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„Früher haben die Frauen für das Wahlrecht gekämpft“

Politik spielt im Leben von Katerina aus Nußdorf-Debant eine ziemlich große Rolle.

Die 20-Jährige hat sich nach der Absolvierung der HLW Lienz im vergangenen Jahr für ein Politikwissenschaftsstudium entschieden und auch im Alltag unterhält sie sich gern mit verschiedenen Leuten über Politik. Abgesehen davon geht Katerina gerne Joggen und Radfahren oder mit Freunden etwas trinken. Wir trafen sie für unsere Serie „Jugend wählt“ zum Interview. Was bedeutet Politik für dich? Meiner Meinung nach ist Politik dazu da, das Zusammenleben der Menschen zu regeln. Außerdem legt die Politik fest, wer in welchen Bereichen Macht hat und Entscheidungen trifft. Wie und wo informierst du dich über Politik? Hauptsächlich informiere ich mich über Politik in der Zeitung, da lese ich zum Beispiel „Die Presse“ oder die „Tiroler Tageszeitung“, auf keinen Fall Boulevardzeitungen. Außerdem kann man sich übers Internet sehr gut informieren. Manchmal spreche ich auch mit unserem Bürgermeister über Politik, auch hier bekomme ich sehr viel mit. 
Mein Studium im letzten Jahr hat mir außerdem geholfen, die politische Situation in unserem Land aus einem neutralen Blickwinkel zu sehen.
Katerina aus Nußdorf-Debant studiert Politikwissenschaft und plädiert für mehr direkte Demokratie. Foto: Privat
Was würdest du als Erstes verändern, wenn du für einen Tag Bundeskanzlerin wärst? Wenn ich für einen Tag Bundeskanzlerin wäre, würde ich die direkte Demokratie einführen, sodass das Volk mehr Mitbestimmungsrecht hat. Zum Beispiel hatten wir, als Christian Kern 2016 zum Bundeskanzler bestellt wurde, kein Mitentscheidungsrecht. Gehst du zur Nationalratswahl im September?  Ja, ich gehe zur Nationalratswahl im September und zwar deshalb, weil ich etwas im Land mitbewirken will und weil die Frauen früher jahrelang für das Wahlrecht gekämpft haben. Deshalb finde ich es schade, wenn man die Chance nicht wahrnimmt wählen zu gehen, obwohl sich die Menschen damals getraut haben für ihr Recht einzustehen und dafür manchmal sogar Gewalt erfuhren oder ins Gefängnis kamen. Welche Erwartungen hast du an die nächste Regierung? Mir hat die Reform von Sebastian Kurz recht gut gefallen, auch wenn ich sonst keine „Schwarz-Anhängerin“ bin. Vor allem bei den Themen Familienbonus und Mindestsicherung hat die bisherige Regierung viel erreicht und ich würde mir wünschen, dass gerade diese Punkte so weiter behandelt werden, weil ich viele Menschen kenne, die das betrifft. Außerdem erwarte ich mir, dass die Politiker ihrem Wort treu bleiben und keine leeren Versprechungen machen.
„Fridays for Future“ beweist: Die Jugend will mitreden und kann die Politik auch unter Druck setzen. Die Jungjournalisten von dolomitenstadt.at holen deshalb Wahlberechtigte unter 20 vor das Mikrofon und fragen in unserer neuen Serie „Jugend wählt“, welchen Stellenwert die Politik im Leben junger Menschen aus der Region hat.
Anna Maria Huber unterrichtet an der International School in Innsbruck und schreibt nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

2 Postings

innocentalpaca
vor 5 Jahren

"Vor allem bei den Themen Familienbonus und Mindestsicherung hat die bisherige Regierung viel erreicht und ich würde mir wünschen, dass gerade diese Punkte so weiter behandelt werden, weil ich viele Menschen kenne, die das betrifft."

Was hat sie denn da erreicht?

Familienbonus... Die gut verdienenden Arbeiter entlastet... und dabei auf die mit kleinem oder keinem Einkommen vergessen? Genau die Familien, die das Geld dringend benötigen bekommen gar nichts oder nur einen kleinen Teil. (vgl. Vorschlag Familienbonus der SPÖ)

Mindestsicherung...Die wichtige Sozialhilfe für die Schwächsten unserer Gesellschaft gekürzt. Nur wenige profitieren von der Mindestsicherung Neu, dafür verschlechtert sich für viele etwas. Ab dem 3. Kind gibt es nur mehr ! 1,50€/Tag ! Wie soll ein Kind damit würdevoll leben können? Außerdem starke Kürzungen für Bezieher mit schlechten Deutschkentnissen. Brauchen diese Menschen etwa weniger Geld zum Überleben? (PS: Im selben Schritt wurden Mittel für Deutschkurse gekürzt)

Diese Liste mit Kritik könnte ich lange fortführen für nur 1,5 Jahre Regierung

Also ich hoffe, dass mit einer neuen Regierung diese Punkte genau so nicht weiterbehandelt werden... dass statt Symbolpolitik auf dem Rücken der Schwächsten und Ausländer wirkliche Reformen stattfinden

LG

 
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Domenik Ebner
vor 5 Jahren

Hallo liebe Katerina, wenn du magst können wir gerne a bissl über Politik quatschen - Freitag 14:00 - 17:00 in der Rosengasse in Lienz :-) Ein Punschkrapferl ist dir gewiss. Lg Domenik

 
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