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Sillian: Rotkreuz-Jugendgruppe übte Nachtdienst

In einem neuen Projekt wurden 20 Jugendliche mit Ausnahmesituationen konfrontiert.

20 motivierte Mitglieder der Jugendgruppe des Roten Kreuz Sillian stellten sich einem simulierten Nachtdienst mit Ausnahmesituationen. Fotos: Rotes Kreuz Sillian
Eine Explosion in einem Handwerksbetrieb mit Feuerausbruch und zwei schwerverletzten Verbrennungspatienten, ein Sucheinsatz um 5 Uhr morgens im Bereich des Wichtelparks Sillian, eine aggressive betrunkene Person auf der Bundesstraße um 1 Uhr nachts, ein Familienstreit, der eskaliert und in häuslicher Gewalt endet – diese und andere Szenarien erwarteten sechs Einsatzteams, bestehend aus Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die vergangenes Wochenende einen simulierten Nachtdienst absolvierten. Das neuartige Projekt soll einen Einblick in die Tätigkeit des Sanitäters geben und vor allem motivieren, sich die notwendigen Kompetenzen und ein fundiertes theoretisches Grundwissen anzueignen. So sollen diverse Ausnahmesituationen, die manche Einsätze darstellen, kompetent und souverän gemeistert werden – zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Der Ablauf erfolgte wie bei einem „richtigen“ Dienst: Anfangs checkten die Jugendlichen die Ausrüstung auf Vollständigkeit und Funktionalität, anschließend überprüften sie die Kommunikationsmittel. Dann wurden die Alarmierungen abgewartet. Nicht nur Sanitätstechniken, sondern auch die Kommunikation – untereinander und mit Partnerorganisationen – wurde trainiert. Auf jeder Station gab es auch kritische Beobachter, die mit den Jugendlichen die Absolvierung der Einsatzszenarien evaluierten und Tipps für die weiteren Übungseinsätze und vor allem für die Praxis gaben. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf einer hygienischen Arbeitsweise und der Entscheidung, welche zusätzlichen Einsatzkräfte die Jungsanitäterinnen und -sanitäter nachfordern sollten. So mussten je nach Einsatz regelmäßig Exekutive, Feuerwehr, Bergrettung, Notarzt oder Krisenintervention nachalarmiert werden, wenn die Situation fachlich oder organisatorisch nicht alleine bewältigbar war.
Ähnlich begeistert wie die Jugendlichen selbst, die die Szenarien kompetent abarbeiteten, waren auch alle Helferinnen und Helfer, die befreundeten Organisationen und die Stationsleiter. Die Rotkreuz-Ortsstelle Sillian freut sich auf motivierte und fähige zukünftige Rettungsdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Nach weiteren 100 Stunden Theorieausbildung, 160 Stunden praktischen Mitfahrdiensten und einer kommissionellen Abschlussprüfung können die Jugendlichen mit 18 Jahren selbstständig im Rettungsdienst tätig werden. Vielfach gehören die Jugendlichen in diesem Alter bereits über fünf Jahre der Organisation an und trainieren wöchentlich alle Fertigkeiten. Wer selbst an der Jugendgruppe teilnehmen möchte, kann mit Stephan Hofmann von der ÖRK Ortsstelle Sillian Kontakt aufnehmen. Teilnahme ab zwölf Jahren. Begonnen wird mit einer zweijährigen Erste-Hilfe-Ausbildung, die mit dem Leistungsabzeichen in Bronze abschließt, anschließend werden drei Jahre Sanitätshilfe trainiert, die mit Leistungsabzeichen in Silber und Gold abschließen.

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