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Dieser große Acker mitten im Talboden gehört dem Land Tirol und ist bislang in dessen Plänen für agrarische Vorsorgeflächen nicht enthalten. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Dieser große Acker mitten im Talboden gehört dem Land Tirol und ist bislang in dessen Plänen für agrarische Vorsorgeflächen nicht enthalten. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Agrarflächen: Frieden zwischen Bürgermeistern und Land

Entspannendes Treffen der Ortschefs des Lienzer Beckens mit Landesrat Tratter.

„Die Gespräche bei Landesrat Tratter haben die Lage entspannt. Die Einwände der Gemeinden werden berücksichtigt, es wird alles noch einmal in Ruhe geprüft“, so resümiert eine sichtlich zufriedene Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik die Gespräche des Talboden-Gemeindechefs bei Landesrat Johannes Tratter am Mittwoch, 31. Mai in Innsbruck. Die 15 Gemeinden des Planungsverbandes Lienz und Umgebung – zu denen übrigens auch Assling, Schlaiten und Ainet zählen – waren von einem Verordnungsentwurf des Landes überrascht worden, der Vorhalteflächen für den Ackerbau im Großraum Lienz unter besonderen Schutz stellen will und in der Zonierung nicht auf die Raumordnungspläne der Gemeinden einging. Am „Tag danach“ klingt alles wie ein Missverständnis. Blanik bestätigt, dass der von der ÖVP-Bauernfraktion rund um den Landtagsabgeordneten Hermann Kuenz eingebrachte Entwurf sich offenbar verselbstständigte und Johannes Tratter den Gemeinden versicherte, dass ihre Vorschläge und Einwände bei der endgültigen Ausweisung berücksichtigt werden. Das bestätigt auch der Bürgermeister der zweitgrößten Talbodengemeinde Nußdorf-Debant, Andreas Pfurner: „Es war ein absolut positives Treffen. Unsere Stellungnahmen werden geprüft. Die Raumordnungsfachplaner Thomas Kranebitter und Wolfgang Mayr waren ja auch dabei.“ Er sei jedenfalls zufrieden und beruhigt. Der Obmann des Planungsverbandes und Dölsacher Bürgermeister Josef Mair gibt sich gegenüber dolomitenstadt.at noch etwas verschlossener: „Wir werden die Ergebnisse dieser Sitzung gemeinsam im Planungsverband beraten und dann mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gehen.“ In der Zwischenzeit gewinnt die Diskussion aber über die gemeindepolitische Ebene hinaus an Brisanz. Etwa durch den Umstand, dass ausgerechnet das große Feld der Landwirtschaftlichen Lehranstalt nicht in der schutzbedürftigen Agrarflächenzone zu finden ist. Es gehört dem Land Tirol. Angesprochen auf diesen Umstand findet auch Martin Mayerl, Landtagsabgeordneter der ÖVP und Bauernbündler, keine Erklärung: „Das ist natürlich bestes Ackerland. Warum es nicht ausgewiesen ist, kann ich nicht sagen. Es könnte mit den noch in Arbeit befindlichen Raumordnungsplänen der Stadt Lienz zusammenhängen.“ Auch der Direktor der LLA habe keine Erklärung für die Aussparung dieser Fläche, versichert Mayerl, der trotz der Rangeleien der letzten Tage die Diskussion für wichtig und fruchtbringend hält: „Auch beim gestrigen Meeting mit Landesrat Tratter stand außer Streit, dass der Schutz landwirtschaftlicher Flächen für die Zukunft wichtig ist. Der Schlüssel dazu ist die Bodenbonität, also die Bewertung der Qualität landwirtschaftlicher Flächen.“ Was dann konkret zur Vorsorgefläche werde, das würde in direkter Abstimmung mit den Raumordnungsplänen der Gemeinden und in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen in ein und der selben Abteilung des Landes behandelt, was auch den zusätzlichen Aufwand in Grenzen halte. Bis zum Herbst sollen die Ackerzonen im Lienzer Becken fixiert sein.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Gerangel im Talboden um Vorsorgeflächen für Ackerbau

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3 Postings

promi
vor 7 Jahren

ach darum wollte man den Radweg zur Drau verlegen, alles klar.

 
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adolack
vor 7 Jahren

Kuenz ist immer bei den Drüberfahrern dabei und vertritt stets das Land gegenüber Osttirol, aber nie Osttirol in Innsbruck! Deswegen war er wohl auch auf der Landesliste? Mayerl ist da viel ausgleichender und arbeitet zumindest nicht gegen Osttirol...

 
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Franz Brugger
vor 7 Jahren

Es ist zu hoffen, dass man da nicht über Privatbesitzer, welche schon seit Jahren ein kleines Grundstück, zumeist über Erbe besitzen darüber fährt.

Gälte es nich vorerst, Flächen die jetzt aktiv landwirtschaftlich bewirtschaftet werden und im Besitz von Landwirten oder landwirtschaftlichen Unternehmungen sind, daher Ertrag bringen als Vorsorgefläche zu definieren?

 
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