und Eis ihr Leben riskieren, finden sich auch zwei Osttiroler: Thomas Gaisbacher und Peter Ortner. Beide sind in Produktionen von Servus TV zu sehen. Gaisbacher schwingt, springt und fliegt gemeinsam mit dem Schweizer Samuel Anthamatten Auf Skiern am Limit. Die beiden Extremsportler befahren die ausgesetzte Nordostwand des 2687 Meter hohen Simonskopfes in den Lienzer Dolomiten und kommen in der Doku (Regie: Franz Hinterbrandner) auch auf Heini Holzer zu sprechen, den Südtiroler Pionier des Steilwandskifahrens, der in den Siebziger Jahren über 100 Steilwandabfahrten als Erster absolvierte und 1977 bei der Befahrung der Nordostwand des Piz Roseg im Engadin tödlich abstürzte.
Tom Gaisbacher (links) zeigt Anthamatten wo´s lang geht. Leicht wird die Abfahrt nicht, soviel sei verraten. Foto: Baschi Bender
Tom Gaisbacher (links) zeigt Anthamatten, wo's lang geht. Leicht wird die Abfahrt nicht, soviel sei verraten. Foto: Baschi Bender
An eine noch offene große Herausforderung des Alpinismus wagen sich Peter Ortner und David Lama gemeinsam mit Hansjörg Auer in dem Film Masherbrum Nordost – Eine unmögliche Wand?. Diese 3000 Meter hohe Wand (!) im Karakorum ist ein Labyrinth aus Fels, Eis und Schnee, in dem es fast unmöglich ist, schnell genug so weit nach oben zu kommen, um einen vor Lawinen sicheren Biwakplatz errichten zu können. Letztlich sind die Drei froh, heil wieder aus der Wand herauszukommen. Dazu David Lama: „Ich hatte das Gefühl, gefunden zu haben, wonach ich gesucht hatte. Eine Wand, die so unvorstellbar schwierig und groß ist, dass man versucht ist, sie für unmöglich zu halten.“ Von diesem Streifen, den Hans Peter Stauber gedreht hat, ist in St. Anton eine Preview zu sehen. Hier der Trailer:   Tirol-Werbefilm: Heute eine Spur. Morgen ein neuer Weg. Premiere hatte beim Filmfestival auch der neue Winter-Werbespot der Tirol Werbung: Heute eine Spur. Morgen ein neuer Weg. Mit Geräuschen und Stimmen entführt die Produktion von Regisseur Andreas Hafele und Kameramann Hanno Mackowitz das Publikum gemeinsam mit den beiden Freeridern Stefan Häusl und Björn Heregger „in die Gefühlswelt von Skifahrern“, so der Pressetext zum Film. Normalerweise zeigen Freeride- und Winterfilme perfekt inszenierte, spektakuläre Action bei bestem Wetter. Darauf habe das Filmteam diesmal bewusst verzichtet, sagt Stefan Häusl: „Bei den Aufnahmen haben wir eher auf Schönheit geschaut. Ich glaube nicht, dass der Film zu sehr animiert, nur das Extreme schön zu finden, sondern auch das Sanfte.“ Hier der neue Werbeclip: Gedreht wurde in St. Anton, mit einem bewussten Fokus auf den Ton des Films. Regisseur Hafele konzentriert sich dabei auf vermeintliche Nebensächlichkeiten: „Wir wollen die Plätze Tirols erklingen lassen und hörbar machen, wenn ein Freerider durch einen tief verschneiten Wald fährt. Aber auch Nebengeräusche, die rundherum passieren, wie ein Liftbügel, der über eine Umlenkrolle fährt oder ein Drehkreuz beim Einchecken bei einer Liftanlage.“ Hafele verkabelte sogar die beiden Protagonisten mit Mikrofonen, um ihnen beim Skifahren möglichst spontane, authentische Aussagen zu entlocken. Die markantesten Äußerungen wurden überarbeitet und von Heregger und Häusl nochmals neu eingesprochen. Ist die Übung gelungen? Das fragen wir unsere Leserinnen und Leser. [poll id="21"]
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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