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Hallenbad blieb im Kostenrahmen und kostet weiter viel

Eine halbe Million Euro reiner Betriebsabgang – Sauna hat noch Luft nach oben.

Die gute Nachricht trug Bürgermeisterin Elisabeth Blanik dem Lienzer Gemeinderat in der Sitzung vom 11. Oktober vor: Der Aus- und Umbau des Hallenbades wurde exakt im kalkulierten Kostenrahmen bewerkstelligt. 14.474.000 Euro standen im Voranschlag, 14.526.000 Euro sind es geworden. Hätte man nicht 105.000 Euro an den ehemaligen Saunapächter Kurt Brunner überweisen müssen, wäre der Kostenrahmen sogar leicht unterschritten worden. Zur Sicherheit gibt es noch eine Bankgarantie über 474.000 Euro vom Generalunternehmer PORR, falls nachträglich noch Mängel auftreten sollten. Den Großteil der Kosten für das Bad und auch die zusätzlich anfallenden Kosten für die Adaptierung des Freibades (326.065 Euro) stemmte die Stadt selbst, aus Rücklagen und mit einem 10,7 Millionen Euro Bankdarlehen, das in den nächsten Jahren abgestottert wird.

Womit auch schon die Kehrseite der Medaille angesprochen ist. FPÖ-Gemeinderat Sepp Blasisker stellte an seinen Bruder, den Lienzer Finanzkämmerer Peter Blasisker die Frage aller Fragen: „Wie läuft denn der Betrieb und kann man schon sagen, wie das wirtschaftliche Ergebnis ist?“ Der Beamte räumte zwar ein, dass man nach einem Dreivierteljahr erst Hochrechnungen habe, weil beispielsweise Jahresenergiekosten noch nicht final vorliegen, aber eine ernüchternde Zahl nannte Peter Blasisker doch: „Es wird eine halbe Million Euro reinen Betriebsabgang geben, bisher waren das zwischen 300.000 und 400.000 Euro. Dazu kommen natürlich die Rückzahlungen.“

In den nächsten Jahren wird das Dolomitenbad in Summe jeweils mehr als eine Million Euro an Abgang im jährlichen Stadtbudget erzeugen. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik fand aber selbst an dieser Lage noch ein Gutes: „Uns retten massiv die niedrigen Zinsen. Möge dieses Zinsniveau noch lange so bleiben.“ Und Grün-Gemeinderätin Gerlinde Kieberl verwies auf ein weiteres Plus: die Energiebilanz des neuen Bades sei vorbildlich. Das bestätigte auch der Finanzkämmerer. Obwohl das Bad ein Drittel mehr Wasserfläche und eine sehr große Sauna aufheizen muss, braucht es weniger Energie als das alte Hallenbad.

Sportausschuss-Obmann Siegfried Schatz (SPÖ) hatte auch noch ein Trostpflaster parat: „Wir erreichen bald 100.000 Eintritte ins Hallenbad und 10.000 Eintritte in die Sauna. Das ist ein gutes Ergebnis. Bei der Sauna ist aber noch Luft nach oben.“ Tatsächlich ist die sehr große und aufwändig gefertigte Schwitzzone das Sorgenkind der Betreiber. Eine Werbekampagne soll jetzt für mehr Besucher und eine bessere Auslastung sorgen. Außerdem sind Umbauten im Ruhebereich geplant. Und das Hallenbad wird mehr Liegen bekommen – wenn das Geld dafür genehmigt wird.

Das um- und ausgebaute Lienzer Hallenbad wird gut besucht, schreibt aber dennoch rote Zahlen. Foto: Wolfgang C. Retter
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

14 Postings

dolomit
vor 6 Jahren

Um einen Abgang beim Hallenbad zu vermeiden hätte ich ein bewährtes Mittel (wurde von der Stadtgemeinde bereits am Hochstein erprobt) am Sonntag und Montag ist Ruhetag und Dienstag bis Samstag wird nicht aufgesperrt. Auf Wünsche der Bevölkerung wird ohnedies nicht einge-gangen bzw. gar nicht reagiert z.B. öffnen des Hallen-bades um 9,00 Uhr (wäre ja nur für Frauen und Pensio-nisten) usw. aber jeder weitere Kommentar ist ja zwecklos.

 
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hoerzuOT
vor 6 Jahren

Ich finde das Schwimmbad und die Sauna sehr gut gelungen! Es mag vielleicht nicht nach jedermannsGeschmack sein, doch ist es für eine Kleinstadt durchaus representativ und tut seinen Zweck. Die Baukosten blieben im Rahmen - auch nicht unwesentlich.

" Jedem recht getan, ist eine Kunst die niemand kann."

Lieber Osttiroler, seid doch froh dankbar--nicht immer schimpfen! Ist doch toll, was euch Lienz bietet.

 
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    Franz Brugger
    vor 6 Jahren

    Es geht gnom, felix1960 und hot-doc a wohl nicht um "jedermans" Geschmack, sondern schlicht und einfach um Funktionalität.

    Diese ist bei der Lienzer Sauna im Vergleich zu anderen nicht gegeben.

    Und, das darf man schon bemängeln, weil da wurde lange geplant (oder doch nicht?) und es wurde ja auch ein Honorar gezahlt.

    Auch sollte man "Jederfrau's" Befinden zum "Beschau-Planschbecken" samt Liegeplätzen erheben.

     
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      hoerzuOT
      vor 6 Jahren

      dann sollten Sie und sie sich am besten Ihre eigene Sauna bauen. Ganz nach den individuellen Wünschen und Vorstellungen.

       
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    ☹@hoerzuOT, klingst ja wie der Schatz oder die Frau Architektin Blanik.

     
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      hoerzuOT
      vor 6 Jahren

      Bin weder der eine, noch die andere...bin nur jemand der es schade findet, wenn krampfhaft das Haar in der Suppe gesucht wird. es wird viel zu viel gejammert!!

       
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Edi1913
vor 6 Jahren

Wer sich das "Vergnügen" leisten will... Wer schwitzt schon freiwillig - und kulturfremd is natürlich a nou. Russisch bolschewistisch oder skandinavisch nockert. ?

 
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gnom
vor 6 Jahren

Der Saunabereich ist meiner Meinung nach nicht überdimensioniert, sondern eine komplette Fehlplanung. Kein Tauchbecken, keine Möglichkeit sich zurückzuziehen und fernab von nervigem Dauergequassel zu relaxen. Die Liegen rund um das Planschbecken (oder auch "Nudelsuppe" ) in dem sich meist Herren zu regem Meinungsautausch zusammenfinden lädt auch nicht zum Verweilen ein. Die Sauna sollte ein Ort der Ruhe und Erholung sein, das ist hier nicht gegeben. Ich hab sie besucht um mir eine Meinung zu bilden aber prompt beschloßen auch weiterhin den Weg nach Millstatt in das Badehaus auf mich zunehmen, weil ich da bekomme was ich mir erwarte: Ruhe und Erholung

 
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    felix1960
    vor 6 Jahren

    ad gnom: kann dir nur vollkommen zustimmen- keine ausreichende Möglichkeit sich abzukühlen - keine Schwallbrausen, kein Tauchbecken. Duschen, die einem Rinnsal gleichen - keine Möglichkeit Frischluft in die "Finnische Sauna" zu bringen , kein Ruheraum, usw., usw.,. Was einem bleibt ist nur die Erkenntnis, dass Planer (Architekt) und alle Entscheidungsträger in der Gemeindestube keine Saunageher sind, andernfalls wäre es nicht zu solch einer Fehlplanung der Sauna gekommen.

     
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    Ich fahre lieber nach Villach zum baden.

     
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      hoerzuOT
      vor 6 Jahren

      und tschüss

       
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Hot doc
vor 6 Jahren

Lieber Herr Schatz: Die Sauna hat nicht Platz nach oben, sie ist einfach überdimensioniert gebaut worden. Jeder der drinnen war sieht dies so ! Wird auch unter vorgehaltener Hand von Insidern so erklärt.

 
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    Mir kommt vor, das Hallenbad ist nur wegen der Sauna umgebaut worden. Was reg ich mich auf, ich geh einfach nicht hin. Was hat sich im Hallenbad schon zum Besseren gewendet ?

     
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Edi1913
vor 6 Jahren

Da hätte man den Terminplan halt etwas überschreiten müssen. ;-) Jeder Tag wo so ein Ding nicht in Betrieb ist, verringert den Abgang, außer man führt kostendeckende Preise ein... Das ist überall so. (Warum wohl haben die Sillianer ihres still gelegt?) Ein leistbares Hallenbad im Bezirk sollte aber drin sein.

 
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