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Kein Platz für die „Buckfast-Biene“ in Kärnten

Flächendeckend wird nur noch Zucht von Carnica-Bienen erlaubt.

Im Streit um Bienenrassen in Kärnten hat der zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) am Freitag eine gravierende Änderung des eigentlich vorgesehenen Bienenwirtschaftsgesetzes präsentiert. Demnach wird es – anders als ursprünglich beabsichtigt – keine "Freizonen" geben, in denen neben der heimischen Carnica-Biene auch andere Rassen gezüchtet werden dürfen. Vor allem im Lavanttal gibt es derzeit noch viele Imker die auf die „Buckfast-Biene“ setzen. Sie werden neue Völker anschaffen müssen. Unter den Imkern herrscht seit längerer Zeit ein Konflikt zwischen Verfechtern der Carnica (auch Kärntner bzw. Krainer Biene) und Bienenzüchtern, die mit „Buckfast-Bienen“ arbeiten möchten. Wir haben darüber berichtet. Um die Novelle dieses Gesetzes waren in den vergangenen Wochen die Wogen besonders hochgegangen: Im Gesetzesentwurf vorgesehen waren nämlich Freizonen, in denen auch andere Bienenrassen bzw. Hybride gezüchtet werden können. Viele Imker lehnen diese ab, weil sie eine Rassenvermischung befürchten.
Per Gesetz will Kärnten die Bienenpopulation künftig „rassenrein“ halten. Die Buckfast-Biene wird verboten, nur noch Carnica-Bienen dürfen gezüchtet werden. Foto: APA
Mehr als hundert Stellungnahmen langten zur Novelle ein, auch ein Runder Tisch zu dem Thema brachte kein Ergebnis als jenes, dass das Thema Freizonen noch in einer Konsensgruppe diskutiert werden müsse. Unerbittliche Fronten seitdem hatten Gruber aber dazu veranlasst, alle zehn Bezirksimkereiverbände durchzutelefonieren. Resultat: Neun von ihnen lehnten Freizonen strikt ab, nur die Gruppe aus dem Lavanttal befürwortete die Einrichtung solcher Zonen, weshalb man sich dazu entschlossen hatte, keine Freizonen zu schaffen. Für die Imker – auch für jene, die mit anderen Rassen arbeiten – bedeutet das, dass nur mehr die Züchtung der Carnica-Biene in Kärnten erlaubt sein wird. "Die Behörde muss das dann vollziehen, auch wenn das bis zum Ersetzen von Königinnen geht", sagte eine Sprecherin am Freitag auf APA-Anfrage. Welche Fristen dafür gelten müsse aber noch geklärt werden. Über die aktuelle Entwicklung erfreut zeigte sich am Freitag auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, von Freizonen wären "ganz erhebliche Gefahren" ausgegangen: "Es ist gut, richtig und wichtig, dass diese Zonen aus dem Gesetz verschwinden und die Carnica-Reinzucht zum höchsten Credo erhoben wird." In Osttirol werden seit jeher nur Carnica-Bienen gezüchtet. Eigene Belegstellen im Kristeinertal sollen sicherstellen, dass die Königinnen bei ihren Paarungsflügen nur auf Drohnen der eigenen Rasse treffen.

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