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Lienz: Mechatronik-Studium nun auch berufsbegleitend

Die Universität reagiert auf einen oft geäußerten Wunsch. Innos als Koordinator.

Die Universität Innsbruck und die UMIT Hall bieten gemeinsam seit 2017 in Lienz ein Bachelorstudium Mechatronik an, das seit Herbst 2018 am „Campus Technik Lienz“ an der Isel angesiedelt ist. Nachdem der Studiengang mit den selben Inhalten auch in Innsbruck und Hall angeboten wird, hielt sich der Andrang auf den Studienort Lienz bislang in Grenzen. Einerseits verlassen junge Studierende aus Osttirol nach der Schule ganz gerne einmal ihre Heimatgemeinden, um urbane Frischluft zu schnappen und studentisches Flair in echten Universitätsstädten zu genießen, andererseits ist der Weg in die Kleinstadt Lienz für studentische Zuzügler aus anderen Regionen doch eher weit und nur bedingt attraktiv.

Bedarf und Nachfrage nach der universitären Mechatronikausbildung besteht aber im berufsbegleitenden Modus. Einerseits hat Osttirol eine stark auf dieses technische Know-how fokussierte Industrie, die nach exzellent ausgebildeten Mitarbeitern ruft. Andererseits bildet die HTL als Nachbar und Nutzer des Campus Technik Lienz viele Schüler aus, die nach der Matura gerne zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würden. Zum einen winken gute Jobs in den Betrieben vor der Haustüre, zum anderen ist Fortbildung auf akademischem Niveau eine lohnende Herausforderung. Bisher war die Sprachregelung an der Osttiroler Uni, dass ein universitäres Vollstudium eben nicht mit berufsbegleitenden Lehrgängen vergleichbar sei. Nun hat ein Umdenken stattgefunden.

UMIT-Rektorin Sabine Schindler sieht eine Aufwertung des Universitäts- und Technologiestandorts Lienz. Foto: Expa/Groder

Sowohl UMIT als auch die Universität Innsbruck betonen über ihre Rektoren Sabine Schindler und Tilmann Märk, dass man auf die Osttiroler Betriebe zugehen möchte: „Es wurde schon länger der Wunsch geäußert, dass wir am Standort Lienz Personen, die bereits im Beruf stehen, eine Studienmöglichkeit für das Bachelorstudium Mechatronik eröffnen, die sich auch mit Beruf und Familie vereinbaren lassen. Mit dem neuen Gebäude und unserem Mix aus Präsenz- und Onlinelehre haben wir die richtigen Rahmenbedingungen, um das auch erfolgreich umzusetzen.“ Schindler und Märk sehen darin eine Aufwertung des Universitäts- und Technologiestandorts Lienz.

In der konkreten Umsetzung machen die Universitäten aus der Not nun eine Tugend. Seit 2017 nehmen die Studierenden in Lienz an vielen Lehrveranstaltungen virtuell teil, also über Konferenzschaltungen nach Innsbruck bzw. Hall. Es ist zudem nur ein kleines Grüppchen, das vom Dozententeam am Campus Technik Lienz sehr individuell betreut wird. Studiendekan Hans-Peter Schröcker sieht darin eine Chance für Berufstätige: „Mit unserer erprobten Mischung aus Online-Elementen und traditionellen Lehrveranstaltungen bieten wir bereits heute die optimalen Voraussetzungen für einen individualisierten Studienverlauf.“

Fadi Dohnal: „In Lienz erfahren unsere Studierenden eine optimale persönliche Betreuung.“ Foto: Brunner Images

Und Fadi Dohnal, Wissenschaftlicher Leiter der beiden Universitäten am Standort Lienz ergänzt: „In Lienz erfahren unsere Studierenden eine optimale persönliche Betreuung. In Kombination mit dem ausgezeichneten regionalen Firmennetzwerk bietet sich für die Studierenden somit eine einmalige Umgebung, die größere Universitätsstandorte in dieser Qualität schwer bieten können.“

Die Vernetzung zwischen Uni und Betrieben übernimmt die Innos GmbH. Deren Geschäftsführer Richard Piock freut sich über die neuen Akzente der Universitäten in Lienz: „Vonseiten der Osttiroler Betriebe kann ich dieses Zugehen der Universität auf die Wirtschaftstreibenden und die bereits im Beruf stehenden Personen vor Ort nur begrüßen. Wir unterstützen die Universitäten hier sehr gerne in ihren Aktivitäten und bringen unsere Kontakte ein.“

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