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Der österreichische Nationalrat konstituierte sich

Präsident Sobotka: "Unser Parlament ist nicht Twitter und ist nicht Facebook."

Mit der Angelobung der 183 Abgeordneten hat sich am Mittwoch der neu gewählte Nationalrat konstituiert. Zum Nationalratspräsidenten wurde ein weiteres Mal Wolfgang Sobotka gewählt. 87,7 Prozent der Abgeordneten (143 von 163) stimmten für ihn. Er erzielte damit das beste Ergebnis seit Heinz Fischer (SPÖ), der 1999 88,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Sobotka war bei seiner ersten Wahl 2017 auf nur 61,3 Prozent gekommen. In seiner Antrittsrede versprach Sobotka, sich für einen starken Parlamentarismus einsetzen zu wollen. Er bedankte sich für das große Vertrauen, stellte einen Einsatz über die Parteigrenzen hinaus in Aussicht und präsentierte sich als Schützer von Werten und Haltungen wie Rechtsstaatlichkeit, Freiheit, Eigenverantwortlichkeit und Solidarität, aber auch Nachhaltigkeit und Sicherheit.
Wolfgang Sobotka läutet seine zweite Amtsperiode als Präsident des Nationalrats ein. Fotos: Expa/Gruber
Der Nationalratspräsident plädierte auch dafür, einander mit grundlegendem menschlichem Respekt zu begegnen und bei den entscheidenden Fragen des Landes das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Man befinde sich an einem Ort des Respekts: "Unser Parlament ist nicht Twitter und ist nicht Facebook." Zu Sitzungsbeginn wurden Bundes- und Europahymne vorgetragen. Die Zuschauertribünen des Parlamentsausweichquartiers waren – mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen an der Spitze – dicht gefüllt. "Sie werden geloben: Unverbrüchliche Treue der Republik, stete und volle Beobachtung der Verfassungsgesetze und aller anderen Gesetze und gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten", lautete die von der ÖVP-Abgeordneten Michaela Steinacker als Schriftführerin verlesene Formel. Die Abgeordneten antworteten einzeln mit den Worten "Ich gelobe". Einige ÖVP-Mandatare sowie FPÖ-Chef Norbert Hofer fügten "so wahr mir Gott helfe" hinzu, bei den Grünen wurde das Gelöbnis auch mehrsprachig abgelegt.
Handshake mit Kräuterduft zwischen den Koalitionsverhandlern Sebastian Kurz (ÖVP) und Werner Kogler (Grüne).
Vor der Angelobung waren mehrere Klubs geschlossen über den Josefsplatz in das Ausweichquartier des Parlaments in der Wiener Hofburg eingezogen. Einen türkisen Button mit der Aufschrift "Für Österreich" trugen dabei die ÖVP-Mandatare, Gernot Blümel war zudem mit türkisen Socken ausgestattet. Den SPÖ-Abgeordneten war ein weiteres Mal die traditionelle rote Nelke angeheftet, die NEOS trugen drei pinke Bleistifte, die Grünen Töpfe mit diversen Kräutern. Weder die umstrittene Kornblume, noch das beim letzten Mal verwendete Edelweiß, sondern Schleifen in Rot-Weiß-Rot trugen die Freiheitlichen, die dieses Mal auch auf einen spektakulären Einzug verzichteten. Ohnehin warteten Medienvertreter vor der Hofburg auf die "wilde" Abgeordnete Philippa Strache, die es schaffte, unauffällig und ganz in schwarz gekleidet in den Plenarsaal zu gelangen. Vor dem Gebäude hatte sich zudem eine Handvoll protestierender Abtreibungsgegner eingefunden.
„Die Wilde“ in der letzten Bank – Philippa Strache darf künftig den Sozialdemokraten über die Schulter schauen.
Die Zuschauer- und Journalistentribünen waren dicht gefüllt. Neben Van der Bellen waren auch sein Vorgänger Heinz Fischer sowie Andreas Khol (ÖVP) als frühere Nationalratspräsidenten anwesend. Auf der Regierungsbank saßen Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Justizminister Clemens Jabloner sowie Außenminister Alexander Schallenberg.

2 Postings

sonnenstadtlienz
vor 5 Jahren

Hahaha! Jeder bekommt das, was er verdient und für die Frau Strache hat es halt leider nur für die Eselsbank gereicht 😂😂😂

 
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    vor 5 Jahren

    Ist die Eselsbank nicht vorne beim Lehrer? Ich bin immer ganz hinten gesessen und wenn dicke Luft war musste ich nach vorne in die 1. Bank direkt beim Lehrer :-)

     
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