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Lienz: Pflasterung der Andrä Kranz-Gasse teurer als geplant

665.000 statt 500.000 Euro sind nun veranschlagt – Terminstress für Bauunternehmen.

Am Montag, 18. April beginnen die Arbeiten zur Pflasterung der Andrä Kranz-Gasse in Lienz. Betroffen ist auch der östlichste Teil des Johannesplatzes. Nicht einbezogen wird vorerst der Bereich unter den Lauben, die auf privaten Servitutsflächen stehen. Erst im Februar dieses Jahres wurden die Kosten für diese Arbeiten vom Gemeinderat mit 500.000 Euro veranschlagt.

Jetzt liegen die Offerte der Baufirmen auf dem Tisch und sind wesentlich höher, was mit Materialverteuerung argumentiert wird. Billigstbieter Swietelsky hat um 642.589 Euro angeboten. Zu diesem Betrag kommen noch mehr als 20.000 Euro für elektrotechnische Arbeiten, darunter die Verkabelung für die Weihnachtsbeleuchtung. In Summe muss die Stadt nun rund 665.000 Euro hinblättern. Sie kommen aus dem Topf für „diverse Straßenbauten“, der mit 1,5 Millionen Euro für das Jahr 2017 gefüllt ist. Damit verschlingt die kurze Innenstadtgasse heuer mehr als 40 Prozent des städtischen Straßenbaubudgets.

Obwohl die Baufirma vorschlägt, das Projekt erst im Herbst in Angriff zu nehmen und auch Teile der ÖVP im Gemeinderat diese Vorgangsweise begrüßen würden, beharrt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik auf dem sofortigen Baubeginn: „Der beauftragte Planer Arnold Bodner warnt davor, dass wir im Herbst durch Wetterkapriolen und frühen Frost Probleme bekommen könnten. Von diesem Risiko rät Bodner ab und ich will nicht klüger sein als unser Experte.“ Die Termindiskussion entzündet sich vor allem deshalb immer wieder, weil die Geschäfte und Gastronomiebetriebe an der Gasse Umsatzeinbußen befürchten und sich sorgen, dass die Arbeiten bis zum Beginn der Hochsaison nicht abgeschlossen sein könnten.

Stadtbaumeister Klaus Seirer stellte klar, dass Swietelsky keine Probleme sehe, bis zum 3. Juli das Projekt abzuschließen: „Das Risiko liegt eher bei den Kanalanschlüssen der Anrainer. Wenn es hier unerwartete Wünsche gibt, wie bei vergleichbaren Projekten, dann kann es knapp werden.“ Deshalb habe man versucht, schon im Vorfeld alle möglichen Wünsche der Hauseigentümer zu klären.

Dennoch wurde auf Anregung der ÖVP beschlossen, dem Bestbieter Swietelsky ein Pönale für den Fall aufzuzwingen, dass die Termine nicht eingehalten werden. Geht der Baukonzern nicht darauf ein, „dann nehmen wir einen anderen Anbieter, der das akzeptiert“, erklärte die Bürgermeisterin. Die Betriebe an der Straße werden mit einer eigenen Kampagne des Stadtmarketings unterstützt und alle, die Gastgärten betreiben, zahlen die Gebühren für die Nutzung öffentlichen Gutes heuer erst ab Fertigstellung der Bauarbeiten, auch wenn schon derzeit die Tische auf der Gasse stehen.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

8 Postings

wisdom of crowds
vor 7 Jahren

Schade, dass der Bereich unter den Lauben nicht gleich mitgemacht wird. Ich freue mich jedenfalls auf einen weiteren schönen Bereich in der Innenstadt. Hoffentlich kann der Hauptplatz ebenfalls bald neu gestaltet werden.

 
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bergfex
vor 7 Jahren

Erst im Februar dieses Jahres wurden die Kosten für diese Arbeiten vom Gemeinderat mit 500.000 Euro veranschlagt....... .......In Summe muss die Stadt nun rund 665.000 Euro hinblättern.....

Ich kann nicht sagen :" Es kostet so und so viel", wenn ich kein Angebot habe. Das müsste die studierte Architecktin wohl wissen .

 
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    chiller336
    vor 7 Jahren

    in diesem fall wird wohl der stadtbaumeister dafür verantwortlich sein - er steht ja für bauliche maßnahmen und in folge auch angebote gerade ... nehm i mal an

     
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      gruenxi
      vor 7 Jahren

      Es ist für den Normalbürger nicht verständlich, dass ein Projekt innerhalb von 2 Monaten um gute 30% teurer wird. Hat die Stadt keine kompetente Leute - egal ob Politiker oder Beamte - zur Verfügung ?

       
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chiller336
vor 7 Jahren

diese enormen kosten sind der erste wahnsinn für a paar meter straßenneugestaltung, aber die bauzeit quasi in die beste zeit im jahr zu verlegen grenzt an totale unfähigkeit der verantwortlichen. bereits letztes jahr im herbst wäre die durchführung bestens möglich gewesen, nächster termin heuriges frühjahr ... nein, man muss es in der schönsten zeit im jahr machen - willkommen in schildbürga. 2,5 monate bauzeit wären durchaus auch im kommenden herbst machbar, denn vor dezember isses doch bei uns selten gefroren - sogar die baufirma steht für diese lösung. und der dolomitenmann is für mich persönlich keine ausrede .... dann muss die startstrecke bzw die zielstrecke eben mal abgeändert werden. offenbar versucht man mit aller gewalt die touristen aus lienz fernzuhalten - gratulation an die bestimmer ?? .... pikantes detail am rande: man war nicht mal dazu in der lage, die benötigten pflastersteine fristgerecht zu bestellen, sodaß ein lieferengpaß besteht ....

 
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Kilian1990
vor 7 Jahren

Gehts um Lienz und die Blanik, dann wird aus jedem Furz ein Bericht gemacht. Gehts aber um gewisse (schwarze) Bürgermeister, dann wird alles nur kritisiert und es ist alles zu teuer.

 
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Maussi
vor 7 Jahren

Bleibt nur zu hoffen, dass die Baustelle schneller fertig ist, als wie bei der alten Mühle. Jeder weiß, dass die Baufirmen jetzt am meisten zu tun haben und deshalb jetzt am teuersten sind. Im sich du.. und unschuldig stellen ist sie gut unsere Frau Bürgermeisterin. Aber es ist ja auch nicht ihr eigenes Geld!

 
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    bergfex
    vor 7 Jahren

    Ich denke in der Stadtführung nimmt der Dilletantismus enorme Formen an.

     
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