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„Man hat hier fast alles, was man zu Hause hat, nur mehr.“

Lea Kurz aus St. Lorenzen studiert Biologie und möchte im Herbst aufs Medienkolleg wechseln.

Das Interesse von Lea Kurz am Biologiestudium kommt nicht von ungefähr – Ihr Papa ist Biologe und ihre Tante als Mikrobiologin tätig – es liegt also quasi in der Familie. Ursprünglich wollte die St. Lorenzenerin Medizin studieren. Da war der Aufnahmetest aber eine zu hohe Hürde, auch Sport stand einmal im Raum, ebenso wie Veterinärmedizin. Letzten Endes wurde es dann Biologie. Ziemlich passend, ist die Biologie ja die Grundlage für alle genannten Studienrichtungen. Relativ früh war klar, dass sie in Tirols Landeshauptstadt studieren möchte: „Es wurde in Innsbruck angeboten, da dachte ich mir: „Ich fahre jetzt nicht extra nach Wien, wenn ich es auch hier machen kann.“ Weiters gibt es vor allem in Innsbruck im Anschluss an das Bachelorstudium gute und viele Möglichkeiten, einen Master zu absolvieren.“ Die Aufnahme ins Biologiestudium gestaltete sich problemlos. „Es gab zwar wegen der etwas über 200 Anmeldungen einen Aufnahmetest, jedoch kamen zum Test weniger. Deswegen wurde letzten Endes jeder, der daran teilgenommen hat, aufgenommen.“ Aktuell hält sich der Lernaufwand in Grenzen, das war am Beginn nicht so. „Ich hatte viel aufzuholen, da wir viele Sachen in der Schule so noch nicht behandelt hatten. Mittlerweile geht’s aber recht gut.“ Grundsätzlich ist das Studium durchaus praxisorientiert, erzählt mir die 19-Jährige: „In Kleingruppen werden biologische Arbeitstechniken vermittelt, auch Tiere durften wir schon sezieren.“
Lea Kurz, gezeichnet von Linda Steiner.
Auch wenn ihr das Studium an sich gefällt: Im Herbst möchte die Neo-Innsbruckerin trotzdem einen anderen Weg einschlagen. „Ich bewerbe mich da für das Medienkolleg in Innsbruck. Dort stehen Sachen wie Journalismus, Fotografie, Videoproduktion oder auch Webdesign auf dem Plan.“ Nach einer Dauer von zwei Jahren, mit dem Abschluss des Diploms, bietet sich die Möglichkeit der Tätigkeit in einer Redaktion, als Journalistin oder in der Werbebranche – aber auch selbstständig kann sie sich machen. Damit glaubt Lea, endlich das gefunden zu haben, was sie wirklich machen will und wovon sie glaubt, dass ihr das besser gefällt. Es gibt auch Fachhochschulen in Salzburg oder Graz, bei denen muss man sich aber schon vorher auf einen Zweig festlegen, beispielsweise Journalismus. Das ist beim Medienkolleg nicht der Fall – hier erhält man Unterricht in allen möglichen Bereichen. „Ich kann mir gut vorstellen, danach eventuell aufbauend darauf etwas vertiefend zu studieren, immerhin habe ich dann schon eine theoretische sowie auch praktische Vorstellung von den einzelnen Bereichen.“ Auch wenn sie weiß, dass sie im Herbst die Berufung möglicherweise wechseln wird, macht sie die Prüfungen in diesem Semester noch, weil sie die ECTS-Anrechnungspunkte als Nachweis für öffentliche Stellen benötigt. Für das Medienkolleg gab es auch einen Aufnahmetest. „120 Leute bewerben sich dafür in etwa und 30 werden angenommen. Das Aufnahmeverfahren untergliedert sich in einen Test und ein Aufnahmegespräch, das mit 70 Prozent ins Gewicht fällt.“ Im Juli bekommt sie dann Bescheid über den Ausgang des Aufnahmeverfahrens. Wenn es damit nicht klappt, studiert sie entweder weiter Biologie, oder sucht nach anderen Ausbildungsmöglichkeiten in Richtung Medienverarbeitung. „Wenn ich etwas wirklich machen will, dann macht mir auch ein Ortswechsel nichts aus.“ In der Landeshauptstadt wohnt Lea seit Studienbeginn in einem Studentenheim. Am Anfang war es schon ein ziemlicher Sprung von St. Lorenzen in die Tiroler Landeshauptstadt, örtlich und auch kulturell, erzählt sie mir schmunzelnd. „Ich habe mich dann aber relativ schnell eingelebt. Hier und wahrscheinlich überall sind die Studenten total locker und aufgeschlossen. Da findet man schnell Freunde.“ Wie steht’s mit einer möglichen Rückkehr in die Heimat? „Zurückkommen mache ich eher von den Jobmöglichkeiten abhängig, wobei die Heimat schon ihren Reiz hat. Alles in allem komme ich gern nach Hause, speziell wegen meiner Familie.“ Innsbruck allgemein erinnert sie sehr an die Heimat, vor allem das Erscheinungsbild, „man hat hier eigentlich fast alles, was man zu Hause hat, nur mehr.“ So richtig niederlassen will sich die Studentin aber nicht. „Ich möchte immer mal wieder reisen, vielleicht auch mal hier und da arbeiten, einfach Erfahrungen sammeln.“ Wir wünschen alles Gute!
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