Ob Dornauers „Horizontal-Anspielung“ in die Richtung der damals bettlägerigen Grünen Landesrätin Gabriele Fischer nur ein wenig oder doch ziemlich sexistisch war, mag je nach subjektiver Betroffenheit und Empfindlichkeit unterschiedlich bewertet werden. Eines war „der Sager“ ganz sicher: Ein Hinweis auf den Charakter des roten Selbstdarstellers, der sich den Nimbus des neuen Machers in der Tiroler SPÖ gibt und dessen Ego womöglich doch eine Nummer größer ist, als sein tatsächliches politisches Talent. So etwas sagt man nicht, Herr Dornauer. Es ist schlicht geschmacklos und respektlos. Ein ganz, ganz schlechter Schmäh, der einem Bürgermeister, Landtagsabgeordneten und führenden Parteifunktionär einfach nicht passieren darf.
Und irgendwie passt zu diesem Sager auch die nun in einem APA-Interview zur Schau getragene Mischung aus politischer Ignoranz und Arroganz des künftigen Vorsitzenden einer Landespartei, die entweder einen klugen Intellektuellen oder einen kernigen Arbeiterführer, aber ganz sicher keinen selbstverliebten Bachelor an der Spitze gebrauchen kann. Erst Sprüche klopfen, dann die Medien für die Konsequenzen verantwortlich machen, sich selbst zum Opfer stilisieren und vom völlig unbeteiligten Landeshauptmann eine Entschuldigung verlangen – das passt ebenso ins Bild, wie die erkennbare Annäherung Dornauers an die FPÖ im Land, die vermutlich die schwarzgrüne Landesregierung in Angst und Schrecken versetzen soll.
Da wedelt allerdings der Schwanz mit dem Hund angesichts der Tatsache, dass nicht einmal die eigene SPÖ-Parteispitze in Wien den Feschak aus Sellrain in ihren Reihen haben möchte. Vielleicht sollte sich Georg Dornauer bei der Morgenbetrachtung im Spiegel die selbstkritische Frage stellen: „Wer braucht schon einen roten Sebastian Kurz?“
6 Postings
"Dornauer übersteht Vertrauensabstimmung" - https://tirol.orf.at/news/stories/2951124/
Schade, nun zeigt auch die SPÖ, dass vokabulare Grenzen ja "eigentlich" überschritten werden dürfen, da sie offensichtlich eh nicht existieren...
Wen wundert es, dass die Politikverdrossenheit zu-, und die Wahlbeteiligung abnimmt?
Ich finde es einfach nur traurig.
herr dornauer war vor seinem versprecher im hohen haus wohl öfters in osttirol und hat sich anscheindend zu sehr von der in der horizontale liegenden frauenfigur auf dem begrüßungsportal des tourismusverbandes an der ausfahrt des felbertauerntunnels begeistern lassen.
Die "Stunde der Wahrheit" werden wir am kommenden Montag erleben, wo die SPÖ entscheiden muss, ob Herr Dornauer zum - vorzeigbaren - Parteichef gekürt werden soll, oder doch ein anderer Kandidat, eine Kandidatin, das aus dem Ruder entfleuchte "Schiff SPÖ Tirol" wieder in ruhigeres Wasser führen soll. Auch das Durchsetzungsvermögen von Frau Clubchefin E. Blanik ist gefordert. Der "Rempler" nach dem Sager im Hohen Haus darf ihr als Frau nicht genügen. Alles Weitere ist bei Herrn Pirkner treffend nachzulesen und bedarf keines Kommentars.
Wahlslogan dieser SPÖ in Tirol: "Freu Dich Tirol :) " ... auf was ..?? ... nein DANKE, solche "Typen" brauch ma bei uns sicher nicht - aber das ist das "Sittenbild" der neuen SPÖ-Tirol !!
Herr Pirkner, Sie fassen in wohlgewählte Worte, was in meinem Kopf umgeht. Danke dafür.
Danke für diesen Bericht, Gerhard Pirkner!
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