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Leitstelle Osttirol wird nun „Soziale Servicestelle“

Aufstockung der Arbeitsplätze beim Roten Kreuz – aber veränderte Aufgabenstellung.

Die Leitstelle Osttirol war vor sechs Jahren, im März 2012, der politische Aufreger im Bezirk. Vertreter des Roten Kreuzes fühlten sich vom damaligen VP-Landesrat Anton Steixner „abgefertigt“, weil eine zentrale Leitstelle für Tirol auch die Rettungseinsätze für Osttirol koordinieren sollte. Man befürchtete einen Qualitätsverlust bei der Abwicklung von Einsätzen. Vor allem der Matreier Bürgermeister Andreas Köll und die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik versuchten aus dem Thema politisches Kapital zu schlagen. Köll attackierte Steixner scharf. Letztlich kam ein Kompromiss heraus. Steixner gestand den Osttirolern eine Außenstelle der Leitstelle Tirol zu, besetzt mit zwei Vollzeitmitarbeitern. Mittlerweile gingen sechs Jahre ins Land und die Diskussion verlief sich. Die tägliche Einsatzarbeit – auch in Osttirol – wird längst zentral koordiniert. Die Befürchtungen, mangelnde Ortskenntnis der Nordtiroler könnten Osttiroler Leben kosten, erwiesen sich als unbegründet – und nun ist die Osttiroler Außenstelle endgültig Geschichte. Bei einem Vorwahlbesuch am 21. Februar im Bezirk stellte Landeshauptmann Günther Platter ein neues „Modellprojekt“ vor, das auch die Zustimmung des Roten Kreuzes findet. Anstatt der Leitstellen-Dependance soll eine „Soziale Servicestelle Osttirol“ in den neuen Räumen des Roten Kreuzes entstehen, besetzt mit drei Vollzeit-MitarbeiterInnen. Das sei auch ein „arbeitspolitischer Impuls“, unterstrich Platter.
In der neuen, ausgebauten Rotkreuz-Zentrale in Lienz soll künftig anstatt einer Leitstellen-Dependance eine Soziale Servicestelle mit drei Angestellten eingerichtet werden. Visualisierung: Valtiner/Aberjung
Die „Soziale Servicestelle Osttirol“ soll Aufgaben der Erwachsenensozialarbeit, die Beratung von AsylwerberInnen, die Vernetzung von „Integrationsakteuren“ und die Abwicklung der Angebote des Roten Kreuzes (Sozialbegleitung, Besuchsdienst, Krisenintervention, Betreuter Fahrdienst, Jugendarbeit, Katastrophen-Hilfsdienst, etc.) abdecken. Die Stärke des Projekts liege in der Zusammenarbeit zwischen der Bezirkshauptmannschaft Lienz und dem Roten Kreuz Osttirol, betonen die Protagonisten. Die Servicestelle soll eine Sozialberatung von Montag bis Sonntag in Kombination mit dem Angebot der sozialen Dienste des Roten Kreuzes Osttirol verbinden und jeweils von drei SozialarbeiterInnen besetzt sein. „Die Bündelung von Kompetenzen im Bezirk Osttirol sorgt für eine qualitativ noch bessere Sozialberatung, die Schule machen kann und vielleicht auch für andere Bezirke interessant ist“, betont der Landeshauptmann. Rotkreuz-Bezirksstellenleiter Egon Kleinlercher pflichtet dem bei: „Durch die finanzielle Unterstützung seitens des Landes wird die Umsetzung dieses Projekts erst möglich. Von den drei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern wird eine Stelle von der BH Lienz gedeckt, zwei vom Roten Kreuz, wobei deren Lohnkosten pauschal vom Land refundiert werden. Auch die Kosten für die barrierefreien Beratungsräumlichkeiten werden dankenswerterweise zu einem großen Teil vom Land übernommen“, so Kleinlercher.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

tauernwind
vor 6 Jahren

............., in Innsbruck wo eh keine Arbeitsplätze sind kommen eben diese Zwei auch noch dazu.

Gerade solche Leitstellen und ähnliche 100% von der Digitalisierung betroffenen Institutionen könnte man überall hinstellen oder gar verteilen über das ganze Land.

Nebenbei könnte man auch noch Geld an der Infrastrukturmiete sparen wo Innsbruck ja nahezu die teuersten Mieten österreichweit hat.

 
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    Warum sollen zwei Arbeitsplätze dazu kommen ??

    In Lienz ist ja so nur mehr eine Person. Die anderen habens schon hinaus gegraußigt.

     
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