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Manuel Seibald – Der „Aufsteiger“ im Interview

Im Skitourenlauf hat der junge Sportler aus Döllach die Nase vorn.

Manuel Seibald ist ein junger Sportler aus Döllach und im Sinn des Wortes ein echter Aufsteiger, der heuer mit Fabelzeiten und Siegen im Skitourenlauf auf sich aufmerksam machte. Im Dolomitenstadt-Interview erzählt Manuel von seinen sportlichen Anfängen bis zum großartigen Erfolg beim Nachttourenlauf in Tristach und dem herrlichen Sieg am Hochstein in Lienz.

Manuel, wie bist du zum Sport gekommen?

Mit sechs Jahren war ich bereits das erste Mal Bergsteigen. Mein Vater nahm mich zu dieser Zeit oft mit und gemeinsam haben wir viele Wanderungen unternommen. In meiner Kindheit habe ich vieles ausprobiert und habe auch das Biken und Radeln für mich entdeckt. Mit zehn Jahren bin ich dann mein erstes Bergrennen in meiner Heimatgemeinde gelaufen, den Mohar Berglauf mit 1300 Höhenmetern. Eigentlich wäre ich für den Start noch zu jung gewesen, doch der Veranstalter ließ sich durch meinen unschuldigen Kinderblick erweichen und somit durfte ich doch starten. Ich wollte einfach unbedingt daran teilnehmen (lacht). Die jüngste Altersklasse konnte ich gewinnen und dies war ein sehr schöner und motivierender Moment für mich, denn ich hatte wirklich den Spaß an Wettbewerben und am Sport gefunden.

In seiner Jugendzeit machte Manuel eine Lehre zum Tischler und einfach aus Spaß und nahm alljährlich an dem Bikerennen des "RSC-New Deile" teil. Dies änderte sich anschließend mit einem Alter von 18 Jahren, als er sich dazu entschlossen hatte, sich seine erste Tourenausrüstung zu kaufen und mit einem regelmäßigeren Training zu starten.

Wie sieht dein derzeitiger Trainingsalltag aus?

Seit meinem zwanzigsten Lebensjahr trainiere ich mit einem Trainer, der mich super unterstützt und mir mit einer optimalen Vorbereitung hilft. Im Winter trainiere ich 9 bis 12 Stunden in der Woche und bin vor allem in den Bergen zu finden. Von März bis Dezember muss der Umfang leider deutlich reduziert werden, da ich in Bayern arbeite. Die Einheiten müssen deshalb recht kurz gehalten werden, doch wenn es stark regnet, kann es schon mal vorkommen, dass ich meine Walze (Radergometer) auf den Bau mitnehme und ein paar Stunden radle. Man muss einfach jede Chance nützen und das Beste aus der Situation machen.

Auf und davon – das ist der Modus, in dem Manuel Seibald heuer beim Skiberglauf unterwegs ist. Foto: Willi Seebacher
Auf und davon – das ist der Modus, in dem Manuel Seibald heuer beim Skiberglauf unterwegs ist. Foto: Willi Seebacher

Wo trainierst du am liebsten?

Eine meiner absoluten Lieblingsstrecken finde ich am Hochstein in Lienz. Ich liebe es hier Bergintervalle zu machen, da sich die Strecke bis zur Sternalm perfekt anbietet. Eine intensive Einheit kann beispielsweise so aussehen, dass ich bis zum Stern rauf marschiere, anschließend wieder runter fahre und das Ganze dann zwei weitere Male wiederhole. Auch wenn es manchmal hart ist, so machen mir intensive Einheiten wirklich Spaß!

Was war dein schönster „Sportmoment“?

Besonders toll war der Dolomitenmann im Herbst 2015. Ich habe zwar bereits beim Dolomitenmann 2014 teilgenommen, aber im vergangenen Jahr war es wirklich etwas Besonderes! Das ganze Drumherum, die Zuschauermengen am Start und der starke Teamzusammenhalt waren schon atemberaubend und während ich an der Startlinie neben den besten Athleten stand und der Countdown ablief, bekam ich wirklich Gänsehaut und freute mich riesig auf den Wettbewerb!

International ist Manuel auch groß unterwegs. Der diesjährige Höhepunkt im Winter ist ein Zweier-Teambewerb in Frankreich, die Pierra Menta, wo in vier Tagen 10000 Höhenmeter im hochalpinen Gelände zurückgelegt werden.

Wie schaffst du es, dich immer wieder zum Training zu motivieren?

Zum ersten liebe ich natürlich den Sport! Doch auch meine persönlichen Ziele und meine bisherigen Erfolge motivieren mich immer weiter zu machen und zu trainieren. Zu Beginn dieses Jahres bei der Mountainattack in Saalbach (40km, 3000 hm) wurde ich drittbester Österreicher und landete insgesamt auf dem 10. Platz. Meine persönlichen Leistungen motivieren mich anschließend, damit ich mich immer weiter verbessern kann. Wichtig ist der Spaß an der Sache! Es mag verrückt klingen, aber ich liebe es den Hochstein in einem zügigen Tempo raufzusteigen oder mal auf der Walze am Arbeitsplatz zu radeln. Es gibt bestimmt Tage, wo auch ich meinen inneren „Schweinehund“ überwinden muss, doch das Gefühl diesen überwunden zu haben und eine super Trainingseinheit gemacht zu haben, ist einfach unbeschreiblich. Natürlich motiviert mich auch die Wertschätzung meiner Freunde und meiner Familie, denn ohne sie und meine unterstützenden Sponsoren Transporte Lemberger und Sportland Heiligenblut wäre das gar nicht möglich.

Manuels Stärken zeichnen sich vor allem durch ein starkes Durchhaltevermögen und mentale Wettkampfstärke aus. „Außerdem kann ich auch gut mit Niederlagen umgehen. Manchmal läuft es einfach nicht, wie es laufen soll, doch ich versuche einfach, daraus zu lernen, damit ich es für das nächste Rennen mitnehmen und besser machen kann“.

Ein weiteres Highlight wird auch heuer wieder der Dolomitenmann in Lienz sein. "Ich freue mich jetzt schon darauf, denn ich liebe das Berglaufen. Auf der Straße zu laufen ist mir zu langweilig.“

Wir wünschen dir auf alle Fälle alles Gute, Manuel!

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