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Bernhard Webhofer führt künftig die ÖVP im Bezirk

Hohe Zustimmung für den Gaimberger Bürgermeister beim Parteitag.

117 Delegierte der ÖVP im Bezirk Osttirol trafen sich am 28. November im Saal des Lienzer Gymnasiums, um einen neuen Bezirksobmann und dessen Stellvertreter sowie die 12-köpfige Bezirksparteileitung zu wählen. Der scheidende Obmann Martin Mayerl war fünf Jahre zuvor in Lavant mit 79,6 Prozent der Delegiertenstimmen eingesetzt worden, sein Nachfolger Bernhard Webhofer fuhr satte 92,37 Prozent Zustimmung ein und bezeichnete den Vorgänger als „väterlichen Freund“, dem er viel verdanke.

Der neue ÖVP-Bezirksparteiobmann in Osttirol, Bernhard Webhofer. Fotos: Brunner Images

Der Wechsel an der Parteispitze im Bezirk kam für viele – den anwesenden Landeshauptmann Günther Platter eingeschlossen – unvermutet. Mayerl begründete seinen Rückzug aus dieser Funktion – er bleibt Landtagsabgeordneter und Osttiroler Bauernbund-Obmann – mit der zeitlichen Belastung. „Die Ansage und Ambitionen von Bernhard Webhofer haben mich überrascht, meine Entscheidung aber auch erleichtert“, erklärte Mayerl. Zu Webhofers Stellvertretern wurden die Matreier Vizebürgermeisterin Elisabeth Mattersberger (77,59 Prozent), der Sillianer Bürgermeister Hermann Mitteregger (74,14 Prozent), der Obertilliacher Bürgermeister Matthias Scherer (86,21 Prozent) und der Lienzer Gemeinderat Christian Steininger (89,65 Prozent) gewählt.

Obwohl seit dem letzten Parteitag im Bund, im Land und in den Gemeinden politisch einiges los war – man denke an den Erdrutschsieg der SPÖ in Lienz – war weder vom alten noch vom neuen Parteiobmann eine inhaltliche Ansage zu hören, Mayerl beschränkte sich auf Statistik, Webhofer auf Persönliches und die Zielsetzung „Geschlossenheit und Einigkeit herzustellen“. Auf Pläne oder gar Visionen für den Bezirk oder die politische Weiterentwicklung der Partei wartete man vergeblich.

Neben Martin Mayerl räumte auch Elisabeth Greiderer ihren Sitz in der Bezirksparteileitung.

Lediglich der Landeshauptmann gab sich programmatisch, sprach von weltpolitischer Verunsicherung, ausgehend von den USA und Russland, verstärkt durch die italienische Schuldenkrise und den Brexit in der EU. An der Klagemauer und der Holocaust-Gedenkstätte in Yad Vashem sei ihm vor wenigen Wochen einmal mehr bewusst geworden, „dass man ja nicht glauben soll, dass sich diese Dinge nicht wiederholen können.“ Deshalb sei er glühender Verfechter der EU als Friedensprojekt, deshalb müsse man dem Nationalismus konsequent eine Absage erteilen und deshalb sei „sozialer Frieden wichtiger als alles andere.“

Zu Osttirol lieferte Günther Platter zwei Reizworte: Tourismus und Natura 2000. „Im Tourismus hoffe ich, dass jetzt bald einmal Ruhe ist. Jetzt wird gewählt und dann wünsche ich mir eine gute Zusammenarbeit aller.“ Bei Natura 2000 sei die Kommunikation – „auch die des Landes“ – nicht die beste gewesen, die Qualen seien aber weitgehend ausgestanden, man habe jedenfalls entsprechende „Signale aus Brüssel“.

Gruppenbild mit Landeshauptmann. Von links: Martin Mayerl, Christian Steininger, Matthias Scherer, Bernhard Webhofer, Günther Platter, Elisabeth Mattersberger und Hermann Mitteregger.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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