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Innsbruck ist der politische Hotspot der Olympiadiskussion. Das zeigt auch die Zahl der ausgegebenen Wahlkarten für die Volksbefragung. Foto: Expa/Groder

Innsbruck ist der politische Hotspot der Olympiadiskussion. Das zeigt auch die Zahl der ausgegebenen Wahlkarten für die Volksbefragung. Foto: Expa/Groder

Wahlkarten als Indiz für Interesse an Olympia?

In den Bezirken Innsbruck, Landeck und Schwaz ist das Thema „heißer“ als in Osttirol.

Es verwundert wenig, dass jene Tiroler Bezirke, die unmittelbar von der Abhaltung olympischer Spiele betroffen wären – allen voran die Stadt Innsbruck und ihre Umgebung – deutlich mehr Interesse für die Volksabstimmung zeigen, als der Bezirk Osttirol, an dem dieses Megaevent wohl fast ohne konkrete Auswirkungen vorübergehen würde (was man als Segen oder Fluch empfinden kann). Ein Indiz dafür ist die Anzahl der ausgegebenen Wahlkarten für das Olympia-Volksbegehren im Vergleich mit der Anzahl der Wahlkarten für die zeitgleich stattfindende Nationalratswahl.

Einfach die Balken der interaktiven Grafik anklicken zur Darstellung der konkreten Zahlen!



Generell ist die Zahl der ausgegebenen Nationalrats-Wahlkarten in ganz Tirol mit 65.544 rund doppelt so hoch wie die Zahl der für die Olympia-Abstimmung ausgegebenen 33.771 Stimmkarten. In den Bezirken Innsbruck-Land, Landeck und Schwaz wurden überdurchschnittlich viele Olympia-Stimmkarten ausgegeben, in Lienz dagegen auffallend wenig, nämlich nur ein Drittel (1.441 Karten) der Anzahl an Wahlkarten für die Nationalratswahl (4.154 Karten).

Grundsätzlich dürfte die Rechnung der wuchtigen Pro-Olympia-Fraktion rund um die ÖVP-dominierte Landesregierung aufgehen und eine Koppelung der beiden Urnengänge die Beteiligung an der Olympia-Volksbefragung deutlich erhöhen, was den Befürwortern nützt. Sollte sich die Fragestellung allerdings als nicht verfassungskonform herausstellen – was Experten wie Heinz Mayer so sehen – dann droht eine Wiederholung, die wohl mit enormen Kosten verbunden wäre und auch den „Mitnahmeeffekt“ einer großen Bundeswahl nicht mehr hätte.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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