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Für das Projekt „Skigebietserweiterung Pitztal-Ötztal“ soll am Linken Fernerkogel diese ursprüngliche Gletscherlandschaft zugunsten eines neuen Skigebiets zerstört werden. Alle Fotos: WWF/Sufiyan

Für das Projekt „Skigebietserweiterung Pitztal-Ötztal“ soll am Linken Fernerkogel diese ursprüngliche Gletscherlandschaft zugunsten eines neuen Skigebiets zerstört werden. Alle Fotos: WWF/Sufiyan

WWF-Fotos zeigen Ausbauwahn im Tiroler Wintertourismus

Auf dem Pitztaler Gletscher wurde im Sommer im großen Stil „ewiges“ Eis abgebaggert.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte der WWF Bilder aus dem Pitztal die zeigen, wie Bagger direkt auf dem Gletscher auf über 3.000 Metern Höhe das Gletschereis abgraben. Eine weitere Baustelle findet sich an der Bergstation der Wildspitzbahn auf 3.440 Metern Höhe, wo mit großem Materialeinsatz ein Skiweg vergrößert wird. Zugleich verteilen Pistenraupen den Schnee aus angelegten Depots auf dem Gletscher, um daraus Pisten für die kommende Wintersaison anzulegen.
Ende August 2019 auf dem Pitztaler Gletscher. Bagger helfen dem Klimawandel beim Abtragen von Gletschereis.
„Im Sommer werden Skigebiete oft zu Großbaustellen. Im Wettkampf um neue Werbe-Superlative bedeutet moderner Wintertourismus heute enorme Eingriffe in die Natur, noch dazu mit großem Energie- und Ressourceneinsatz. Aufgrund der ständigen Vergrößerung der Tourismusgebiete bleibt von einer intakten Natur nicht mehr viel übrig“, warnt Landschaftsökologe Josef Schrank vom WWF Österreich. Um die letzten hochalpinen Naturjuwele vor Verbauung zu bewahren, fordert der WWF Österreich einen echten Gletscherschutz, der ohne Ausnahmen durchgesetzt wird, sowie klare rechtsverbindliche Ausbaugrenzen.
Bauarbeiten auf 3.440 Metern Höhe. Hier wird ein Skiweg der Wildspitzbahn vergrößert.
„Viel zu oft werden Baumaßnahmen gegen geltende Schutzbestimmungen durchgesetzt, indem etwa von der Behörde eine Ausnahmebewilligung erteilt wird. Diese fragwürdige Praktik muss ein Ende haben“, so Schrank. Denn nur mehr sieben Prozent der Österreichischen Staatsfläche sind heute noch ursprünglich und frei von Straßen und technischer Infrastruktur. Diese meist hochalpinen Gebiete sind wichtige Rückzugsräume für die Natur und Erholungsräume für den Menschen. Für das Mega-Projekt „Skigebietserweiterung Pitztal-Ötztal“ soll am Linken Fernerkogel eine ursprüngliche Gletscherlandschaft zugunsten eines neuen Skigebiets zerstört werden. Der WWF Österreich setzt sich daher zusammen mit den Naturfreunden und dem Österreichischen Alpenverein für den Stopp des Projektes ein. „In den benachbarten Skigebieten sieht man schon heute, was dem unberührten Gletscherberg droht: eine jährlich wiederkehrende Großbaustelle, wo der Tourismus gegen die Natur arbeitet anstatt mit ihr“, so Josef Schrank und fordert: „Zusätzlich zu einer mutigen Klima- und Umweltpolitik brauchen wir einen effektiven Gletscherschutz, der ohne Ausnahmen umgesetzt wird.“
Hintergrund: Mit fast 3.000 Seilbahn- und Liftanlagen liegt Österreich weltweit auf Platz zwei, nur hinter Frankreich und noch vor den USA. Allein für die Saison 2019/2020 sollen in Österreich 27 neue Anlagen in Betrieb gehen. Bei fünf davon handelt es sich um Neuerschließungen, die übrigen 22 Neubauten ersetzen bestehende Lifte und Seilbahnen. Tirol ist mit 14 neuen Anlagen Spitzenreiter, gefolgt von Salzburg, der Steiermark (jeweils sechs) und Vorarlberg (eine). Laut der Online-Plattform skiresort.at sind 73 Lift- und Seilbahnplanungen für Österreich bekannt. Auch der Infrastrukturausbau für künstliche Beschneiung schreitet rasant voran. Wie Zahlen aus dem Jahr 2012 zeigen, können österreichweit schon mehr als 70 Prozent der Pistenfläche mithilfe von über 400 Speicherteichen künstlich beschneit werden. Der jährliche Wasserbedarf für die künstliche Beschneiung wird auf über 50 Millionen Kubikmeter geschätzt.

21 Postings

Nikolaus F. Pedarnig
vor 5 Jahren

Winterskigebiete und Sommerskigebiete sind Umsatzbringer für Regionen.

Jahrelang wurde dieser an sich richtige Merksatz in das Stammbuch des gelernten Älplers geschrieben. Und jahrelang wurden für touristische Großveranstaltungen keine Kosten und Mühen gescheut, um das Land und die Menschen publikumswirksam und mediengerecht zu präsentieren.

"Der Tiroler ist lustig, der Tiroler ist froh, ..." Dieses Lied wurde uns bereits in der Volkschule beigebracht und erklärt uns das Verhältnis zwischen Gastgebern und Gästen.

Stattfindende CO²-Diskussionen zeigen die steigende Aufmerksamkeit der Menschen für ihre Lebensräume. Die Klimaänderung zeigt sich durch aufgetretene Niederschlagsphänomene, steigende Temperaturkurven, merkwürdige Wetterereignisse. Unser Verständnis für diese (Lebens)-Tatsachen wird, auch wegen der Auswirkungen auf unser direktes Handeln, besser und besser.

Total cost of ownership des Gletscherskilaufes Die Gesamtrechnung für den Wintertourismus wird alle Kosten beinhalten. Infrastruktur, Energie, Personal, Wartung-, Reparatur- und andere Zahlungen. Direkte, also auch für den Laien, verständliche Kostenstellen, und auch Gemeinkosten für die Gesellschaft oder Einzelne, vielleicht versteckt, aber nichts desto weniger schlagende Positionen.

Wir werden für die Nutzung unserer Lebens-Umwelt noch einiges zu bezahlen haben. Fangen wir schon mal an zu sparen.

 
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pierina
vor 5 Jahren

Der Mensch glaubt, die intelligenteste Spezies auf dieser Welt zu sein. Da kann ich nur lachen. Die "dümmste" wird wohl eher zutreffen. Es gibt nur eine Rettung für den Planeten, so radikal es auch klingt: Vollkommene Ausrottung des Menschen. Und wir werden das auch schaffen, wahrscheinlich schneller als alle glauben.

 
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F_Z
vor 5 Jahren

jaja, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte... Am ersten Foto sieht man die jährlich stattfindende Auffüllung von Gletscherspalten. Interessanter ist das 2. Foto - da sieht man nämlich den behördlich verordneten Rückbau einer 2018 ohne UVP ausgebauten Piste. Soweit zumindest die Infos von der zuständigen BH (Raimund Waldner von der BH Imst). Und weil ich nicht ganz so einseitg argumentiere wie unsere Umweltschützer: Der Rückbau ist eine Auflage damit die nicht genehmigte und behördlich eingestellte Pistenverbreiterung von 2018 nachträglich genehmigt wird.

 
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Bobby
vor 5 Jahren

Solange nur der Amazonas brennt und nicht Amazon, ist es dem Menschen egal.

Willkommen im Jahr 2019.

 
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manchmalgottseidankexilosttiroler
vor 5 Jahren

Wieso nicht mal so ein Bild für die Tirol Werbung verwenden?Den devoten Einheimischen wird ja auch immer eingetrichtert,dass sie möglichst authentisch sein sollen im Umgang mit dem Gast.

 
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chiller336
vor 5 Jahren

guten morgen realität: in jedem gletscherschigebiet werden im sommer spalten der gletscher mit baggern verfüllt um pisten im winter spaltenfrei zu halten. und bei allem aufschrei sollte nicht vergessen werden, dass gefallener schnee auf gletschern von pistengeräten sowie von unzähligen schifahrern verdichtet wird und im endeffekt für eisaufbau auf den gletschern sorgt. das wird sogar von der innsbrucker glaziologin andrea fischer bestätigt. und in den warmen sommern wird dadurch das abschmelzen verlangsamt. klar, die menschenmengen und der notwendige stahlbau für anlagen etc sind nicht förderlich für ansichten von bergen und gletschern wie wir es gewohnt sind, aber es ist ohnehin nicht aufzuhalten, was seinen weg geht. es kommt halt immer auf die betrachtungsweise an. wenn es für gletscher jetzt so verheerend wäre, wie bei allen kommentierenden dargestellt, dann gäbs mit sicherheit keine genehmigungen dafür, oder glaubt hier wirklich irgendjemand, dass in zeiten von so grosser gletscherschmelze wegen temperaturanstiegen nur ein einziger verantwortlicher grünes licht gibt?

 
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    bergfex
    vor 5 Jahren

    ............wenn es für gletscher jetzt so verheerend wäre, wie bei allen kommentierenden dargestellt, dann gäbs mit sicherheit keine genehmigungen dafür,...

    Größeren Topfen habe ich noch nie gehört. Warum ist es dann so schrecklich wenn die Pasterze weg schmilzt. Ach ja, dort ist ja kein Schiegebiet.

     
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      chiller336
      vor 5 Jahren

      naja du bist vermutlich als bergfex schon wissender als eine studierte glaziologin - ich lass dich in deinem glauben - bergfex. oder sollt ich sagen gletscherfex ;)

       
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haberg
vor 5 Jahren

Bei solchen Naturvergewaltigungen bleibt einem die Luft weg.......und man versteht die Welt nicht mehr!!!! Gleich schlimm wie im Amazonasgebiet - nur des Geldes wegen! Verdammte Schweinerei!

 
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arth
vor 5 Jahren

Unser Tirol wird doch von övp und GRÜNE regiert. Hallihallo liebe selbsternannten aber nur in Opposition funktionierende Umweltpartei. Nicht wählbar diese blablabla Partei.

 
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iseline
vor 5 Jahren

Der beste Garant für den weiteren "heillosen" Seilbahnausbau ist F. Hörl und er steht auf der Tiroler Landesliste für den Nationalrat an zweiter Stelle. Vor ihm Margarete Schramböck, die in der Kurzen Regierungszeit für das Standortgesetz verantwortlich war, das Umweltanliegen und Bürgerbeteiligung massiv schwächt.

Wer will das wirklich unterstützen?

 
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wolf_C
vor 5 Jahren

... es ist dort oben nicht schlimmer wie hier im hässlichen Talboden die religiösen wiesenvernichtenden Autohuldigungsräume ... ... siehe RGOneu und FRIEDHOF LIENZ!! ... hier gibt es keine WWF, nur Gemeindepolitiker+Bürgermeister+Bürger ...

 
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Gertrude
vor 5 Jahren

Mir fehlen die Worte!

 
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ohli
vor 5 Jahren

WENIGE haben die Macht und das Geld! VIELE jammern, aber wählen nicht nach ihren Gefühlen! Unterzeichnen sie z.B. das Klima- Volksbegehren, das jetzt in jeder Gemeinde aufliegt? Wäre ein kleiner Beitrag! Es ist unsere Heimat, unsere Welt!

 
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    bergfex
    vor 5 Jahren

    Klima kann man mit Geld nicht kaufen, den Rest erspar ich mir hier zu schreiben.

     
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unholdenbank
vor 5 Jahren

Und Schultz fordert 10 Mio € vom TVB für diese Baggerorgie. Er wird sie auch bekommen. Bagger sind ja ein schöner farbiger Kontrast im Gletscher. Und Schwarz hat immer noch zusammengehalten.

 
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Bernd
vor 5 Jahren

Erst wenn der letzte Schnee geschmolzen und der letzte Baum gefallen ist, merkt auch der Geldgierigste das man Geld nicht essen, nur dann ist es halt leider zu spät.

 
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bla
vor 5 Jahren

Schwer vorstellbar, dass so etwas ohne Korruption abläuft. Das ist definitiv nicht im Sinne der Bevölkerung (die wenigen direkten Profiteure ausgenommen). Was für einen Schande.

 
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    EIGENEMEINUNG
    vor 5 Jahren

    Korruption,Bestechung oder was auch immer jedenfals Katastrophe!!!

     
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hoerzuOT
vor 5 Jahren

als hätten wir nicht schon genug Pistenfläche in Tirol. Schützt endlich die Natur!!!!!

 
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Fritz Fantom
vor 5 Jahren

Einfach nur pervers

 
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