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Andreas Köll marschierte auf großem Fuß nach Wien

Eine 250-köpfige Matreier Delegation reiste fremdfinanziert zur Republik-Jubiläumsfeier.

Wie die Tiroler Tageszeitung gestern exklusiv berichtete, kostet ein zweitägiger Ausflug von 250 Personen aus der Gemeinde Matrei am vergangenen Wochenende nach Wien satte 70.000 Euro. Unterwegs waren die Musikkapellen Matrei und Huben, die Schützenkompanie Matrei in Osttirol sowie ein „Matreier Trachtenzug“. Sie alle fuhren zu einem Festakt anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Republik, den eigentlich das Land Salzburg in Wien ausrichtete. Doch man muss die Feste feiern, wie sie fallen und so wurde die Reise gleich auf zwei Tage ausgedehnt, samt Bootsfahrt auf der Donau. Mit 13.500 Euro sponsert das Land Tirol den Ausflug der Trachtenträger, 15.000 Euro sollen aus der Matreier Gemeindekasse kommen, die Übernachtungen bezahlen die Mitglieder des TVB Osttirol und zum Heurigenbesuch lud die Felbertauernstraße AG. Die Bediensteten der hoch verschuldeten Gemeinde warten derzeit auf 55.000 Euro an Gehaltsnachzahlungen und das Land Tirol auf fällige 1,2 Millionen Euro an Sozialabgaben. Außerdem liegt ein kritischer Finanzbericht der Aufsichtsbehörde vor. Vor diesem Hintergrund vermutet der Grüne Klubchef Gebi Mair, dass Bürgermeister Andreas Köll „offenbar das Gefühl dafür verloren hat, wo die Prioritäten liegen“. SPÖ-Mandatar Georg Dornauer wirft Köll und Landeshauptmann Platter „fürstliches Gehabe“ vor. Platter hatte die Kostenbeteiligung des Landes persönlich zugesagt.
Große Gesten trotz knapper Kasse sind eine politische Spezialität von Andreas Köll. Foto: Archivaufnahme/Expa/Groder

16 Postings

Markus aus den Hohen Tauern
vor 6 Jahren

Es ist schon interessant in Osttirol. Kaum kommt etwas von der "falschen" Seite, also von Theurl, Köll, dem Tourismusverband oder Matrei, dann wird es in der Luft zerrissen. Dafür werden Blanik, Piock, die Vordenker oder das Regionalmagement in den Himmel gelobt. Finde ich nicht gerade objektiv. Hier haben einfach 250 Bürgerinnen und Bürger, die sich bei Vereinen für die Gemeinschaft engagieren, einen Ausflug nach Wien gemacht und dabei Tirol und Osttirol repräsentiert. Der Bus, Essen und Getränke beim Heurigen und eine Schifffahrt auf der Donau wurden bezahlt - teilweise von der öffentlichen Hand. Oh du meine Güte. Wie kleinkariert muss man denken, dass man aus sowas ein Theater macht. Als ob wir keine anderen Probleme hätten.

 
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    le corbusier
    vor 6 Jahren

    @markus und tauernwind: lasst euch doch nicht vorn köll sein wagen spannen. niemand bekrittelt, dass die matreier schützen und die musik etwas falsch gemacht haben! es geht rein um das verhalten vom anda, sich als edler spender in szene zu setzen wenn auf der anderen seite noch leute auf ihren lohn warten. und dazu schafft er es jetzt noch die schützen zu instrumentalisieren gegen die bösen medien die den schützen nichts gönnen, nicht mal wenns um die feier unserer alpenrepublik geht. und überhaupt sind die alle ja eh immer und sowieso gegen matrei und ihn, dem anda.

     
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      tauernwind
      vor 6 Jahren

      Ich sehe das anders, in Matrei weiß gar jeder das AK selber gar nichts spendiert und deswegen präsentiert er sich in der Geminde auch gar nicht so und in Szene gesetzt wird er immer und immer wieder von den selben Medien.

       
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tauernwind
vor 6 Jahren

Meine Güte, eure Probleme möchte ich haben.

Die Nutznießer welcher finanziellen Spritzen auch immer waren immerhin 250 Bürger und es wurden lediglich Aufwände beglichen und keiner hat sich bereichert.

Es werden x mal mehr öffentliche Gelder in diverse Einzel- oder Familienunternehmen bzw. Projekte gesteckt wo der Allgemeinzweck für mich mehr als fraglich ist bzw. die Nutznießer <250 Personen sind.

 
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Senf
vor 6 Jahren

sonderbar, was und wie es passiert: das land salzburg ladet zur hundertjahrfeier in die bundeshauptstadt wien, 87 schützenkompanien und 26 musikkapellen aus den bundesländern und sogar abordnungen aus südtirol und bayern wirken an der feierlichkeit mit. schöne sache!

wenn die kompanie und die musikkapelle matrei als kulturelle vereinigungen dorthin fahren, ist ja nichts einzuwenden, vorausgesetzt man lässt sich nicht vor dem politischen karren spannen. bm köll, der ja selbst der kompanie angehört, weiss das allemal zu nutzen. egal, mit welche reaktionen er rechnen muss, er ist derjenige, der im rampenlich steht, auch wenns was kostet, es bringt ja politisches kleingeld. im moment werde ich - vielleicht auch andere - den geschmack nicht los, dass die gemeinde veranstalter und organisator des auftritts in wien war. der deckmantel, dass matrei nahezu ein jahrtausend unter den fittichen des fürstbistums salzburg regiert wurde, bleibt nebensache!

ich gehe davon aus, dass auch die teilnehmenden matreier vereine eigene vorstände haben, sich koordinieren können und der einladung der länder tirol und salzburg gerne folgen. auch die finanzierung mit rahmenprogramm könnten die vereine locker selbst in die hand nehmen. es braucht daher keinen parteifürsprecher, der erst förderbeiträge erhascht und dann als großer gönner in spendierhose auftritt.

wäre ich matreier schütze oder musiker, dann würde ich mich gegen jegliche politische vereinnahmung heftigst wehren. standhaft!

 
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lokal
vor 6 Jahren

die wiederwahl sei dem anda sicher...

 
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beobachter52
vor 6 Jahren

Also, die Matreier (Schützen u. Musikanten) sind wirklich unverschämt! Verbrauchen Landes- und Gemeindegelder für die Repräsentation von Tirol bei einem großen Fest in Wien! Andere, weniger Unverschämte hätten es so gemacht: 3:00 Abfahrt mit Privat-PKW (so viele Idealisten wird es in den Vereinen wohl geben, dass sie gratis nach Wien fahren!), 8:00 Ankunft, schnell die mitgebrachte Jause als Frühstück, dann Aufmarsch und Fest, danach gibt es sicher Würstl und Bier. Also können sie dann gleich wieder heim fahren! Bis 20:00 Uhr sind sie sicher zu Hause, wo dann die Mütter, Ehefrauen .... wohl hoffentlich ein Abendessen her gerichtet haben ... Nein, die fahren schon am Vortag mit Bussen (!), übernachten in Hotels (! - dabei hätte Wien so schöne Brücken) - und zahlen nicht alles aus eigener Tasche!

Da ist wohl gut, dass die TT in der Sonntag- und in der Montagausgabe und online diesen Missstand aufgreift, dass die Opposition sich gegen solche Geldverschwendungen ausspricht und dass zugleich der Schuldenstand der Gemeinde thematisiert wird. Wenn man dann den Bürgermeister noch anpatzen kann (der unverschämte Kerl fährt auch mit!), hat man zwei Fliegen mit einem Schlag erledigt! Gott sei dank informiert auch dolomitenstadt.at alle, die keine Tiroler Tageszeitung lesen, über diese Unverschämtheit der Iseltaler!

 
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    vitl
    vor 6 Jahren

    Ihrer Logik folgend ist es also gut und billig, wenn Straßen- und Weggemeinschaften, Sprengeleinrichtungen und sogar Gemeindebedienstete seit langer Zeit auf die ihnen zustehenden Euros warten? Alle diese Einrichtungen und alle diese Personen zahlen Steueren und Abgaben, mit denen unser Sozialstaat am Laufen gehalten wird. Würde es ihnen gefallen, wenn Sie monatelang auf ihr zustehendes Gehalt warten müssten um dann festzustellen, dass ihr Unterhemen Geld hat, einen Ausflug von externen Personen (mit)zufinanzieren? Gerne können Sie mit Werbung, Öffentlichkeitsarbeit oder der "einmaligen Chanche" argumentieren. Das schießen Sie aber am Ziel vorbei. Es geht, wie immer, um persönliche Befindlichkeiten und Eitelkeiten, recht plump und unglücklich versteckt unter dem Deckmantel der Vereinsförderung und/oder Brauchtumspflege.

     
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      beobachter52
      vor 6 Jahren

      Finde ich nicht richtig! Nur hat das eine mit dem anderen nichts zu tun!

       
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    vitl
    vor 6 Jahren

    @ beobachter52

    Wenn Sie hier keinen Zusammenhang ableiten können, sollten sie sich die Sorgfaltspflichten eines ordentlichen Kaufmannes durchlesen. Den Unterschied zwischen Kameralistik und Doppik können Sie getrost außen vor lassen. Es geht um ordentliches Wirtschaften dem Grunde nach.

     
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Nudlsuppe
vor 6 Jahren

Ach wie schön muss es sein, wenn wieder einmal auf Köll Anda herumgehackt werden darf. Ich sehe es positiv! Es war eine gewaltige Werbung für den Bezirk. Schade das alles immer schlecht geredet wird. Bin auch der Meinung, dass der TVB unter Theurl Franz für sinnlosere Aktionen mehr Geld zum Fenster hinausgeschmissen hat.

 
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    wolfgangwien
    vor 6 Jahren

    Was für Werbung? Die Matreier sind unter den angeblich 4.000 Teilnehmern gar nicht aufgefallen. Übrigens hat in Wien kaum jemand von der Veranstaltung gewußt, mir ist in der Stadt auch nichts aufgefallen, war eher ein schützeninternes Treffen.

     
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Leonhard
vor 6 Jahren

Langsam wirds ein bisschen lächerlich. Hat keine andere Osttiroler Gemeinden Schulden? Ist noch keine andere Osttiroler Gemeinde mit Schützen, Musikkapelle oder sonst einem Brauchtumsverein irgendwo hingefahren auf teilweise Gemeindekosten? Kaum gehts um Matrei und um Andreas Köll, gibts Theater. Warum denn? Neid?

 
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    le corbusier
    vor 6 Jahren

    Ja, Schulden eh. Fast jeder Unternehmer, wenn er investiert, hat Schulden in Form eines ausstehenden Kredites. Aber wenn man die anfallenden Rechnungen und laufenden Kosten nicht mehr zahlen kann ist man insolvent. Da ist dann nix mehr mit Ausflug.

     
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vitl
vor 6 Jahren

Wirklich allen tanzt Herr Köll auf der Nase herum. Wie lächerlich und getäuscht müssen sich die Gemeindemitarbeiter fühlen... 55k € an Gehaltszahlungen offen... schlimm, wie weit es mit Matrei gekommen ist. Jenes Druckmittel, welches Köll verwenden könnte um die Landesregierung in Schwierkeiten zu bringen, muss in der Tat erheblich sein. Wie sonst lässt sich schlüssig erklären, dass das Land Tirol einem 1,2 Millionen Euro in Verzug befindlichen Schuldner die lächerliche Unterstützung von 13,5k € zukommen lässt.

 
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anton2009
vor 6 Jahren

... der Tourismusverband zahlt die Übernachtungen ... allemal besser ein werbeträchtiger Auftritt der Matreier Musikkapelle und der Schützen als das sinnlose Sponsoring eines deutschen Slalomfahrers (Name mir unbekannt), der in der letzten Saison den 2. Durchgang nie erreicht hat. (Kosten für Helmaufkleber in etwa € 40.000)

 
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