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Appartments am Lienzer Hauptplatz geplant

Das „Forkl-Haus“ soll saniert und umgebaut werden. Stille um die ehemalige Post.

Eigentlich hätte man am unteren Hauptplatz in Lienz mit einer kräftigen Ansage von Anton Pletzer gerechnet, dem Eigentümer des ehemaligen Postgebäudes – vormals „Lienzer Hof“ – für das seit Jahren eine Flächenwidmung und sogar ein Bebauungsplan vorliegen. Im Dezember 2016 wurden Pläne und ein Modell präsentiert, die ein Einkaufszentrum, ein Hotel, Büros und eine Tiefgarage zeigen.
Aus dem Herbst 2016 stammt dieses Modell für ein Einkaufszentrum an der Bahnhofskreuzung. Im Postgebäude sollte ein Hotel angesiedelt werden. Die Immobilie gehört der Pletzer-Gruppe. Modell: Machné Architekten
Spannend ist das große, historische Eckhaus am Boznerplatz 1 und Hauptplatz 1 nicht nur aufgrund seiner prägenden Optik und Lage, sondern auch deshalb, weil hier die künftige Unterführung vom Bahnhof in den Hauptplatz einmünden wird. Damit ist auch Koordinationsbedarf gegeben, schließlich würden bei einer baldigen Realisierung zwei Großbaustellen die B100 in die Zange nehmen. Weder Stadtbaumeister Klaus Seirer noch die Gemeindeführung unter Bürgermeisterin Elisabeth Blanik haben aber nach eigenen Angaben eine Ahnung, ob und wann die Pletzer-Gruppe den Um- und Ausbau dieser zentralen Lienzer Immobilie in Angriff nimmt.
Das rote, direkt an die ehemalige Post angrenzende Gebäude soll saniert und zu einem Appartmenthaus direkt am Hauptplatz um- und ausgebaut werden. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Konkreter sind da schon die Pläne im benachbarten ”Forkl-Haus“. Dessen Eigentümerin will offenbar nicht mehr auf den großen Wurf im Postgebäude warten, sondern Ausbau und Sanierung des eigenen Objekts bald in Angriff nehmen. Der Gemeinderat genehmigte einstimmig am 12. Februar die Widmung als Appartmenthaus mit bis zu 60 Betten. Nicht unspannend dürfte für die Unternehmerin allerdings die Parkplatzfrage werden. Sie muss im Umkreis von 300 Metern eine bestimmte Anzahl von Stellplätzen nachweisen. Im Pletzer-Plan ist auch eine zweigeschossige Tiefgarage mit 90 Stellplätzen ausgewiesen. Für künftige Gäste des Appartmenthauses wäre das die eleganteste Variante. Kommt diese Garage nicht, müssten Plätze in der Umgebung angemietet werden. Obwohl das Forkl-Haus einigermaßen baufällig ist, wird es nicht abgerissen, sondern von Grund auf saniert. Der Lienzer Hauptplatz zählt zu jenen Altstadtzonen, die von den Ortsbildschützern besonders genau beobachtet werden, deshalb wird sich an der Fassadenansicht im Osten des Platzes wohl wenig ändern.  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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