Speziell Matrei ist dem Liftkaiser touristisch einigermaßen ausgeliefert, der dortige Bürgermeister Andreas Köll ist in Personalunion auch Geschäftsführer der Bergbahnen, an die er mittlerweile sogar einen gemeindeeigenen Fußballplatz verkaufte, um Geld in die ausgetrocknete Gemeindekasse zu spülen. Im Gegenzug darf sich Schultz bei seinen Osttiroler Projekten seit jeher über großzügige Förderungen von Land, TVBO und OIG sowie über exzellente Betriebskonditionen freuen, etwa bei der Verrechnung von Wasser und Strom.
Jetzt passiert im Pustertal und seinen Seitentälern, was schon länger vermutet wurde. Nach einer jahrelangen Blockade der Skischaukel Sillian-Sexten kommt das Projekt nun richtig in die Gänge und wird planerisch – wie sollte es anders sein – auf Schultzsche Dimensionen zurecht gebogen. Der Abfaltersbacher Unternehmer und HELLA-Eigentümer Franz Kraler lief als Osttiroler Investor 15 Jahre lang von Pontius zu Pilatus und holte sich eine Abfuhr nach der anderen bei allen Förder- und Genehmigungsinstanzen des Landes Tirol. Nicht zuletzt Andreas Köll – seinem Arbeit- und Geldgeber Schultz verpflichtet – tat als damals noch mächtiger Regionalpolitiker wenig, um Kralers Pläne zu fördern.
Was jetzt in Sillian Tagesgespräch ist, sprengt allerdings bisherige Planungen und Dimensionen. Wollte Franz Kraler mit seiner „Erlebniswelt Dolomiten“ noch zum Füllhornsattel, um von Osttirol skitechnisch nach Sexten überzusetzen, wird jetzt der Hochgruben zur Drehscheibe der Planung einer Gesellschaft, die nach diesem Berg benannt ist und je zur Hälfte den großen Tourismus-Zampanos gehört: Heinz Schultz und der Drei Zinnen AG. Bei den Südtirolern hat der Speck- und Liftkaiser Franz Senfter das Sagen. Franz Kraler ist aus dem Spiel.
Schultz und Senfter werden nicht kleckern, soviel ist fix. Diese beiden lassen sich auch nicht gerne von Umweltschützern aufhalten. Der eine hat den direkten Draht in die Tiroler Landesregierung, der andere jenen in die politischen Machtzentren Südtirols. Also wird kühn geplant. Der Kleinen Zeitung verriet Heinz Schultz nicht viel, aber genug: „Die Talstation der Verbindungsbahn ist im Bereich der Talstation der Thurntaler Seilbahn geplant.“ Über eine Mittelstation im Bereich Gschwendt soll es dann zur Bergstation auf dem Hochgruben weitergehen, zitiert das Kleinformat den Zillertaler. Das würde nicht mehr und nicht weniger bedeuten als eine direkte Seilbahn-Ankoppelung von Sexten bis Außervillgraten – quer über den Talboden!
Während also in Lienz darüber diskutiert wird, wie man mit den beschaulichen, vor allem bei der Bevölkerung der Dolomitenstadt beliebten Skigebieten umgeht, die sich in öffentlicher Hand befinden, scharren zwei touristische Großunternehmer im Oberland in den Startlöchern, um sich horrende Förderungen für eine gigantische Skischaukel abzuholen. Die Drei Zinnen AG hofft – wie berichtet – auf satte 30 Millionen Euro aus Südtirol, Schultz wird auch ordentlich hoch ansetzen und dabei wie gewohnt den TVBO und die OIG in den Schwitzkasten nehmen. Beim Verband sitzt sein Matrei-Geschäftsführer Andreas Köll im Vorstand, bei der OIG ist Köll der wichtigste Einflüsterer von Geschäftsführer Karl Poppeller.
Klimawandel hin, schneearme Winter her – Schultz und Senfter schaukeln sich an einem Großprojekt auf, das – konsequent zu Ende gedacht – auch einen Kartenverbund zwischen den Liftkaisern bringen kann. Mit einem Ticket von San Martino di Castrozza bis zum Mölltaler Gletscher, von Cortina bis Kals! Frau Holle reibt sich die Augen und schüttelt einen letzten Trumpf der Natur aus dem Ärmel: die Umweltverträglichkeitsprüfung.
13 Postings
Super das wird eins von den besten Schigebieten weitum. Ach hätte Lienz doch nur den Schultz den Hochstein damals verkauft dann könnten die von dem Kuchen auch was abhaben. Der Neid ist ein Schwe..
beobachter52 hat das klar erkannt EsReichtJetztEntgültig genauso ist es
Zum Glück investiert jemand in Osttirol! Wenn unsere strengen Umweltschutzgesetze eingehalten werden, und dafür ist die UVP da, ist mir lieber, bei uns werden Arbeitsplätze geschaffen, als wo anders.
Das ist die Frage, wieweit diese Investition Osttirol nützt. Man wird sehen, welche Firman da beim Bau zum Zug kommen, weiters, wer der Bauträger ist: Schultz mit einer österreichischen Firma, Gmbh oder Drei Zinnen AG als italienische Firma .
Für die LBB wirs es ziemlich eng werden, weil die Anbindung durch die Pustertalbahn z.Bsp. an Vierschach schon sehr bequem ist. Das verbundene Schigebiet ist zudem sehr attraktiv!
Die Zeiten sind längst vorbei, wo die Wertschöpfung an der Staatsgrenze ende. Wir sollten größer Denken und Lienz bis Bruneck als touristische Region sehen. Hochwertige Infrastruktur ist dringend notwendig. Wir können uns den Luxus leider nicht leisten, ein Projekt abzulehnen, nur weil es auch anderen nützen wird.
Wenn man will ...
Gutes Nächtle, schlafmütziger LBB
Wertschöpfung für die Region -ADIEU, es ist traurig mitansehen zu müssen wie unsere eigenen Skigebiete sich am Rande des Ruins befinden und der Kommunal- und Landespolitik nichts besseres einfällt Unmengen an Steuergeldern in größenwahnsinnige Projekte stecken, von deren Wertschöpfung nicht die Region sondern ausschließlich Konzerne profitieren - deren Gewinne auf der einen Seite nur zur Deckung der Verluste in anderen Unternehmensbereichen verwendet werden - eines sollte daher jedem Befürworter bewusst sein, Konzerne wie die im Artikel genannten zahlen nur verhältnismäßig wenig Steuern, dieses Geld fließt zum Großteil zurück in die eigene Tasche und fördert ausschließlich den Konzernwachstum und den Ausverkauf unserer Region!!!
Verrückt, dass manche Leute immer noch glauben, man kann die Umweltveränderungen einfach ignorieren und so tun, als ob alles noch wie vor 30 Jahren ist. Fällt diesen Herrschaften eigentlich auf, dass wir immer schneeärmere Winter haben und der Aufwand der Beschneiung immer größer und teurer werden wird. Dies wird auch die Preise weiter anziehen lassen, die Folge wird der Schwund von Gästen sein. Wozu also dieser Irrsinn alles noch größer und kommerzieller zu gestalten, nur dass manch Reicher noch mehr Geld scheffelt, zumindest glaubt man offenbar daran. Wenn man heute in ORF 1 die Doku mit Leonardo di Caprio über den Klimawandel gesehen hat, sollten doch wohl jedem die Augen aufgehen, was es geläutet hat, da der Mensch weltweit die Natur zerstört und sich Untertan macht. Eine Schischaukel nach Sexten würde wohl auch nur wieder so ein Schritt sein, denn irgendwo müssen die Schifahrer ja runter fahren, um zum Thurntaler zu gelangen. Also roden wir auch hier wieder eine Piste in den Wald, was solls, pfeifen wir auf alles, Hauptsache wir machen es wie Trump und ignorieren die Klimaveränderungen, "da sie ja nicht vom Menschen stammen"... haha, ich müßte darüber lachen, wenn das Ganze nicht längst zum Weinen wäre. Leute, es hat seit 2 Monaten keinen ordentlichen Niederschlag mehr gegeben und es hat seit Wochen eine Dauerkälte, auch eine Folge des Klimawandels, denn Europa wird als Folge des Erlahmens des Golfstromes immer kälter werden, blöd nur, dass dadurch noch weniger Schnee kommen wird, da die Tiefdruckgebiete ausbleiben werden. Ich glaube, es hat schon begonnen.
Gott sei Dank investieren Schulz und Senfter mit ihren Gesellschaften in Sillian und bieten den Einheimischen die Möglichkeit am Kuchen mitzunaschen. Franz Kraler, noch immer aktiv beteiligt, und Franz Senfter haben mit ihren Unternehmen gezeigt, dass sie wissen was sie tun. Und die Familie Schulz hat dies ja ohnehin schon gezeigt. Förderungen erhalten ja immer die, die selber investieren und wenn letztendlich das ganze Pustertal profitiert, verdienen diese Herren unsere ungeteilte Anerkennung. Für Skiurlauber zählen Anzahl der Liftanlagen und Pistenkilometer, und die werden geschaffen. Unberührte Natur für den sanften Tourismus steht noch mehr als genug zur Verfügung.
Wäre es nicht dolomitenstadt.at, wenn sie nicht aus einem (aus der Kleinen entnommenen) Bericht über die Schischaukel Sillian-Sexten einen Anti-Köll-Bericht machen würden! Dass Schulz, Kraler und die Helmbahnen an einem Strang ziehen, ist super - und höchste Zeit! Die einzige Änderung gegenüber dem von Franz Kraler und co. versuchten Projekt ist die Verlegung der Talstation zur jetzigen Thurntaler-Talsation, also etwa 200 m weiter nördlich. Damit kommt man mit einem Parkplatz aus und die Gäste können leichter von einem Schigebiet ins andere wechseln. Die Bergstation Hochgruben oder Füllhorn macht wohl keinen Unterschied und ist wahrscheinlich durch die Erreichbarkeit von Sexten herauf bedingt. Aus je 200 m Verlegung der Tal- bzw. Berstation macht dolomitenstadt.at "eine gigantische Schischaukel", ein Großprojekt von San Martino bis zum Mölltaler Gletscher - und Franz Kraler sei auch aus dem Spiel (was aber lt. KZ, auf die sich ja der Bericht beruft), gar nicht der Fall ist! Dass Lienz einen Investor vor Jahren selbstbewusst abgelehnt und sich mit der Fehlplanung am Hochstein (Ostitrodler statt Ausbau der Sektionen II und III) in diese heutige Situation gebracht hat, dafür können weder die Sillianer noch die Sextener ....
Bitte Hr. Pirkner, etwas objektiver. Ich mag ihre Meinungsartikel sehr gerne. Wie wäre es, diese Geschichten ganz klar zu trennen - Tatsachenbericht / Meinungsbericht. Sicher ist die blanken Faktenlage allein nicht so reißerisch, aber mir als Leser gibt es leichter die Möglichkeit, mir ein Bild davon zu machen. In unserem kleinen Landl ist es leider sehr schwer, sich objekt eine Meinung zu machen, obwohl es uns allen doch am Herzen liegen sollte, geminsam etwas weiter zu bringen. Dieser Neid, diese Missgunst, diese usw. .
PS: Ich bin kein Köll-Fan, kein Köll-Gegner, kein Schultz... sondern einfach ein Leser, der kompetent informiert werden will. Und das machen Sie ja bekanntlich gut. In Osttirol ist ja jedes Medium gefärbt, bleiben Sie farblos.
ja, warum nimmt man nicht tatsächlich den Hochstein für Ausbaupläne her, es gäbe schon eine fertige Piste, es fehlen nur moderne Aufstiegshilfen. Und schon würde der Lienzer Hausberg wieder mit Skifahrern belebt werden. Vielleicht schaffen die Lokalverantwortlichen doch mal ein Überspringen ihrer Schatten und entwickeln ein ordentliches Konzept, ohne wieder unberührte Natur im Oberland zerstören zu müssen!!
es is irgendwie witzig symbolic ..... im 5. kommentar weiter oben widersprichst du deiner eigenen meinung - lies mal: ...symbolic... vor 4 Tagen Verrückt, dass manche Leute immer noch glauben, man kann die Umweltveränderungen einfach ignorieren und so tun, als ob alles noch wie vor 30 Jahren ist. Fällt diesen Herrschaften eigentlich auf, dass wir immer schneeärmere Winter haben und der Aufwand der Beschneiung immer größer und teurer werden wird. Dies wird auch die Preise weiter anziehen lassen, die Folge wird der Schwund von Gästen sein. Wozu also dieser Irrsinn alles noch größer und kommerzieller zu gestalten, nur dass manch Reicher noch mehr Geld scheffelt, zumindest glaubt man offenbar daran. Wenn man heute in ORF 1 die Doku mit Leonardo di Caprio über den Klimawandel gesehen hat, sollten doch wohl jedem die Augen aufgehen, was es geläutet hat, da der Mensch weltweit die Natur zerstört und sich Untertan macht. Eine Schischaukel nach Sexten würde wohl auch nur wieder so ein Schritt sein, denn irgendwo müssen die Schifahrer ja runter fahren, um zum Thurntaler zu gelangen. Also roden wir auch hier wieder eine Piste in den Wald, was solls, pfeifen wir auf alles, Hauptsache wir machen es wie Trump und ignorieren die Klimaveränderungen, "da sie ja nicht vom Menschen stammen"... haha, ich müßte darüber lachen, wenn das Ganze nicht längst zum Weinen wäre. Leute, es hat seit 2 Monaten keinen ordentlichen Niederschlag mehr gegeben und es hat seit Wochen eine Dauerkälte, auch eine Folge des Klimawandels, denn Europa wird als Folge des Erlahmens des Golfstromes immer kälter werden, blöd nur, dass dadurch noch weniger Schnee kommen wird, da die Tiefdruckgebiete ausbleiben werden. Ich glaube, es hat schon begonnen. .. die folge wird der schwund von gästen sein .... komisch, genau das was jetzt schon am hochstein der fall is :) und dass es mit der jetzigen infrastrukutur nicht läuft is ja mitllerwiele bewiesen. machts also einen unterschied ob am hochstein wald gerodet wird oder in sillian ..... denk mal drüber nach ;)
wenn man Schulz seinerzeit nicht abgelehnt hätte wäre der Hochstein heute das beste Schigebiet südlich der Alpen, jetzt ists zu spät
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