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Mitglieder des Vereins Arche Noah beim Erfahrungsaustausch in Assling. Alle Fotos: C. R. Vogl

Mitglieder des Vereins Arche Noah beim Erfahrungsaustausch in Assling. Alle Fotos: C. R. Vogl

Arche Noah warf für ein Wochenende Anker in Osttirol

Der Verein setzt sich für die Erhaltung vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzensorten ein.

Zu Hause ist der Verein Arche Noah in Schiltern, Niederösterreich, es gibt aber auch zahlreiche Mitglieder in Nordtirol, Südtirol und Osttirol, aber auch Partner wie die Initiative Urkorn Tirol oder den Verein Sortengarten Südtirol. Sie alle eint der Wunsch nach Erhaltung und Verbreitung vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzensorten, ein Thema, das Mitte August natürlich auch bei einem Treffen in Assling auf der Tagesordnung stand. Auf Einladung der Gemeinde Assling und des Projektes BioColAlp stand primär der Erfahrungsaustausch über Erhaltung und Vermehrung von Bohnen und Erbsen auf dem Programm. Für die Osttiroler sind ja die „Bühn“ bis heute gute Bekannte und in vielen Familien ist bis heute die Suppe aus „Orbasn“ zu Weihnachten unverzichtbar.
Teil jedes Gartentreffens der Arche Noah ist auch das Tauschen von Samen, begleitet von Erfahrungsberichten über die Besonderheiten jeder Sorte.
Es ist aber, so Brigitte Vogl-Lukasser, die sich intensiv mit der Vielfalt der Pflanzenarten in Osttirols Gärten und Äckern beschäftigt hat, nicht nur der einzigartige Geschmack von Bohnen, Erbsen, Linsen, Sojabohnen oder Kichererbsen – sie alle gehören zur Gruppe der sogenannten Hülsenfrüchte – der den Anbau wieder zunehmend attraktiv macht: „Nur diese Pflanzengruppe ist in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und pflanzenverfügbar zu machen, also den Boden natürlich zu düngen! Hülsenfrüchte sind daher in gartenbaulichen Mischkulturen sowie im biologischen Ackerbau in der Fruchtfolge unverzichtbar,“ erklärt die Biologin. Im Zuge der Gespräche der Teilnehmer wurde auch deutlich, dass die Diskussionen rund um die Reduktion des Fleischkonsums Hülsenfrüchte zunehmend bedeutsamer macht. Der hohe Eiweißgehalt der Samen und daraus hergestellte Produkte macht sie zu einem hochwertigen pflanzlichen Fleischersatz. Bei Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, sind sie sehr beliebt. Aber auch bei den beim Kurs anwesenden Flexitariern – Menschen, die den Fleischkonsum reduzieren – stehen Gerichte aus Hülsenfrüchten, wie etwa Hummus, die orientalische Spezialität aus Kichererbsen, oder Dhal, ein Linsengericht aus Indien, wegen des einzigartigen Geschmacks auf dem Speiseplan ganz oben.
Mara Müller, Organisatorin der Arche Noah Gartentreffen, Michaela Arndorfer (rechts), verantwortlich für das Arche Noah Saatgutarchiv und Gastgeberin Brigitte Vogl-Lukasser beim Fachsimpeln über die Erhaltung von Saatgut.
Keine Frage also, dass sich Michaela Arndorfer und Mara Müller von der Arche Noah und ihre Mitglieder mit jenen Maßnahmen beschäftigten, die zur Erhaltung der Sorten und des Saatgutes dieser wichtigen Kulturpflanzen führen. Bei dem Treffen wurden Erfahrungen zu Saatterminen, vorbeugende Maßnahmen zur Kontrolle von Krankheiten oder Schädlingen, aber auch zu Geschichte oder anderen Besonderheiten der unterschiedlichen Sorten ausgetauscht. Der Verein Arche Noah wird den Hülsenfrüchten im Jahr 2020 mit vielen Veranstaltungen einen Schwerpunkt setzen. Die Osttiroler Mitglieder sind dabei, um auch die heimischen Bühn und Orbasn weiter zu pflegen.

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