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Schulden? Gemeindeaufsicht? Kontrollrechte der Opposition? Andreas Köll entlockt all das nur ein Schmunzeln. Foto: Expa/Feichter

Schulden? Gemeindeaufsicht? Kontrollrechte der Opposition? Andreas Köll entlockt all das nur ein Schmunzeln. Foto: Expa/Feichter

Matreier Sommertheater geht in die nächste Runde

Köll boykottiert Gemeindeabteilung und blockt im Überprüfungsausschuss.

Wie berichtet, war am Montag, 11. Juli, aufgrund der bedenklichen Finanzlage der Marktgemeinde Matrei ein Treffen aller Gemeinderatsmandatare mit der Obfrau der Gemeindeabteilung des Landes Tirol, Christine Salcher, anberaumt. Das Meeting fand in der Bezirkshauptmannschaft Lienz statt, allerdings erschienen nur die acht Mandatare der oppositionellen Matreier Liste, während alle neun Gemeinderatsmitglieder der Liste von Bürgermeister Andreas Köll offenbar zufällig andere Termine hatten, die sich nicht aufschieben ließen. Die komplette Köll-Mannschaft blieb dem Treffen fern.

Zwar wurde von den Teilnehmern am Gespräch bis auf weiteres Stillschweigen über dessen Inhalt vereinbart, aber soviel scheint sicher: über der Tauerngemeinde braut sich einmal mehr ein politisches – und wohl auch wirtschaftliches – Sommergewitter zusammen.

Indiz dafür ist nicht nur die Gesprächsverweigerung des Bürgermeisters und seiner Gefolgschaft gegenüber den für die Überprüfung der Gemeindefinanzen zuständigen Behörden, sondern auch ein in anderen Gemeinden schwer vorstellbares Gerangel um die Besetzung des Überprüfungsausschusses der Marktgemeinde Matrei. Für diesen Ausschuss hat die Opposition in der laufenden Periode Maria Niederegger nominiert, die als kundige Buchhalterin und Matreier Budget-Insiderin gilt. Weil Niederegger aus persönlichen Gründen diese Funktion für ca. ein Jahr nicht ausüben kann, könnte die Opposition ihr Kontrollrecht ganz verlieren.

Der juristische Sachverhalt ist komplex. In Matrei ist das Nachrücken in Ausschüsse bei Verhinderung eines Mitglieds nicht vorgesehen. Bernd Hradecky: „Wir wollten das natürlich, wurden im Gemeinderat aber niedergestimmt“. Deshalb müsste der Platz von Niederegger eigentlich leer bleiben. So will es in diesem Fall die Gemeindeordnung. Trotzdem überweist die Gemeinde seit zwei Monaten an Andreas Rainer von der Matreier Liste, der Niederegger im Gemeinderat vertritt, Zahlungen für Ausschuss-Tätigkeit.

Rainer hat wenig Erfahrung in Finanzangelegenheiten. Er will weder dieses Geld noch den Ausschuss-Posten und wundert sich. Nicht er, sondern Bernd Hradecky sollte eigentlich das Kontrollrecht der Opposition ausüben. Doch Hradecky wird von der Köll-Fraktion nur dann akzeptiert, wenn Maria Niederegger schriftlich gleich für die gesamte Funktionsperiode (!) auf ihren Ausschusssitz verzichtet. Das will die Opposition nicht, damit die Fachfrau später auf ihren Platz zurückkehren kann.

So tagt vor dem Hintergrund einer weiterhin akuten Finanzkrise und diverser Warnungen der Kontrollbehörden am Freitag um 16.00 Uhr der Überprüfungsausschuss der Gemeinde Matrei ohne Beisein eines Mitglieds der Opposition. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird das wohl weiterhin so bleiben.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

Detektor
vor 8 Jahren

Kaum zu glauben - eine kritische Meldung über Köll und nicht (wie sonst die Regel) zwei Dutzend ellenlanger Postings dazu aus dem Iseltal, sondern absolutes Schweigen! Nicht nur das Fernbleiben der gesamten Köll-Brigade wegen "zufälliger" Terminkollisionen, sondern auch diese kollektive Enthaltung von jedweden Verteidigungsphrasen ist mehr als auffallend; hat es wirklich allen die Rede verschlagen?

 
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bergfex
vor 8 Jahren

Der Köll sieht aber angefüttert aus .

 
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