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EU-Wahl: SPÖ und ÖVP in Kärnten Kopf an Kopf

FPÖ legte auf 22,4 Prozent zu. Kaiser dementiert bundespolitische Ambitionen.

Die Kärntner SPÖ hat bei der EU-Wahl den ersten Platz trotz Verlusten verteidigt. Nach der Auszählung der Stimmen ohne Wahlkarten kamen die Roten auf 30,2 Prozent und blieben damit vor der ÖVP, die 29,2 Prozent der Stimmen erreichte. Die Freiheitlichen schafften im südlichsten Bundesland einen Zuwachs, sie kletterten von 19,9 auf 22,4 Prozent. Auch die NEOS legten zu, die Grünen verloren. Die Sozialdemokraten verloren in allen vier (Nationalrats-)Wahlkreisen, blieben aber in drei der vier Wahlkreise auf Platz eins, lediglich im Wahlkreis West holte sich die ÖVP mit 33,3 Prozent (2014: 24,4 Prozent) den ersten Platz, dort hatte die SPÖ nach 30,4 Prozent vor fünf Jahren nur noch 27 Prozent der Stimmen erreicht. Die Freiheitlichen gewannen in allen vier Wahlkreisen dazu, am stärksten im Wahlkreis Ost, wo sie von 21,5 auf 24,5 Prozent der Stimmen zulegten. Die Grünen verloren in Kärnten in allen Wahlkreisen, die NEOS gewannen überall ein wenig dazu. Die ÖVP holte sich in der Bezirksstadt Hermagor den ersten Platz, in Feldkirchen blieb die SPÖ ganz knapp vor der ÖVP, in den übrigen Bezirksstädten blieben die Roten trotz Verlusten vorne.
„Die EU-Wahl wurde zur Nationalrats- und Bundeskanzlerdebatte.“ So erklärt der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser den Wahlausgang. Foto: Expa/Michael Gruber
  LH Peter Kaiser (SPÖ) meinte, das Ibiza-Video habe sich anders ausgewirkt als erwartet. ÖVP-Obmann Martin Gruber sah einen "Erdrutschsieg" seiner Partei, FPÖ-Chef Gernot Darmann meinte, die Schmuddelkampagne habe nicht gewirkt. Es sei der ÖVP gelungen, aus einer EU-Wahl, wo die SPÖ gut gelegen sei, nach dem Sprengen der Bundesregierung durch Kanzler Sebastian Kurz eine Nationalrats- und Bundeskanzlerdebatte zu machen. So erklärte sich Kaiser das Abschneiden der Parteien. Bezüglich der Nationalratswahl im Herbst sagte er, die SPÖ werde ihre Positionen klarer, deutlicher und prägnanter vermitteln müssen. Ambitionen, in die Bundespolitik zu wechseln, dementierte der Landeshauptmann.

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