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Koralmtunnel: „Mauli 1“ hat sich durchgebohrt!

Historischer Durchschlag als Meilenstein für die Bahnverbindung von Klagenfurt nach Graz.

Viele junge OsttirolerInnen studieren in Graz und wissen, die Bahnfahrt in die Murmetropole zieht sich speziell ab Klagenfurt. Drei Stunden muss man von dort auf der umständlichen Strecke über Bruck an der Mur einkalkulieren. Damit soll 2026 Schluss sein und heute, 14. August, wurde ein Meilenstein auf dem Weg zu einer schnellen Direktverbindung zwischen Unterkärnten und der Weststeiermark gesetzt. Der erste Tunneldurchschlag im Koralmtunnel ist geschafft, melden die ÖBB. Mehr als 17 Kilometer hat sich die Tunnelbohrmaschine „Mauli 1“ von der Steiermark aus durch die Koralpe bis zum Durchschlag vorgearbeitet. Das bedeutet nicht nur die erste durchgehende Verbindung im Koralmtunnel, sondern auch Weltrekord für die längsten Vortriebsleistungen unter diesen Bedingungen. Genau genommen 17.127 und 17.145 Meter haben die Tunnelbohrer Mauli 1 (Südröhre) und Mauli 2 (Nordröhre) fast parallel zurückgelegt – bis zu 1.200 Meter unter dem Gipfelkreuz.
Jubel unter Tag – die Crew der Tunnelarbeiter vor dem gigantischen Bohrer „Mauli 1“, mit dem der Durchstich zwischen Kärnten und der Steiermark im Koralmtunnel gelang. Foto: ÖBB/Facebook
Gestartet sind die PS-Giganten im Jänner und März 2013 vom steirischen Leibenfeld aus, nachdem sie zuvor in Einzelteilen in einen riesigen Schacht gehievt und unter Tage zusammengebaut wurden. Mauli 2 in der Nordröhre hat seine Dienstreise bereits Anfang des Jahres planmäßig beendet und wurde anschließend abgebaut. Die hier noch verbleibenden Kilometer bis zum zweiten Tunneldurchschlag übernimmt „Kora“, jener Tunnelbohrer der 2015 vom Kärntner Lavanttal aus gestartet ist. Und während von Kärnten aus eifrig weitergegraben wird, entsteht auf steirischer Seite bereits der Innenausbau. Tunnelbohrmaschinen sind bis zu 200 Meter lange Fabriken im Berg. Das schwerste Teil, der Hauptantrieb, bringt stolze 200 Tonnen auf die Waage. Insgesamt wiegt eine Maschine rund 2.500 Tonnen. Mit ihren knapp 10.000 PS brechen sie nicht nur Erdmaterial aus dem Berg, sondern kleiden den Tunnel gleichzeitig mit Stahlbetonfertigteilen aus – so genannte Tübbinge. Der Koralmtunnel ist das Kernstück der in Bau befindlichen Koralmbahn Graz–Klagenfurt. Er soll als Basistunnel die Koralpe durchqueren und den Bereich um Deutschlandsberg mit dem Lavanttal verbinden und voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen. Mit einer geplanten Länge von etwa 32,9 km ist er der längste Tunnel der Strecke und wird nach seiner Fertigstellung der längste Eisenbahntunnel Österreichs und der siebentlängste Eisenbahntunnel der Welt sein. Ist dieser Tunnel in Betrieb, wird eine Bahnfahrt von Graz nach Klagenfurt nur noch 45 Minuten dauern.

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