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Veit Pedit: „Das ist ein wichtiges Projekt für Amlach.“

Der Architekt des neuen Gemeindezentrums beschreibt dessen Vorzüge.

Ein Dolomitenstadt-Artikel über Proteste gegen den Bau eines neuen Gemeindezentrums in Amlach löste bei dessen Befürwortern einiges an Unmut aus. Man habe die Bevölkerung mehrfach informiert und in den Entwicklungsprozess eingebunden, betonen Gemeindeamtsleiter Thomas Totschnig und Architekt Veit Pedit. Die Gegner seien teilweise durch persönliche Betroffenheit als Anrainer voreingenommen, der Nutzen des Projektes in jedem Fall argumentierbar, die Kosten von 2,35 Millionen Euro brutto auch nach Abwicklung der Ausschreibung noch im vorgegebenen Rahmen. Im Gegensatz zu anderen Osttiroler Gemeinden wächst Amlach. Man wolle aber mehr als ein „Schlafdorf“ sein und deshalb eine lebendige Dorfgemeinschaft fördern, argumentiert die Gemeindeführung unter Bürgermeister Franz Idl. Der lediglich 65 m2 große, sehr niedrige Saal im Dachgeschoß des Gemeindehauses sei für Veranstaltungen nicht geeignet, er werde nun als Bewegungsraum für den Kindergarten und andere Zwecke adaptiert. Der Bau eines neuen Gemeindesaales wurde mehrheitlich beschlossen, bereits bauverhandelt und befindet sich in der Umsetzung.
Veit Pedit plant das neue Gemeindezentrum in Amlach und hält das Projekt für eine große Chance, das soziale Leben in der Gemeinde zu fördern. Foto: Büro Pedit
„Das ist ein sehr wichtiges Projekt für Amlach,“ erklärt Architekt Veit Pedit, der aus Lienz stammt und in Wien arbeitet: „Der Park - die Festwiese mit der alten Linde, umgeben von Kirche, Gemeindehaus, Feuerwehrhaus und Kindergarten mit Spielplatz definiert die Mitte des gewachsenen Dorfes“. Hier sei der ideale Ort für den neuen Gemeindesaal mit angeschlossener Gastronomie. „Um die Wiese mit ihrem reizvollen Baumbestand möglichst wenig zu beeinträchtigen, war es Ziel des Entwurfs, eine kompakte Lösung unter Einbeziehung der beiden Bestandsgebäude nördlich des Parks – Gemeindehaus und Feuerwehr – zu finden.“
Hier der Lageplan des neuen Gemeindezentrums in Amlach. Gut zu sehen ist die Anordnung der 32 zusätzlichen Parkplätze. Sie werden über das Areal verteilt und mit Rasengittersteinen ausgeführt. Plan: Büro Pedit
Vor dem Eingangsbereich des neuen Gemeindezentrums, nahe der Kirche und als Übergang zur Festwiese ist ein gepflasterter Dorfplatz mit Gastgarten geplant. Pedit: „Ein solcher Platz fehlt in Amlach bisher und hat das Potenzial, zu einem zentralen Treffpunkt zu werden.“ Der Architekt betont, dass die bestehende Infrastruktur nicht entwertet, sondern sinnvoll in den Neubau integriert werde. Das gelte sowohl für das Gemeindehaus als auch für das Feuerwehrgebäude. Die in den letzten Jahren im Bestand getätigten Investitionen seien keinesfalls umsonst. Auch der Aufzug werde weiterverwendet.
So integriert sich der neue Bau in den Bestand. Ein gepflasterter Dorfplatz mit Gastgarten soll zum Treffpunkt in Amlach werden.
Das Gemeindehaus bleibe als Baukörper mit seiner Dachform erhalten und werde im Osten mit einem Zubau in Holzbauweise, der das bestehende Feuerwehrhaus integriert, erweitert. „Die Feuerwehr wird lediglich im Bereich der Fahrzeughalle überbaut und nach Süden erweitert“, erklärt Pedit. Alle Räumlichkeiten östlich davon würden vom Umbau nicht berührt.
Aus dieser Perspektive sieht man gut, wie das bestehende Feuerwehrgebäude integriert wird.
Das Erdgeschoss des Gemeindehauses wird im Süden für Büroräumlichkeiten und den neuen, direkt am Park gelegenen Sitzungsraum erweitert. Zugleich befinden sich hier die Zugänge zu Gemeindeamt, Gemeindesaal und Gastronomie.“ Der multifunktionale Gemeindesaal im ersten Stock des neuen Gebäudes wird Sitzplätze für 144 Personen bieten. Damit liege er „an der Untergrenze eines sinnvoll nutzbaren, multifunktionalen Veranstaltungssaals“, betont der Architekt.
Keineswegs zu groß sei der neue Amlacher Gemeindesaal, erklärt der Architekt, sondern „an der Untergrenze eines sinnvoll nutzbaren, multifunktionalen Veranstaltungssaals.“
Pedit hat auch eine Antwort auf die Frage, warum aus den ursprünglich veranschlagten Kosten von 1,8 Millionen letztlich 2,35 Millionen Euro wurden. „Im Zuge der fortschreitenden Entwurfs- und Einreichplanung wurden zahlreiche Abstimmungsgespräche mit dem Bauausschuss der Gemeinde und der Feuerwehr geführt. Daraus resultierende Änderungen und die Einbeziehung der mittlerweile beauftragten Fachplaner, insbesondere der Haustechnikplanung, führten zu einem erweiterten Raumprogramm.“ Nach Einbeziehung des Haustechnikplaners habe sich herausgestellt, dass die bestehende Heizanlage für die Erweiterung nicht ausreichend sei und zusätzliche Lager- und Personalsanitärräume für die Gastronomie benötigt würden. Deshalb wurde eine Unterkellerung beschlossen. „Mittlerweile sind die Angebote der Ausschreibung eingetroffen und es zeigt sich, dass die zuletzt kalkulierten Kosten halten werden,“ ist Pedit überzeugt. Obwohl das Projekt auf Schiene ist, wird die Diskussion in Amlach wohl noch weiter gehen. Die Gegner haben zwischenzeitlich nach eigenen Angaben bereits 100 Unterschriften in der 500 Seelen-Gemeinde gesammelt und die Kostenentwicklung penibel aufgelistet, samt Architektenhonorar. Heute Donnerstag, 1. März, ist das Projekt auch Thema auf der Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung in Amlach. Für alle, die es ganz genau wissen wollen, hier noch zwei Grundrisse (Erdgeschoss und 1. OG), ebenfalls zur Verfügung gestellt von Architekt Veit Pedit.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Pläne für ein neues Gemeindehaus spalten Amlach

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16 Postings

amadeus
vor 6 Jahren

Beichtgeheimnis.... aber von der bgm-liste sind auch nicht alle von diesem Bau überzeugt, sie getraun sie nur nit aufmucksn gegen bgmif. So schauts aus! ..... sind die inter-und olgaventionen in die H... gegangen-aus dem Beichtstuhl gehört... au...au... zur Buße: künftig die Zeche in Gasthäusern bezahlen - mea culpa- amen

 
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hieronymus68
vor 6 Jahren

Ein Bürgermeister der als Bauer schon nicht gerade erfolgreich war versucht hier vor seiner "politischen Hofübergabe"noch einmal unter allen Umständen sein Projekt durzuziehen. Ausbaden müssen es dann seine "politischen Erben"und alle AmlacherInnen.

 
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    chiller336
    vor 6 Jahren

    da bgmfi war imma schon quasi unantastbar

     
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Klartext
vor 6 Jahren

Laut Pedit sind also die explodierenden Kosten auch auf diverse nachträgliche Änderungen für die Feuerwehr zurückzuführen. Die Feuerwehr in diesem Dorf verfügt aber über ein ausreichendes funktionstüchtiges Gerätehaus das keine 20 Jahre alt ist und seinen Zweck voll und ganz erfüllt. Seitens der Feuerwehr besteht also kein Bedarf oder Wunsch nach einem neuen oder geändertem Gebäude. Im Gegenteil : Die Feuerwehr hat durch dieses Projekt NUR Nachteile . Wie bereits von SIRI erwähnt wird kramphaft versucht durch absurde bauliche Massnahmen annähernd auf die momentan nutzbare Fläche im Gerätehaus zu kommen. zB die Podeste im Schlauchturm ... Ausserdem wurde das gesamte Projekt der Bevölkerung und auch der Feuerwehr erst präsentiert als alles schon auf Schiene war und somit nur noch kleine Änderungen zur Schadensbegrenzung möglich waren.

 
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Klesch
vor 6 Jahren

Wenn ich den Plan richtig lese ist die Feuerwehr ausfahrt neben dem Gastgarten . Was passiert bei einem Einsatz und es spielen Kinder davor? Ich hoffe es geht alles gut aus!

 
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siri
vor 6 Jahren

Die Feuerwehr wird lediglich im Bereich der Fahrzeughalle überbaut und nach Süden erweitert , erklärt Pedit laut Bericht. Er hat vergessen einige, wichtige Details anzuführen. Das Stiegenhaus verliert auch sein Dach und wird überbaut. Zudem wird der Schlauchturm zweckentfremdet. Im Turm werden Böden eingezogen und Türen herausgeschnitten, damit die Feuerwehr wieder annähernd auf die Lagerfläche kommt welche schon im bestehenden Gebäude vorhanden ist. Aus architektonischen Gründen wird noch das ganze Vordach über dem Kameradschaftsraum abgeschnitten und mit einer Holzverkleidung ausgestattet. Entweder hat Herr Pirkner falsch recherchiert oder Herr Pedit kann seinen eigenen Plan nicht lesen.

 
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Klartext
vor 6 Jahren

„Auf dem Bild sieht man wie gut das bestegende Feuerwehrgebäude in den Neubau integriert wird „

Das ist wohl der grösste Witz und genau das zeigt wieder wie sehr man vor der Bevölkerung verschleiern will das ein grosser Teil des Feuerwehrhauses schlichtweg abgerissen wird.

 
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chiller336
vor 6 Jahren

eigentlich verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der jetzige bau doch noch relativ jung ist. ist das bestehende gebäude schon abbezahlt? es war ja sicher auch keine kleinigkeit. warum hatte man nicht schon damals einen sitzungssaal bedacht? und ein cafe ... hmm

 
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Instinktivist
vor 6 Jahren

Nur aus Interesse. Ist dies ernst gemeint, dass eine Gemeinde mit 470 Einwohnern, ein Gemeindezentrum um € 2,35 Mio. benötigt? Das sind immerhin €4900/Kopf. Man kann die Projekte nicht wirklich vergleichen, aber das Schwimmbad in Lienz kostete pro Kopf €1200.- und hat auch für die Umlandgemeinden einen Nutzen. Warum ich das sage? Weil über ein Projekt dieser Größenordnung verglichen mit dem Nutzen in meinen Augen etwas ausführlicher diskutiert und nachgedacht werden müsste. Dass ein Architekt die Sinnhaftigkeit seines Projektes unterstreicht und verteidigt ist ja nicht überraschend sondern schlicht und ergreifend sein Job. Wie kann es sein, dass solch ein Projekt auch nur einen Euro von außerhalb der Gemeindekasse bekommt?

 
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    hieronymus68
    vor 6 Jahren

    Instinktivist hats auf den Punkt gebracht. Die Zahlen sprechen eigentlich für sich. Einfach zu Groß für eine der kleinsten Gemeinden in Tirol.

     
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    Na Servas
    vor 6 Jahren

    ...ich werde den starken Verdacht nicht los, hier will sich jemand ein Denkmal setzen...und das mit Steuergeld - aber nicht nur der AmlacherInnen, sondern von allen TirolerInnen mitfinanziert! (denn wo kommen sonst die Bedarfszuweisungen des Landes Tirol her...?)! Ist es Aufgabe einer Kommune, eine Gastwirtschaft zu führen....?? - wenn alle Dorfkaiser der 279 Tiroler Gemeinden so denken würden, dann blieben für die eigentlich notwendigen Aufgaben einer Gemeinde und des Landes wohl nur mehr wenige "Rest-Euros"....! einziges Argument: einen Saal für Amlach o.k. - aber das kann man sicher kostengünstiger und effizienter machen - ohne Millionenprojekt!

     
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      chiller336
      vor 6 Jahren

      früher wurden wichtige sitzungen unter linden abgehaltn ?

       
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anton2009
vor 6 Jahren

Architekt beschreibt Vorzüge .... Ja natürlich, es doch ein gutes Geschäft für ihn. Aus welchen Gründen sollte er dagegen sein?

 
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Kiew
vor 6 Jahren

Das Projekt scheint sehr ausgewogen zu sein und man muss an die Zukunft denken, nicht an den Status quo.

 
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easttyrolguy
vor 6 Jahren

Ich als Nicht-Amlacher muss sagen, dass ein Projekt mit Kosten von über 2 Millionen Euro bei einer 500 Seelen Gemeinde einfach zu groß ist. Es wird sich auch sehr schwierig gestalten einen Pächter für den geplanten Gastronomiebetrieb zu finden weil die Frequenz in Amlach schlichtweg zu gering ist. Die Gemeinde ist nicht in der Lage dieses Monsterprojekt selbst zu finanzieren und sollte auch keine Mittel aus dem Ausgleichfond erhalten für diese Geldverschwendung. Mich wundert nur, dass im Gemeinderat alle fleißig mitstimmen

 
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    ...weil die Frequenz in Amlach schlichtweg zu gering ist.

    Wenn das Cafe/Gasthaus anständig geführt wird ist es sicher einen Ausflug nach Amlach wert.

     
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